Vier Standard-Treffer – Dreimal Krause, dreimal Blume, dreimal Tor!

Osdorf siegt dank ruhender Bälle und Keeper Struckmann klar

19. September 2015, 01:37 Uhr

Das Osdorfer Top-Duo: Torben Krause (l.) glänzte als dreifacher Vorbereiter, Sascha Blume (M.) als dreifacher Vollstrecker. Foto: KBS-Picture.de

Dass der TuS Osdorf bei und vor allem nach ruhenden Bällen eine besondere Macht darstellt, ist hinlänglich bekannt und sollte sich auch bis nach Pinneberg herum gesprochen haben. Dass es dennoch gleich viermal nach demselben Schema im Kasten von TBS Pinneberg klingelte, verbuchte Liga-Manager Cem Sürücü unter dem Motto: „Wir haben wieder eine Menge Lehrgeld gezahlt!“ Doch dieses Lehrgeld zahlte man nicht nur beim Versuch, die Standards der Hausherren zu verteidigen, sondern auch vor des Gegners Tor, wo man insbesondere im ersten Abschnitt grob fahrlässig mit besten Chancen umging.

Beginnen wir den Bericht diesmal nicht am Anfang, sondern beim Zwischenstand von 0:1 aus Pinneberger Sicht. Madjid Albry fasste sich aus gut und gerne 18 Metern ein Herz und ließ TuS-Schlussmann Björn Struckmann, über den noch zu reden sein wird, chancenlos zurück – 1:1! Der Ausgleichstreffer für die Schwarz-Equipe, die nun Morgenluft witterte und den Spaß gänzlich herumdrehen hätte können. Aber wie heißt es so schön: Hätte, hätte, Fahrradkette! Denn in der Defensive hatten die im Gegensatz zu den Osdorfer Schränken fast schon ein wenig wie Ameisen wirkenden Pinneberger bei Standardsituationen, wovon man viel zu viele zuließ, immer wieder das Nachsehen. Beginnen wir von vorne: Ecke Torben Krause, Kopfball Sascha Blume – 1:0! Nach dem zwischenzeitlichen und bereits angesprochenen Ausgleichstreffer durch Albry passierte folgendes: Freistoß Torben Krause, Kopfball Sascha Blume – 2:1! Was allerdings nicht unerwähnt bleiben soll: Jene 2:1-Pausenführung hatte nur Bestand, weil sich das Wiehle-Ensemble auf Wolf-Ersatz Björn Struckmann zwischen den Pfosten verlassen konnte. Der erfahrene Keeper vereitelte gleich eine Reihe allerbester Pinneberger Chancen – blieb unter einige Male im Eins-gegen-Eins Sieger, wie auch gegen Wojciech Krauze und Stephan Adjouman.

„Unser Keeper hat die Pausenführung festgehalten“

Der zweite Abschnitt begann dann wie? Genau: Freistoß TK9, Kopfball SB11 – 3:1! Der dritte ruhende Ball von Torben Krause fand zum dritten Mal die Stirn des Zwei-Meter-Hühnen Sascha Blume – und erneut konnte TBS nur Geleitschutz gewähren. Allerdings bot sich ihnen gut 20 Zeigerumdrehungen vor Schluss die abermalige Chance, sich zurück ins Spiel zu kämpfen. Doch Ozan Mutlu schoss einen Foulelfmeter rechts am Tor vorbei – es sollte wohl einfach nicht sein! Inzwischen hatte Osdorfs „Standard-Gott“ Torben Krause das Spielfeld verlassen, also durfte Sven Müller den nächsten Freistoß gefährlich vors Tor schlagen. Fast schon ein wenig frech, dass „Joker“ Toni Ude seinem „Dreifach-Schützen“ diesmal zuvor kam und wie, natürlich per Kopf, vollstreckte – 4:1! Dennoch befand Osdorfs Manager Cemil Yavas: „In der ersten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel gemacht, hatten zu viele Ballverluste und wenig Spielfluss. TBS hat das umgesetzt, was wir eigentlich machen wollten. Da muss man ganz ehrlich sagen, dass Björn Struckmann die Führung festgehalten hat. Er hat im gesamten Spiel bestimmt vier Eins-gegen-Eins-Situationen vereitelt.“

„Man weiß, worauf es ankommt, und kann es trotzdem nicht verteidigen“

Sein Gegenüber bilanzierte unterdessen: „Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wieder. Ich denke, dass wir nicht nur in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft waren. Die Jungs haben sich einfach nicht belohnt. Aber Glückwunsch an Osdorf! Man merkt einfach, wie eingespielt die Mannschaft ist und obwohl man im Vorfeld über die Stärken weiß und auch mehrfach darauf hinweist, ist es einfach nicht zu verteidigen“, so Sürücü, dessen Elf mit Norbert Graszl und Berkay Kilinc lediglich zwei Akteure hat, die eine gewisse Körpergröße mitbringen, um die „Schränke“ der Osdorfer ansatzweise in Schach zu halten. Aber auch Graszl und Kilinc konnten gegen die Wucht eines Sascha Blume nichts ausrichten und hatten dem einfach nichts entgegenzusetzen. Nichtsdestotrotz: „Ich denke, auf diese Leistung können wir aufbauen. Es ist ja nicht so, dass wir uns keine Chancen herausgespielt hätten. Im Gegenteil. Irgendwann werden wir uns für den Aufwand belohnen.“ Und Cemil Yavas? Der freute sich über eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause, in der Felix Schlumbohm und vor allem „Toni“ Ude in der Schlussphase Chancen auf ein noch höheres Endresultat ausließen. Zumindest bis zum Sonntag, wenn Sasel daheim Germania Schnelsen empfängt, thronen die „Blomkampler“ wieder an der Spitze der Hammonia-Staffel!