Trotz „Sixpack“ – „Wir wollten, aber wir konnten nicht“

Berne mit einem halben Dutzend gegen SCALA II

10. Juli 2017, 11:27 Uhr

Bernes Matteo Evers (re.) war nur schwer vom Ball zu trennen und zeigte einige Kabinettstückchen. Foto: Merk

Kurz und knapp fasste Frank Neben, Trainer des TuS Berne, das zusammen, was er von seinen Jungs im Testspiel gegen den SC Alstertal-Langenhorn II zu sehen bekam: „Wir haben eigentlich gar nichts umgesetzt. Das war überhaupt kein Vergleich zu dem, was wir vorher schon gemacht haben.“ Dann fügte er an: „Das Spiel könnte die Überschrift erhalten: Wir wollten, aber wir konnten nicht.“ Dabei erzielte der Landesliga-Aufsteiger gegen den Kreisligisten sechs Tore, offenbarte im Rückzugsverhalten aber auch einige Lücken.

TuS-"Dribbler" Alierdem Yildirim (re.) in Aktion. Foto: Merk

Ein Doppelschlag binnen 45 Sekunden sorgte früh dafür, dass die Gäste von der Siemershöh Schlimmstes befürchten mussten. Beide Male war Bernes Marco Theis Nutznießer der kaum anwesenden Verteidigung des Kreisligisten. Erst schob der „Flügelflitzer“ nach einem Querpass von Neuzugang Matteo Evers (USC Paloma), den Christoph Geertz (Eichede II) passieren ließ, zum 1:0 ein (6.), ehe Theis nur Sekunden später einen langen Ball aus der eigenen Hälfte von Nico Rosenfeld zum 2:0 in die Maschen beförderte (7.). Doch in der Folge ließ es die Neben-Elf deutlich ruhiger angehen und spielte nicht mehr zielstrebig nach vorne. Die Strafe: André Lämmerhirt mit einem Traumpass auf Shaaban Al Ali Alawad, der rechts im Strafraum noch einen Haken schlug und ins lange Eck einschoss (19.).

Der Anschlusstreffer für die „Zweite“ von SCALA – doch nur drei Zeigerumdrehungen darauf stellte Berne den alten Abstand wieder her. Alierdem Yildirim bediente Theis, der von links in den Rücken der Abwehr passte, wo Evers als dankbarer Abnehmer parat stand – 3:1 (22.). Der 21-jährige Evers, der beim USC Paloma häufig von Verletzungen geplagt war, sprühte nun vor Spielfreude und zeigte einige technische Kabinettstückchen, wenngleich sein Team in der Rückwärtsbewegung weiter nur halbherzig agierte. Nachdem Daniel Krohn aus der Drehung nur knapp verzog (24.), wurde er kurze Zeit später – nach toller Stafette über Lämmerhirt und Roman Kaczmarczyk – von TuS-Keeper Florian Krumhorn derart auf die Bretter geschickt, dass sich der Torjäger wohl das Schlüsselbein brach und nicht weiterspielen konnte. Von dieser Stelle die besten Genesungswünsche!

Berne-Coach Frank Neben sah noch reichlich Verbesserungspotenzial bei seinen Jungs. Foto: Merk

Den fälligen Strafstoß verwandelte Lämmerhirt zum 2:3 aus Sicht von SCALA II (27.). Und der klare Außenseiter hatte sogar den Ausgleich auf dem Fuß, als Al Ali Alawad rechts im Sechzehner Adrian Ruddigkeit stehen ließ und völlig freie Bahn hatte. Sein Querpass ins Niemandsland misslang jedoch gründlich (38.). Nach der Pause baute ein weiterer Neuzugang die Führung des TuS Berne weiter aus: Der eingewechselte Kilian Oelrich setzte Kai Surek in Szene, der aus 15 Metern clever ins lange Eck schlenzte (57.). Nach Vorarbeit von Theis erzielte Oelrich selbst mit etwas Dusel das 5:2 (64.), ehe der aus der eigenen A-Jugend hochgezogene Angreifer ein Zuspiel von Nico Harms zum sechsten Streich verwertete (76.). Diesmal hatte er das Glück, dass die versuchten Rettungsaktionen zweier Alstertaler gründlich in die Hose gingen.

Da Oelrich (63.), Steve Theis (68.) und Maik Rubbert (86.) noch am Torgestänge scheiterten, blieb es „nur“ beim 6:2 aus SCALA II-Sicht. „Das ist so ein Spiel, das nicht unvorbereitet kommt. Ein unterklassiger Gegner, warmes Wetter – also mache ich mal einen Schritt weniger. Aber das geht vielen anderen Vereinen in solchen Spielen auch so“, bilanzierte Neben.

Autor: Dennis Kormanjos