Zum Geburtstag: Ein halbes Dutzend Geschenke für den Trainer!

HSV III lässt bei Schanze „keine Zweifel aufkommen“

25. September 2016, 22:28 Uhr

Mladen Tunjic bekam die Kugel gleich zweimal auf dem Silbertablett serviert und durfte erneut einen Doppelpack bejubeln. Foto: noveski.com/Kuech

Ein Torfestival gab es heute für die rund 150 Zuschauer im Schanzenpark zu sehen! Der Hamburger SV III ist in der Landesliga Hammonia zurzeit kaum zu stoppen. Die Rothosen überzeugten mit einem 6:2-Auswärtserfolg beim SC Sternschanze, sammelten wichtige Punkte, um den Abstand nach oben zu verringern - und machten ihrem Cheftrainer Felix Karch gleich ein halbes Dutzend Geschenke zu dessen Geburtstag.

Der Rang-Vierte der Vorsaison strotzt nach holprigem Start nur so vor Selbstvertrauen und kommt immer besser ins Rollen. Nachdem man den FC Elmshorn letztes Wochenende schon mit 5:0 vom Platz fegte, konnte man heute an diese Leistung anschließen. Dies liegt vor allem auch an der starken Offensive, die immer wieder für Gefahr in der gegnerischen Defensive sorgen kann!

„Man hat von Anfang an gemerkt, dass wir hier gewinnen wollen. Da gab es keine Zweifel“, erklärte „Geburtstagskind“ Karch nach dem Spiel. Jenes Vorhaben hat der SC Sternschanze schon nach einer Viertelstunde zu spüren bekommen. Nach sehr gutem Umschaltspiel konnte der HSV III die Defensive des SCS völlig überrumpeln. Ein starker Pass aus der Mitte von Nikola Zeba konnte der außenstehende Patrick Hinrichsen gut verarbeiten und direkt weiter in die Mitte leiten, wo Emre Yasar aus circa 16 Metern den Ball unten links einschieben konnte!

Felix Karch hatte an seinem Ehrentag allen Grund, freudig drein zu blicken. Glückwünsche auch von dieser Stelle! Foto: noveski.com/Kuech

Nur vier Minuten später gab es dann den zweiten Streich zu bestaunen: Ein gutes Zuspiel von Timo Trefzger auf die linke Außenbahn brachte Shootingstar Veli Sulejmani in Aktion. Dieser zog in die Mitte und schoss mit seinem starken linken Fuß unten rechts ins Eck! Für Schanze-Torhüter Matthias Kirchner war auch bei diesem Gegentor nicht viel zu machen.

Nun wurde es für den Liga-Neuling immer schwerer, in die Partie zu finden. „Wir haben Ball und Gegner klar dominiert“, konstatierte ein hochzufriedener Karch. Das lag vor allem auch daran, dass sein Team mit starken Bällen in die Tiefe immer wieder Lücken in der Schanzer Defensive reißen konnte, die vor allem im ersten Durchgang mit den langen und hohen Pässen auf die Außen völlig überfordert zu sein schienen.

"Hätten höher führen können!"

Mit einer 2:0-Pausenführung ging der Gast dann auch erstmal in die Pause. Allerdings war Perfektionist Karch trotz der drückenden Überlegnehit seiner Mannen nicht gänzlich zufrieden: „Wir hätten da ruhig schon höher führen können, um einen entspannteren Nachmittag zu haben.“

Mladen Tunjic (M.) bei dem, was er am besten kann: Tore schießen! Foto: noveski.com/Kuech

Nicht mal zwei Minuten nach Wiederanpfiff wurde er von seinen Schützlingen erhört. Ein toller Steilpass von Josip Kozina in den Lauf von Hinrichsen hebelte den gesamten Defensivverbund der Sandhop-Kicker aus. Letztgenannter legte dann nochmal uneigennützig quer für den mitgelaufenen Goalgetter Mladen Tunjic, der die Pille nur noch in die Maschen schieben musste. Somit schien das Spiel schon entschieden zu sein!

Der SC Sternschanze gab sich aber nicht wehrlos geschlagen, sondern zeigte sich kämpferisch. In der 54. Minute wurde die Fahrlässigkeit in der HSV-Defensive bestraft. Haress Faqiryar konnte Kozina den Ball an der Eckfahne abluchsen und zog selbstsicher auf das Tor von Yannick Heuer zu. Im Rückraum stand Marc Timo Rosin und konnte den Ball noch glücklich mit der Pike über die Linie drücken! 

"Die Moral bei uns hat gestimmt!"

Rothosen-Keeper Yannick Heuer wurde nur selten vor Probleme gestellt. Foto: noveski.com/Kuech

Ein Umstand, den Karch nicht sonderlich positiv aufnahm: „Wir stellen uns beim ersten Gegentor sehr doof an, weil wir eigentlich zweimal den Ball gehabt haben und der Gegener es trotzdem schafft, irgendwie ein Tor zu erzielen.“ Die Hausherren glaubten nach dem Anschlusstreffer wieder an ihre Chance und das Spiel nahm zunehmend an Fahrt auf! „Die Moral hat gestimmt bei uns. Mit ein bisschen Glück hätten wir vielleicht zwischenzeitlich an einem Unentschieden schnuppern können“, so Mattes Sandhop.

Allerdings schalteten die Norderstedter nicht komplett ab und spielten zumindest im Vorwärtsgang weiter ansehnlichen Fußball. Nachdem Sternschanze durch das 1:2 weiter Mut getankt hatte, war es also umso wichtiger für den HSV, nachzulegen und die Vorentscheidung zu erzwingen. Und so geschah es auch! Tom Nitzsche konnte sich stark auf dem Flügel durchsetzen und den Ball per Flanke perfekt auf den Fuß von Tunjic servieren. Der hatte mit all seiner Erfahrung keinerlei Mühe mehr! Ein ganz bitterer Gegentreffer, der die Schanzer sichtlich beschäftigte.

"Die beiden Gegentore hätten so nicht fallen dürfen!"

Nur sechs Minuten später konnte Emre Yasar - nach Ablage des kurz zuvor eingewechselten Sören Ostermann - mit seinem Treffer zum 5:1 alles perfekt machen! Doch das war längst noch nicht alles. Das Spiel war nun relativ zerfahren und die Defensive des HSV III leistete sich einige Nachlässigkeiten im Zweikampfverhalten. Etwas zu ungestüm verursachte Sulejmani gegen Faqiryar einen Strafstoß, als er diesen umklammerte und der Schiedsrichter zurecht auf den Punkt zeigte. Erkan Özdemir konnte souverän unten rechts einschieben.


„Die beiden Gegentore hätten so nicht fallen dürfen“, war es aus Karchs Sicht dennoch meckern auf hohem Niveau. „Was mich ärgert, ist die Tatsache, dass wir das Spiel nicht konsequent zu Ende spielen und dann auch noch zwei Gegentore kassieren.“

Der Jubel beim HSV III nach dem zweiten "Sixpack" in Folge war groß. Foto: noveski.com/Kuech

In der 87. Minute konnte Sturmtank Ostermann auch noch einen Treffer zum Sieg beisteuern und das halbe Dutzend vollmachen! Dennoch: „Es ist nicht alles Gold was glänzt. Trotzdem kann ich mit einem 6:2 ganz gut leben“, lautete das Fazit des seit dem heutigen Tag 32-jährigen Übungsleiters der Rothosen.

Viel hatte dessen Gegenüber den Ausführungen nicht hinzuzufügen. „Der HSV hat wirklich stark gespielt und auch verdient gewonnen“, gab Sandhop zu, befand aber auch, dass man „zum Schluss eine kleine Drangphase hatte, wo man noch ein Tor mehr hätte schießen können“.

Für den HSV III geht es nun darum, dem scheinbar unbezwingbaren Tabellenführer ein Bein zu stellen. Denn am Freitag empfängt man im Spitzenduell den FC Teutonia 05! Während die Schanzer einen neuerlichen Anlauf nehmen, endlich wieder etwas Zählbares einzufahren.

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