Der Landesliga Hansa nicht gewachsen

Hinrundenfazit Harburger TB

20. Dezember 2014, 05:26 Uhr

Müssen da zusammen durch: Die Aufsteiger vom HTB. Foto: Rüdiger Abend (timelash.de)

Die Bilanz des Aufsteigers ist verheerend. Mit nur zehn mageren Pünktchen liegt man nicht nur fünf Zähler hinter dem vorletzten FTSV Altenwerder und sieben hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz, auch alle anderen Statistiken lesen sich erschreckend. Mit 17 geschossenen Toren stellt man die ungefährlichste Offensive, mit 51 Gegentreffern auch die schwächste Defensive. Kein Team hat so viele Niederlagen einstecken müssen (14) oder so wenig Siege eingefahren (3). Alles, was sich faktisch über den Harburger TB sagen ließe, deutet auf einen direkten Wiederabstieg in die Bezirksliga hin.

Vom ersten Spieltag an, als es vom Oberliga-Absteiger Bramfeld sechs unliebsame Willkommensgeschenke zur Begrüßung in der Landesliga gab, ist man das Schlusslicht der Tabelle. Danach folgten noch fünf weitere Siege, bevor man den ersten Punkt holen konnte, bezeichnenderweise durch ein 0:0 bei Hamm United. Immerhin konnte nur eine Woche später der erste Sieg eingefahren werden, mit 3:0 bot man den heimischen Zuschauern endlich einmal Sehenswertes. Auch das nächste Heimspiel verlief erfolgreich, der Klub Kosova wurde mit 1:0 geschlagen. Ein Aufschwung von kurzer Dauer, denn im Anschluss setzte es eine erneute Sechs-Spiele-Niederlagenserie. Ein solches Kunststück gelang ansonsten nur Altenwerder, Harburg schaffte es gleich zweimal.

Nach Hoffnungsmachern sucht man in den Statistikbüchern also vergeblich. Auch der Kader scheint schlicht zu dünn besetzt für die Anforderungen der Landesliga Hansa. Kirill Schneider ist mit seinen vier Treffern schon der effektivste HTB-Akteur. Vedat Düzgüner bringt es noch auf drei Tore, ansonsten war niemand mehr als zweimal erfolgreich. Es fehlt einfach ein Goalgetter, der den Harburgern mit Einzelaktionen Leben einhauchen könnte. Bisher kam man in lediglich vier Spielen zu mehr als einem Torerfolg. Hoffnung für die Zukunft hingegen macht Youngster Max Levermann, der trotz seiner zarten 17 Jahre schon zu einer festen Größe in der Harburger Abwehr geworden ist. In bisher 17 Einsätzen kam er auf 1530 Minuten Spielzeit. Auch andere sehr junge Spieler übernehmen bereits wichtige Rollen im Harburger Aufgebot. Ob die Früchte der Nachwuchsarbeit jedoch in dieser Spielzeit bereits geerntet werden können, darf bezweifelt werden. Wer noch an einen Harburger Verbleib in der Landesliga glaubt, muss schon eine sehr saloppe Beziehung zur Realität pflegen. Mehr als erste Erfahrungen in der Landesliga wird am Ende der Saison für die Spieler wohl kaum zu Buche stehen. Immerhin dürfte diese aber im nächsten Jahr hilfreich sein, wenn man den direkten Wiederaufstieg anstrebt.

Statistikzentrale:

Höchster Triumph: 3:0 (Heimsieg vs Croatia Hamburg)

Schwarze Stunde: 0:6 (Auswärtsniederlage vs Bramfelder SV)

Bomber der Truppe: Kirill Schneider (4 Treffer)

Effektivster Torschütze: Peter Matzner (2 Tore, trifft alle 124 Minuten)

Dauerbrenner: Oliver Schmidt (1620 Minuten)

Küken: Max Levermann (17 Jahre)

Dino: Mehmet Ören (31 Jahre)

Zuschauerschnitt: 135