Woikes Wunschkandidat: Krausz kommt!
Ex-Paloma-Coach wird neuer Sportlicher Leiter beim SC Condor
Wieder zurück im Hamburger Amateurfußball: Marco Krausz wird Sportlicher Leiter beim SC Condor. Foto: KBS-Picture
Nachdem feststand, dass Matthias Bub und Kai Koch am Saisonende aus ihren Positionen in der sportlichen Leitung bei den „Raubvögeln“ ausscheiden werden, machte sich Christian Woike so seine Gedanken. Nicht nur darüber, ob seine Zukunft weiterhin beim SC Condor liegen würde, auch wenn ihm zwei vertraute Mitstreiter ab dem Sommer nicht mehr zur Seite stehen würden. Nein, es waren auch Gedanken, wer als Nachfolger der Beiden am Berner Heerweg anheuern könnte. Woikes Idee: Marco Krausz. Naheliegend, schließlich zählt Krausz zu den besten Freunden Woikes und kennt auch dessen „Co“ Olufemi Smith, der Krausz' Assistent bei Paloma und nach dessen Ausscheiden dort sein Nachfolger war.
„Der Vorteil ist, dass ich nicht starr an Zeiten gebunden bin“
Freude: Condors Coach Christian Woike bekommt mit Krausz seinen Wunschkandidaten als Mitstreiter. Foto: KBS-Picture
Also griff Woike zum Telefon und kontaktierte Krausz. „Er rief kurz vor Weihnachten an. Ich hab das an jenem Tag aber erst abends gesehen. So spät wollte ich nicht mehr zurückrufen und habe nur per Whatsapp gefragt, ob es eilig ist“, verrät Krausz. Woike bejahte die Eile – und am nächsten Tag tauschten sich beide Seiten erstmals aus. „Er hat mir seine Idee mitgeteilt und gefragt, ob wir drüber sprechen können oder ob ich sofort ablehne“, so Krausz. Zwischen Weihnachten und Neujahr gab es dann ein weiteres Gespräch zwischen Krausz und dem SCC, „in dem wir uns ausgetauscht haben: Was stellt sich der Verein vor? Wie stellt sich meine berufliche und private Situation dar?“ Denn: Krausz hatte seine Tätigkeit bei Paoloma nicht nur wegen eines beruflichen Aufstiegs, sondern auch aus dem Grund beendet, weil er mit Ehefrau Yvonne nach Sohn Mika noch Zwillinge bekam und sich mehr um die Familie kümmern wollte.
„Wir haben uns in dem Gespräch kennengelernt und hatten schnell einen guten Draht zueinander“, berichtet Krausz über den zweiten Austausch mit den Verantwortlichen des SC Condor, „danach habe ich das Ganze im Dänemark-Urlaub noch einmal mit meiner Frau besprochen. Sie war der Meinung, dass mir der Fußball auch wieder gut tun würde.“ Also entschied sich Krausz, seinem Kumpel Woike und den „Raubvögeln“ die Zusage zu geben. „Der Vorteil an der neuen Aufgabe ist ja, dass ich nicht starr an Zeiten gebunden bin, zu denen ich beim Training vor Ort sein muss, sondern mir diese Tätigkeit mehr Freiheiten lässt. Matthias Bub hat mir unabhängig von der jetzigen Idee in den letzten fünf Jahren bestimmt schon 25 Mal erzählt, wie toll dieser Posten ist...“, so der 42-Jährige, der zugibt, „dass ich nicht um jeden Preis zurück auf die Fußballbühne wollte. Aber in dieser Konstellation und mit Personen wie Christian Woike oder Olufemi Smith, die ich lange kenne, passt das. Für mich musste klar sein, dass es realisierbar ist, in meiner neuen Funktion 100 Prozent zu geben und dass das mit Job und Familie unter einen Hut zu bekommen ist. Ich möchte nichts Halbgares machen.“
„Wir wollen fußballerisch interessant und sexy sein“
Wieder vereint: Krausz und Woikes Co-Trainer Olufemi Smith arbeiteten bereits beim USC Paloma zusammen. Foto: KBS-Picture
Nachdem genau diese Punkte geklärt waren und Krausz seine Bereitschaft signalisiert hatte, der neue Mann an der Seite von Woike und Smith („Ich sehe mich nicht als künftiger Sportlicher Leiter nicht als Vorgesetzter der beiden. Wir sind ein Team“) werden zu wollen, gab es gestern Abend noch einmal weitere, abschließende Gespräche.
Er sehe es, so Krausz weiter, als Herausforderung an den SC Condor auf diesem Niveau weiterzuführen und zu entwickeln. „Wir wollen fußballerisch interessant und sexy sein“, erklärt der künftige Sportliche Leiter, der nach dem gestrigen Zusammentreffen mit den SCC-Verantwortlichen im nächsten Schritt auch die Mannschaft besser kennenlernen will. „Max Anders, Lars Lüdemann und Alexander Krohn kenne ich noch aus der Zeit, als ich Spieler war. Die anderen Jungs werden sicher auch wissen, wer ich bin, aber es ist immer nochmal etwas anderes, ob man sich persönlich kennenlernt oder den anderen nur vom Hörsensagen kennt.“
Jan Knötzsch