„Mit Ersin Tan, Tim Stegmann und Paul Karge haben uns vor der Saison drei vermeintliche Stammspieler verlassen. Dazu bekommen haben wir einen A-Jugendlichen und zwei Spieler aus der Dritten Herren-Mannschaft“, erinnert sich Deutsch an den Start in die Spielzeit und sagt: „Ein aktuell fünfter Platz in der spielstarken Bezirksliga Süd ist daher für uns sehr gut!“ Vor allem der Mannschaftsgeist seiner Truppe „spielt hier natürlich eine große Rolle und wird auch für die kommende Spielzeit ausschlaggebend sein“, erklärt der SCVM II-Übungsleiter. Trotz des Erfolges mit dem derzeitigen fünften Platz klingen die Ziele, die Deutsch formuliert, eher bescheiden. „Nächste Saison gilt es, die Klasse zu halten“, blickt der 41-Jährige voraus und erläutert seine Zurückhaltung: „Es wird wieder einen kleinen Umbruch bei uns geben.“

Deutsch: „Es wird wieder einen kleinen Umbruch bei uns geben“

Robin Herzog wird in der neuen Saison gemeinsam mit seinem Bruder Maurice (re.) spielen. Foto: SCVM II

Und der sieht wie folgt aus: Neben Betreuer Wolfgang Peper werden sich – in Bezug auf den Spielerkader – Lennart Busch (zentrales Mittelfeld) und SCVM-„Urgestein“ Benedikt Kruse verabschieden. Kruse spielte fünf Jahre für die „Zweite“, avancierte in dieser Zeit zum Führungsspieler und ist nicht nur auf, sondern auch abseits des Spielfeldes wichtig für die Mannschaft. Er wechselt nun in die „Vierte“ des SCVM, weil sein Studium ihn zeitlich sehr einspannt und er zudem aufgrund fehlender Motivation keinen Leistungsfußball spielen möchte. „Mit Bene verlässt uns ein absoluter Leistungsträger. Er hat sich auf und neben dem Platz immer vorbildlich verhalten. Er wird uns fehlen, aber andersherum werden wir ihm sicher auch fehlen. Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute und viel Erfolg“, so Deutsch.

Wo es Abgänge gibt, gibt es natürlich auch „Neue“. Oder besser gesagt: Neue, die eigentlich altbekannt sind. Robin Herzog zum Beispiel. Der Flügelstürmer, der von der F- bis einschließlich der B-Jugend bereits für den SCVM spielte, kehrt nach zwei Jahren in der A-Jugend-Verbandsliga-Mannschaft des VfL Lohbrügge, einer einjährigen Rückkehr zum SCVM sowie seinem anschließenden Wechsel zum Hansa-Landesligisten SV Altengamme nun erneut an seine alte Wirkungsstätte zurück. Nach einem Kreuzbandriss befindet sich Herzog bereit wieder im Training. „Es ist schön, nach der langen Pause wieder am Ball sein zu können. Ich hoffe, dass ich verletzungsfrei bleibe und der Mannschaft helfen kann. Ganz schmerzfrei bin ich noch nicht, aber es wird von Tag zu Tag besser“, so der 23-Jährige, der immer Kontakt zu seinem Heimatverein hielt: „Den SCVM II habe ich immer verfolgt, weil mein Bruder Maurice dort spielt und auch viele Spieler dort sind, mit denen ich in der Jugend gespielt habe. Maurice hat mich letztlich auch zurückgelotst und überzeugt, wieder anzufangen. Ich freue mich nun darauf, endlich mit ihm zusammen zu spielen.“

Ein Torhüter wird zum Feldspieler

In der Liga ist der Klassenerhalt für Sören Deutsch das Ziel. Im Pokal will der SCVM II-Coach mit seinen Jungs "so weit kommen wie möglich – und am liebsten den Pott holen". Archivfoto: noveski.com

„Wir sind ja eigentlich bekannt dafür, intern A-Jugendliche zu verpflichten. Robin kenne ich aber. Ich mag ihn und seine sportliche Qualität ist unbestritten. Dazu passt er super in die Mannschaft. Er kann mit seiner Qualität den Unterschied machen und sich als Führungsspieler entwickeln“, gibt Sören Deutsch mit Blick auf die Verpflichtung zu Protokoll und ergänzt: „Er hat jedoch keinen Druck und soll in erster Linie gesund bleiben.“ Neben Robin Herzog verstärken Pascal Stut, Jeremy Regge, Patrick Meyer und Toni Karau (alle eigene A-Jugend) sowie Finn Kröger (SCVM I) das Team. „Pascal Stut ist seit dem Hinspiel in Altenwerder bei uns und nimmt den Platz von Benedikt Kruse ein. Ansonsten nehmen wir ja jedes Jahr aus der Jugend auf (17 Spieler in den letzten vier Jahren, Anm. d. Red.) und werden sie integrieren“, konstatiert Trainer Deutsch,

Zudem verrät der Coach eine weitere interessante Personalie: „Unser Torhüter Alexander Behrens wird als Feldspieler starten. Das ist keine Lachnummer, er hat wirklich Talent als Feldspieler und dies zuletzt in Buchholz mit seinem Tor bewiesen“, so Deutsch, der abseits der Meisterschaft für den Holsten-Pokal ein klares Zielt ausgibt: „Da wollen wir als Bezirksligist soweit wie möglich kommen und am besten den Pott gewinnen.“ Was dem SCVM II derzeit noch zu seinem Glück fehlt, ist ein Co-Trainer. „Er kann gerne auch jung und taktisch geschult sein. Wer Interesse hat und sich den Job zutraut, kann sich natürlich mit uns in Verbindung setzen“, so Deutsch. Mittrainieren wird vorerst auch Janning Melms, der von 2012 bis 2015 schon für den SCVM II spielte, nun aber erst einmal abklären muss, ob sich Fußball und Job miteinander in Einklang bringen lassen.

Jan Knötzsch