„Wir Offizielle hätten viele Dinge besser machen können“

Aumühle will „wieder positive Schlagzeilen schreiben“

11. August 2016, 13:57 Uhr

Maxwell Phelps schwingt seit dieser Saison das Zepter beim TuS Aumühle. Foto: noveski.com

Vor gar nicht allzu langer Zeit mischte der TuS Aumühle-Wohltorf noch in der Landesliga mit. Doch diese Zeiten sind Geschichte! Mittlerweile ist der Club von der Sachsenwaldstraße in der Kreisliga zu Hause – wo man sich allerdings nicht lange aufhalten möchte. Wir haben mit Co-Trainer Nico Gieratz über den Absturz, Selbstkritik, Charakter der Mannschaft sowie viele weitere Themen gesprochen…

FussiFreunde: Vor vier Jahren spielte der TuS Aumühle noch in der Landesliga. Nach dem Abstieg in der Vorsaison ist man jedoch in der Kreisliga angekommen. Wie beurteilst Du die letzten Jahre und was bedeutet es für den ganzen Verein, „nur“ noch in der Kreisliga zu Hause zu sein?

Gieratz: „Ich bin vor der letzten Saison nach Aumühle zurückgekehrt. Von daher kann ich auch nur beurteilen, was seitdem war – und muss ganz klar sagen, dass die Mannschaft sportlich sicher nicht immer alles richtig gemacht hat, aber wir als Offizielle auch ganz viele Sachen hätten besser machen können bzw. müssen! Und wenn es darum geht, Fehler einzugestehen, möchte ich mich an erster Stelle nennen. Denn wenn wir außerhalb des Platzes besser agiert hätten, wäre gegeben falls nicht so viel Unruhe in der Mannschaft gewesen und sie hätte sich auf das Wesentliche konzentrieren können! Deshalb bin ich auch davon überzeigt, dass der Abstieg zwar nicht unverdient war, aber auf jeden Fall vermeidbar gewesen wäre!“

FussiFreunde: Ist der Abstieg denn inzwischen verkraftet?

Gieratz: „Für uns als Mannschaft heißt es jetzt, dass wir die Situation so annehmen müssen und wollen. Was am Ende dabei rauskommt, wird man sehen. Auf jeden Fall wollen wir den maximalen Erfolg haben! Was sicherlich ein großer Vorteil sein kann in der laufenden Saison, ist die Tatsache, dass die Mannschaft weitestgehend zusammengeblieben ist. Und das ist sicherlich keine Selbstverständlichkeit nach einem Abstieg! Zudem haben sich sehr viele Spieler trotz besserer Angebote und auch besserer Perspektiven zum Verein bekannt und sind geblieben. Das spricht ganz klar für den Charakter der Spieler und der Mannschaft!“

FussiFreunde: Mit welchen Vorstellungen geht man denn in die neue Saison?

Gieratz: „Unser Ziel ist es, jetzt möglichst viele Erfolgserlebnisse zu erzielen und somit auch wieder Selbstvertrauen zu bekommen. Was dann dabei herauskommt, wird man sehen. Aber wir werden uns sicher nicht als Favorit hinstellen. Dennoch haben wir den Ehrgeiz und die Absicht, so lange wie möglich oben dabei sein!“

FussiFreunde: Kannst Du ein paar Worte über eure Neuzugänge/Abgänge verlieren?

Gieratz: „Dadurch, dass der Kader größtenteils zusammengeblieben ist und wir von diesem Kader auch überzeugt sind, lag unser Augenmerk vor allem darauf, junge Spieler in die Mannschaft einzubauen. Von daher sind wir glücklich darüber, dass sich zwei Spieler aus unserer eigenen A-Jugend der Ligamannschaft angeschlossen haben. Desweiteren haben wir mit Umaru Seidi ebenfalls einen jungen Spieler aus Oststeinbek bekommen. Einzig ein zweiter Torwart fehlt uns immer noch. Aber auch hier hoffen wir, bald mit einen jungen Spieler fest planen zu können.

Zu unseren Abgängen kann ich nur sagen, dass sich mit Eugen Del, Tim Geppert und Olli Winkmann lediglich drei Spieler verabschiedet haben. Bei Tim (Börnsen) und Olli (SVNA) waren die sportlichen Perspektiven sicherlich ausschlaggebend für den Vereinswechsel.

Sicher möchte man so wenig Spieler wie möglich gehen lassen, aber wenn sich ein junger Spieler wie Olli für den nächsten Schritt entscheidet, dann kann ich das vollkommen nachvollziehen. Von daher wünschen ich Olli, aber auch Woody und Eugen, bei ihren neuen Vereinen eine tolle Zeit und sportlich alles Gute!“

FussiFreunde: Der Start in die Liga hätte wohl kaum besser verlaufen können. Ist der Wiederaufstieg das erklärte Saisonziel?

Gieratz: „Unser Saisonstart war mit zwei Siegen sicher so, wie man es sich wünscht. Aber aufgrund dieser beiden Siege nun davon auszugehen, dass wir zwangsläufig oben bleiben, ist wohl verfrüht. Da wir jedes Spiel bestimmen und uns nicht nach dem Gegner richten wollen, bleibt abzuwarten, wie konsequent die Mannschaft diese taktische Vorgabe vom Trainer durchzieht. Sollten wir uns dann noch in unserer Chancenverwertung verbessern und die Truppe von größeren Verletzungen verschont bleibt, gehe ich davon aus, dass wir am Ende der Saison im oberen Drittel der Tabelle wiederzufinden sind. Ob es für ganz oben reicht, wird sich dann zeigen.“

FussiFreunde: Wie schätzt Du die Staffel ganz allgemein ein und wer ist in Deinen Augen die größte Konkurrenz im Kampf um die ganz vorderen Plätze?

Gieratz: „Die Kreisliga 3 ist natürlich sehr interessant. Gerade wenn man hier aus dem Heimatgebiet kommt, kennt man viele Vereine und freut sich somit auch auf die Spiele. Interessant finde ich zudem, dass in dieser Liga viele Zweite Mannschaften agieren, weshalb man sich nie sicher sein kann, auf welche Mannschaft man am Spieltag trifft, da diese natürlich die Möglichkeiten haben, sich aus der eigenen Ligamannschaft vereinzelt zu verstärken. Desweiteren trifft man auf Teams wie Düneberg oder Oststeinbek, die sich sowohl auf dem Feld verstärkt, aber auch neue Trainer haben, weshalb man sich sicher sein kann, dass diese aufgrund ihrer Vergangenheit nicht nur um die ‚goldene Ananas‘ mitspielen wollen. Von daher ist es zwar schwer vorherzusagen, wer das Rennen macht. Aber ich vermute, dass Oststeinbek und Düneberg oben mitspielen werden – hinzu kommt eine Überraschungsmannschaft!“

FussiFreunde: Wie sieht Deine langfristige Planung mit dem TuS Aumühle aus?

Gieratz: „Meine persönliche Planung sieht so aus, dass ich zusammen mit der Mannschaft, mit allen Verantwortlichen und dem Umfeld in dieser Saison einfach wieder richtig Spaß am Fußball haben möchte und wir somit wieder für positive Nachrichten sorgen. Denn ich weiß, wie schwer es ist, sich zu motivieren, wenn man einen großen zeitlichen Aufwand betreibt für sein Hobby und der Erfolg ausbleibt. Von daher freue ich mich besonders für die Mannschaft, aber auch für alle anderen Unterstützer des Teams, dass wir einen so guten Start hingelegt haben und hoffentlich noch viele weitere Siege einfahren. Was die Zukunft mit sich bringt, wird sich zeigen.“