Perz schießt sich in Sasels Herz!

Zeit für „Tapetenwechsel“: Bramfeld-Allrounder heuert am Parkweg an

17. Februar 2017, 10:16 Uhr

In der neuen Saison wird Marcel Perz (li.) seine Tempoläufe und Tore am Parkweg zum Besten geben. Foto: noveski.com

Mit seinen gerade einmal 23 Jahren hat Marcel Perz bereits fünf Spielzeiten im Herren-Fußball hinter sich – davon zwei in Hamburgs höchster Spielklasse. Seine Heimat: der Bramfelder SV. Doch das wird sich nach dieser Saison ändern – denn der Offensiv-Allrounder verlässt sein „zu Hause“ und schlägt die Zelte beim TSV Sasel auf! „Ich wollte sportlich mal einen neuen Reiz setzen und einen Tapetenwechsel vornehmen“, erklärt uns Perz.

Unverhofft kommt oft. So auch bei Marcel Perz. Nachdem Bramfelds damaliger Trainer Hardy Brüning den Jungspund im Verlaufe der Rückrunde aus der eigenen U19 in den Liga-Kader hochzog, stand am Ende der Saison auf Anhieb der Aufstieg in Hamburgs Beletage zu Buche. Mit 18 Jahren gehörte Perz schon zum festen Bestandteil des BSV. „Ich habe mich sofort sehr willkommen gefühlt und wurde super aufgenommen“, erinnert sich Perz an die Anfänge. „Hardy Brüning hat auf mich gesetzt und wir sind direkt in die Oberliga aufgestiegen. Das war natürlich ein Riesenerlebnis – mit dem großen Highlight im letzten Oberliga-Saisonspiel gegen Curslack, als kein Mensch mehr an uns geglaubt hat, und wir am Ende dort mit ein paar Fans im Rücken den Klassenerhalt geschafft haben.“

„Marcel ist ein absoluter Wunschspieler von mir“

Ein Foto aus vergangenen Tagen: Perz (re.) bejubelt Ex-Mitspieler Vespermann nach dessen Treffer im Pokal gegen BU. Archivbild: noveski.com

Seither gehört Perz zum Stamm an der Ellernreihe. Doch das wird sich nach dieser Saison ändern. „Es gab die Jahre über immer mal wieder Anfragen – auch aus der Oberliga. Aber ich bin in Bramfeld geblieben, weil ich mich dort wohlgefühlt habe und weil wir all die Jahre über eine super Truppe mit coolen Jungs hatten. Nun ist es für mich an der Zeit, mal was anderes kennenzulernen und zu erleben. In den Gesprächen, die ich mit Danny Zankl geführt habe, hat dieser mich sehr überzeugt. Mit seiner ganzen Art und der Philosophie von Fußball. Und für einen Spieler ist es natürlich optimal, wenn der Trainer einem ein gutes Gefühl gibt.“ Zankl selbst sagt zur Verpflichtung Perz’: „Marcel passt perfekt in unser Muster, ist charakterlich einwandfrei und zudem in einem Alter, wo man sich noch weiterentwickeln kann – und das, obwohl er schon über fünf Jahre Herren-Erfahrung verfügt. Er hat unheimlichen Speed mit dem Ball, ist sehr flexibel einsetzbar und ein Wunschspieler von mir. In den Gesprächen passte einfach alles.“

Am drittletzten Spieltag trifft Perz mit seinem aktuellen Klub auf die „neue Liebe“ – womöglich ein richtungsweisendes Spiel für beide Teams. Sasel hat als Spitzenreiter der Landesliga Hansa ohnehin beste Voraussetzungen für den ganz großen Wurf, aber auch die „Neumänner“ befinden sich als Tabellenfünfter noch in Reichweite. „Für mich wäre es natürlich das Schönste, was passieren könnte, wenn am Ende beide Teams aufsteigen“, so Perz, dessen großes Ziel die Rückkehr auf die oberste Bühne des Hamburgers Fußballs ist. „Das ist mein Wunsch, wieder in der Oberliga zu spielen! Und ich denke auch, dass Sasel es in diesem Jahr packen wird. Das ist eine richtig gute Truppe, die einen guten Ball spielt. Das haben wir im Hinspiel ja am eigenen Leib erlebt. Sollte es nicht reichen, dann haben wir eben gemeinsam für nächstes Jahr wieder ein Ziel. Dann möchte ich mithelfen, dass es dann soweit ist.“ Dass Perz den „Parkweglern“ trotz der ungewissen Liga-Zugehörigkeit seine fixe Zusage gegeben hat, weiß auch Zankl zu schätzen. „Das zeugt auf jeden Fall vom Charakter und Ehrgeiz des Spielers und zeigt mir, dass er genau der richtige Mann ist. Er verspürt eine unheimliche Gier, deshalb war das Gesamtpacket sehr überzeugend.“

„Will immer spielen und helfen – das ist mein Anreiz, meine Motivation“

Schwärmt von seinem Neuzugang und von der Entwicklung der Jungen: Danny Zankl. Foto: noveski.com

In der Hinrunde kamen beim TSV ganze 24 (!) Akteure zum Einsatz, was für eine unglaublich hohe Dichte im Kader spricht. Trotz dieser Breite hat Perz in der kommenden Spielzeit nur ein Ziel: „Natürlich möchte ich jedes Spiel spielen und der Mannschaft helfen – das ist mein Anreiz, meine Motivation.“ Jene Gier ist es auch, die Zankl vom „Gesamtpackage Perz“ überzeugt hat. Ohne den letztjährigen Rückzug des TSV Uetersen müssten die Saseler nun gar nicht um den erneuten Coup kämpfen, sondern wären schon längst in der Oberliga angekommen. Deshalb gilt es, sich in den verbleibenden elf Partien auch ein Stück weit „das Glück zu erarbeiten“, wie Zankl meint. „Wir sind zwar jung und vielleicht auch unerfahren. Aber wenn ich sehe, wie sich genau diese jungen Spieler von Monat zu Monat und von Quartal zu Quartal weiterentwickeln, dann bin ich überzeugt davon, dass wir in der Rückrunde noch einen weiteren Schritt nach vorne machen werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Gegner keine zwei Schritte machen werden.“ Nach den letzten Jahren, in denen man stets ganz oben mitmischte und für spektakulären Offensiv-Fußball stand, wäre der TSV wohl einfach mal dran, die nächste Stufe auf der Leiter zu erklimmen. Ob’s gelingt oder nicht, wird sich zeigen. Nur eines ist sicher: Marcel Perz ist in der kommenden Saison auf jeden Fall an Bord – in welcher Liga auch immer…

Autor: Dennis Kormanjos