Tolles Teutonen-Treiben: Sieg gegen Oberligist BU

Forkert-Doppelpack und Treffer von Duve beim 3:1-Sieg für „T05“

27. Januar 2017, 22:33 Uhr

Gruppenbild mit Schiri-Assistent: Teutonia-Coach Liborio Mazzagatti (re.) und Gerrit Pressel, der auf seine EInwechselung wartet. Foto: Knötzsch

Obwohl der eine oder andere namhafte Leistungsträger fehlte, kam der FC Teutonia 05 am Freitagabend gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst zu einem 3:1-Testspielsieg. Während Trainer Liborio Mazzagatti auf Seiten der Hausherren natürlich mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden war, sprach bei BU Peter Paczkowski-Gutzeit, der Coach Frank Pieper-von Valtier vertrat, von einer Katastrophe und einem körperlosen Auftritt des Oberligisten in den ersten 45 Minuten. 

Bert Ehm war der Auftritt von Jaques Rodrigues de Oliveira fast ein bisschen unheimlich. Nach dem Schlusspfiff des Testspiels gegen den HSV Baembek-Uhlenhorst herzte der Sportchef des FC Teutonia 05 seinen Mittelfeldspieler, schlug ihm dann anerkennend auf die Schulter und fragte schließlich scherzhaft: „Was war denn mit dir los? Hast du Tabletten genommen?“ Rodrigues de Oliveira guckte Ehm an, dann huschte ein Grinsen über sein Gesicht. 

Paczkowski-Gutzeit: „In der ersten Halbzeit haben wir körperlos gespielt“

Gesprächsbedarf: Die BU-Verantwortlichen Peter Paczkowsi-Gutzeit (re.) und Jens Schwadewaldt. Foto: Knötzsch

Nein, mit unerlaubtem Doping hatte weder die Darbietung von Rodrigues de Oliveira noch der Auftritt der gesamten Teutonia-Belegschaft etwas zu tun. Erfolgreich und vor allem verdammt gut war er trotzdem: Mit 3:1 behielten die Mannen von Ehm und Trainerkollege Liborio Mazzagatti die Oberhand gegen den Oberligisten, bei dem Coach Frank Pieper-von Valtier vielleicht sogar ganz gut daran tat, dass er aus beruflichen Grünen – der hauptberufliche Lehrer befindet sich derzeit auf Klassenreise – nicht viel von den Darbietungen seiner Mannen mitbekam. Die nämlich hatten vor allem im ersten Durchgang so ihre Probleme mit dem Spitzenreiter der Landesliga Hammonia, sodass Co-Trainer Peter Paczkowski-Gutzeit hinterher treffend feststellte: „In der ersten Halbzeit haben wir körperlos gespielt. Und wir haben versucht, hinten raus zu spielen – obwohl das nicht angesagt war.“

Die Quittung dafür sollte auf dem Fuße folgen: Hagen Bastian machte zwei Mal einen beinahe identischen Fehler – und plötzlich war Rodrigues de Oliveira am Ball. Dieser spielte die Kugel steil nach vorne auf Pascal Pietsch, der von der Grundlinie klug mit der Hacke zurück auf Dennis Duve ablegte. Der Neuzugang vom FC Süderelbe vollendete eiskalt zum 1:0. „Das war eine Katastrophe. So wollten wir nicht spielen“, konstatierte Paczkowski-Gutzeit und dürfte damit auch die weiteren Szenen des ersten Durchgangs gemeint haben. Denn: Erst bediente Pietsch den durchstartenden Vincent Boock – drüber (16.), dann hatte Dieter Forkert nach Rordigues' Vorbarbeit kein Glück (19.) und schließlich war BU-Keeper Kaspars Plendiskis einen Schritt schneller als Pietsch, der von Duve steil geschickt worden war (23.). Kurzum: BU schwamm hinten gewaltig – und soff vor der Pause nochmal ab: Forkerts abgefälschter Schuss landete zum 2:0 für „T05“ im Netz (26.)

Mazzagatti: „Wenn die Jungs umsetzen, was ich will, ist es gut. Wenn nicht, dann gibt’s Probleme“

Zu weit weg: Oftmals mussten die BU-Spieler den Teutonia-Kickern den Vortritt lassen. Foto: Knötzsch

Nach der Pause hätte Simon-Riza Yücel fast zum 3:0 getroffen (52.), dann klärte auf der anderen Seite Jefferson Nosa vor Pascal El-Nemr (57.). Immerhin: BU kam tatsächlich zum Anschlusstreffer: Samuel Hosseinis Flanke lenkte Teutone André Friebe per Kopf ins eigene Netz (60.). Acht Minuten später hätte Benjamin Lipke sogar für den Ausgleich sorgen müssen, doch er brachte das Kunststück fertig, den Ball Zentimeter vorm Tor an die Latte zu köpfen, nachdem Kevin Lange erst zum Solo und dann zur Flanke angesetzt hatte. „Er sagt, er rutscht weg und kommt dadurch in Rückenlage“, so „Vertretungs-Chefcoach“ Paczkowski-Gutzeit. So blieb es den Hausherren, die ohne Leistungsträger wie Aytac Erman, Stefan Winkel, Michael Meyer und Jeton Arifi spielten, vorbehalten, den letzten Treffer der Begegnung zu erzielen: Nach Rodrigues' Zuspiel vollendete Forkert aus spitzem Winkel zum 3:1 für die Teutonen.

„Wir müssen uns deutlich steigern. Ich habe einige Sachen gesehen, die uns zurückgeworfen haben“, bilanzierte Peter Paczkowski-Gutzeit die Niederlage aus BU-Sicht abschließend, während auf Teutonia-Seite die Laune natürlich um einiges besser war. „Wir haben die erste Hälfte dominiert und haben insgesamt ein starkes Spiel gegen den Ball gezeigt. Unser Pressing war gut. Das gilt auch für das allgemeine Verhalten nach Ballverlusten. Früher sind sieben Spieler einfach vorne stehen geblieben, wenn der Ball weg war. Jetzt haben wir eine neue Struktur geschaffen. Die Jungs wissen, was ich will. Wenn sie es umsetzen, ist es gut. Wenn nicht, bekommen sie Probleme“, kommentierte Coach Liborio Mazzagatti das Spiel aus seiner Sicht. Keine Frage: Probleme dürfte nach diesem Abend und dem Sieg keiner seiner Schützlinge bekommen haben. Die hatte diesmal BU...


Jan Knötzsch