Billstedt holt Ceylani und hofft auf Ende der Blockade!

Coach Dennis Kreutzer im Gespräch

26. Oktober 2015, 15:49 Uhr

Yalcin Ceylani hütet in der Rückserie das Tor beim Hansa-Ligisten Vorwärts-Wacker. Foto: noveski.com

Die Erleichterung stand Spielern und Verantwortlichen des SC V/W Billstedt ins Gesicht geschrieben. Nach nur einem Sieg aus den letzten neun Spielen gab es für die Schützlinge von Chefcoach Dennis Kreutzer endlich mal wieder Grund zum Jubeln: Gegen den SV Altengamme schoss sich Vorwärts-Wacker den ganzen aufgestauten Frust der letzten Wochen von der Seele. Mit 5:0 fegte man über den SVA hinweg. Balsam für die geschundene Seele! Eine frühzeitig getätigte Neuverpflichtung für die Rückrunde soll ein zusätzliches Zeichen für die anstehenden Aufgaben vor der Winterpause darstellen.

Vor knapp einem Monat gab Yalcin Ceylani seinen Abschied beim Oberligisten FC Türkiye bekannt. Wie er und V/W-Coach Kreutzer uns nun mitteilen, wird sich der erfahrene Torsteher in der Rückrunde dem Hansa-Ligisten anschließen! „Die Gespräche mit dem Trainer waren super. Ich freue mich auf die Truppe“, erklärt uns Ceylani. Während Kreutzer sagt: „Wir waren intensiv auf der Suche nach einem Torhüter und wollten auch nochmal ein Zeichen setzen. Ich denke, dass Yalcin schon unter Beweis gestellt hat, dass er ein richtig Guter ist. Deshalb haben wir uns frühzeitig um ihn bemüht, um auch den Konkurrenzkampf auf dieser Position zu erhöhen.“ Am Donnerstag wird der 27-Jährige bereits ins Training am Öjendorfer Weg einsteigen.

So sah es in der vergangenen Saison häufig aus: Aldin Kapur (r.) und Ulas Dogan (M.) trumpften ganz groß auf. Kapur fehlt seit Monaten verletzt, Dogan befindet sich im Formtief. Foto: noveski.com

In Billstedt hofft man darauf, mit der Verpflichtung des oberligaerfahrenen Schlussmannes der Mannschaft gegenüber noch einmal ein Signal gesetzt zu haben. Der Saisonstart verlief für das vor der Saison sehr hoch gehandelte V/W nämlich alles andere als nach Wunsch. Der SC galt als heißer Aufstiegsanwärter – im elften Spiel gelang am vergangenen Wochenende jedoch erst der zweite dreifache Punktgewinn. Die Gründe dafür sind äußerst vielschichtig, wie Kreutzer betont. „Es ist ein Gesamtpaket. Wir hatten unheimlich viele Verletzte und einige Urlauber. Luki (Lukasz Sosnowski, Anm. d. R.) kam ohne Spielpraxis, andere Spieler waren nicht in der Top-Form der vergangenen Rückserie – hinzu kamen unnötige Platzverweise. Es war ganz einfach in der Masse zu viel. Und wenn du dann ein, zwei Spiele hintereinander knapp verlierst, nagt das gleich am Selbstvertrauen. Man kann schon von einem absoluten Seuchenstart sprechen – so etwas habe ich selbst als Aktiver noch nicht erlebt!“ Nun hofft der 35-Jährige auf ein Ende der Misere. „Es geht langsam bergauf. Aldin (Kapur, Anm. d. R.) kommt nach seiner Spritzenkur hoffentlich in zwei Wochen zurück und auch Kim Liebermann sollte in circa drei Wochen wieder dabei sein.“ Das Lazarett lichtet sich – dementsprechend groß sind die Hoffnungen, „eine vernünftige Winter-Vorbereitung absolvieren“ zu können.

Das Thema Aufstieg dürfte sich zunächst einmal erledigt haben. In Billstedt werden kleinere Brötchen gebacken. „Mit zehn Punkten kannst du nix holen. Deshalb geht es für uns nun darum, bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich einzufahren, um im gesicherten Mittelfeld zu landen. Wenn alle Mann an Bord sind, herrscht ein ganz anderer Konkurrenzkampf. Ich weiß, was wir können und wozu wir dann imstande sind. Vielleicht ist es ja auch eine Chance, dass wir die Rolle des Favoriten jetzt erst einmal los sind. Wichtig wird sein, dass wir die Blockade lösen und den schweren Rucksack ablegen können. Dann bin ich guter Dinge, dass wir in die Spur zurückfinden.“