Der Reihe nach: Die Gäste um Neucoach Bernhard Schwarz erwischten einen Traumstart. Mit ganz viel Gefühl schlenzte Sonay Hayran einen 20-Meter-Freistoß ins linke Eck – 1:0 TBS (6.)! Die Antwort des TuS ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Torben Krause per Kopfballverlängerung in den Lauf von Antonio Ude, der rechts am Strafraumeck durchstartete und links unten einschob (16.)! Und weiter ging’s: Miguel da Costa mit tollem Pass in die Gasse, Torben Krause veredelte das Anspiel des Routiniers hart und mitten ins Gehäuse (23.)!

Osdorf hatte noch nicht genug: Erneut war es Miguel da Costa, der den Ball von rechts herein brachte, Freund und Feind verpassten, nur Toni Ude behielt den Überblick und donnerte das Spielgerät aus spitzem Winkel in den rechten Giebel (35.)! Die Wiehle-Mannen hatten das Ding gedreht und eine komfortable Zwei-Tore-Führung erspielt, die nur 180 Sekunden nach dem Pausentee schon wieder Geschichte war. Nach einer Flanke von links tauchte Aytac Erman plötzlich frei vor Dennis Wolf auf und ließ sich diese Chance nicht entgehen – nur noch 2:3!

„Vollblut-Fussi“ schnürt Hattrick, TBS mit vier Feldverweisen

Pinneberg war zurück im Geschehen, leistete sich im Defensivverbund jedoch immer wieder haarsträubende Fehler, die Osdorf eiskalt auszunutzen wusste. Vor allem einer: Antonio Ude! Bennet Krause mit einem verunglückten Schuss oder sollte es doch ein adressiertes Zuspiel sein? Wie dem auch sei. Ude nahm die Kugel dankend auf, stand mutterseelenallein vor Zakaria Chergui und schob aus fünf Metern ins linke untere Eck ein – der Hattrick des 33-Jährigen war perfekt (64.)! „Toni ist ein absoluter Vollblut-Fussi, der in der Box eine Macht ist. Mit seiner Erfahrung und seiner Klasse hilft er uns enorm weiter. Er ist wie ein guter Wein“, adelt Liga-Manager Cemil Yavas seinen Torjäger.

Nach dem 4:2 wurde es richtig hektisch: Melvin Bonewald foulte Aytac Erman, der wie von einer Tarantel gestochen aufsprang, um Bonewald die Meinung zu geigen. Es entstand eine Rudelbildung, bei der sich Torben Krause und Erman ein Wortgefecht lieferten, ehe der TBS-Angreifer Osdorfs Edeltechniker zu Boden schubste – Schiedsrichter Stephan Cornehl zückte glatt Rot für Erman (72.)! Doch damit noch nicht genug: Plötzlich kam Rafat Waseq hinzu gelaufen, mischte auch munter mit und handelte sich ebenfalls den roten Karton ein! Das Kuriose: Im fünften Aufeinandertreffen mit dem TuS Osdorf flog Waseq bereits zum vierten Mal vom Platz (Dreimal glatt Rot, einmal Gelb-Rot)!

„Hatte zu keiner Zeit Bedenken“

Die Gäste standen nun so unter Strom, dass der Unparteiische wenig später auch Coach Bernhard Schwarz und Co-Trainer Ruben Drobo-Ampem, die sich mehrmals lautstark beschwerten, von der Bank verwies! Gegen doppelt dezimierte Pinneberger legten die Hausherren vor 194 Zuschauern kurz vor Ende noch einen nach: Der eingewechselte Pierre Knorr bediente den ebenfalls in die Begegnung gekommenen Sascha Blume von links und der bedankte sich, schob rechts unten ein – 5:2! „Ich hatte zu keiner Zeit Bedenken, dass wir das Spiel verlieren könnten– selbst nach dem frühen Rückstand nicht. Wir hatten sie ganz gut im Griff, auch wenn TBS viele gute Einzelspieler hat“, bilanzierte Yavas. Gar nicht auszudenken, wie gefährlich der TuS in den kommenden Wochen noch sein wird, wenn dann auch noch Jaques Rodrigues mit an Bord ist. Die Neuverpflichtung stößt am Montag nach seinem Urlaub zur Mannschaft.