Stendel: „Im Moment sind wir noch eine Wundertüte“

Coach spricht über seine neue Aufgabe bei „Bille-Horn“

24. Juni 2017, 10:00 Uhr

Übt sich in Zurückhaltung: Ein Saisonziel für die SpVgg Billstedt-Horn will Neu-Coach Guido Stendel erst nach drei oder vier Spielen ausgeben. Archivfoto: noveski.com

Seitdem er im Herbst 2015 beim damaligen Ost-Bezirksligisten MSV Hamburg als Coach entlassen wurde, war es ruhig um Guido Stendel im Hamburger Amateurfußball. Zuletzt fungierte der Bruder des ehemaligen Hannover 96-Zweitligatrainers Daniel Stendel als Co-Trainer von Mario Jurkschat bei der B-Jugend-Regionalliga-Mannschaft von Concordia, die ihre Saison als Tabellenletzter beendete. Nun ist Stendel zurück im Herrenbereich – als Coach der SpVgg Billstedt-Horn. Wir haben mit dem 38-Jährigen über seine neue Tätigkeit und die Planungen für die kommende Saison gesprochen.

Völliges Neuland betritt Stendel an der Möllner Landstraße nicht. Zum einen „weil ich hier in der Nähe wohne“, wie der Coach verrät. Zum anderen, weil der 38-Jährige bei der Spielvereinigung auf das eine oder andere Gesicht treffen wird, das er bestens kennt. Da ist zum Beispiel sein künftiger Assistent Björn Feuerlein. Dessen letzte Station war der MSV Hamburg. Stendels Ex-Verein, bei dem der Coach in der Landesliga Hansa und – nach dem Abstieg – auch in der Bezirksliga Ost tätig war. „Björn war damals schon mein Spieler. Er will jetzt so langsam in den Trainer-Bereich reinschauen“, berichtet Stendel.

Sieben Neuzugänge stehen schon fest

Wieder zurück an der Möllner Landstraße; Torjäger Benjamin Vermehren (re.). Archivfoto: noveski.com/Herzog

Und die Liste der ehemaligen Mümmelmannsberger, die nun ihre Zelte bei „Bille-Horn“ aufgeschlagen haben, lässt sich weiter fortsetzen, denn: Unter den Neuzugängen, die Stendel im Gespräch mit den FussiFreunden bereits vermelden kann, sind mit Edmund Berkoh, Emmanuel Asante, Marvin Wanagat und Prince Berchie gleich vier Akteure, die zuletzt den Dress des MSV Hamburg trugen. Darüber hinaus schließen sich auch Martinique Hoffmann (SC V/W Billstedt) und Torhüter Kevin Maack (FTSV Lorbeer-Rothenburgsort) der Stendel-Equipe an. Der siebte Neue ist ein alter Bekannter: Benjamin Vermehren hatte den verein erst im Winter verlasen und beim Kreisligisten TSV Wandsetal angeheuert, wo zum damaligen Zeitpunkt der ehemalige Billstedt-Horn-Trainer Marc Gruber als Coach tätig war. Nun kehrt der Stürmer an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Bis auf einen weiteren Torhüter ist unser Kader komplett“, erklärt Stendel, für dessen Equipe als Highlights im Reigen der Testspiele am 7. Juli ein Vergleich mit dem Hansa-Landesligisten Bramfelder SV auf dessen Kunstrasenplatz an der Ellernreihe wartet.

Dass er beim Ost-Bezirksligisten anheuern würde, „stand seit Mitte Mai fest. Ich hatte ein, zwei Angebote. Das von Billstedt-Horn war so interessant, weil es fast vor der Haustür ist. Ich habe mir die Mannschaft dann ein paar Mal angesehen. Es hat mir imponiert, wie sie quasi ohne Trainer aufgetreten ist, nachdem René Peim weg war“, erklärt Stendel. Peim wurde im April entlassen, danach betreuten der bisherige Co-Trainer Kai Lüders und der stellvertretende Fußball-Abteilungsleiter Andreas Brandt das Team, das sie Saison auf dem neunten Platz beendete. Was in der kommenden Spielzeit für den Club von der Möllner Landstraße im Klassement herauskommen kann oder soll, vermag Stendel noch nicht zu sagen. „Im Moment sind wird noch eine Wundertüte“, konstatiert der Coach, „es ist schwierig, schon eine Zielsetzung auszugeben. Die ersten Eindrücke sind gut, aber wir müssen erst zueinander finden und uns besser kennenlernen. Es daher schwierig, etwas dazu zu sagen. Die Zielsetzung werden wir erst nach dem dritten oder vierten Spieltag formulieren. Was ich allerdings jetzt schon sagen kann: Es macht sehr viel Spaß hier im Verein. Ich bekomme von allen Seiten Zuspruch, die Dinge werden angepackt. Ich hoffe, dass wir eine ruhige Saison haben werden.“

Jan Knötzsch