Pegel-Standards sorgen für richtigen HEBC-Pegel
HEBC II schlägt Lurup - Hammonia-"Torjäger" auch in der Reserve erfolgreich
Mike Pegel (Mi.) sorgte mit seinen Standards für den Eimsbütteler Erfolg - hier wird er von zwei Lurupern umzingelt. Foto: Klaas Dierks
Schon beim Warmmachen schien sich anzudeuten, was sich während des Spiels zeigte: Statt wie gewohnt selbstbewusst aus einer sicheren Abwehr heraus über mehrere Stationen nach vorne zu spielen und bei Ballverlust durch Pressing den Ball zurück zu erobern, agierte Lurup nach einer kurzen Abtastphase, in der nicht viel passierte, gehemmt und nervös. Man kann nicht behaupten, dass Lurup den Zweikämpfen aus dem Weg ging, aber der HEBC suchte sie und gewann in den ersten 30 Minuten die meisten von ihnen. Bis zur 22. Minute hatten die Gäste, teils begünstigt durch Lurups Abspielfehler, fünf veritable Chancen, die oft erst im letzten Moment von den Rot-Weißen geblockt wurden. Cenk Akbulak, Shawn Kuhnert, Liga-Leihgabe Stefan Hermes – führt die Torschützenliste in der Landesliga Hammonia an – und Julian Moldenhauer versuchten sich als Torschützen. Letzterer traf in der 22. Minute die Latte des Luruper Gehäuses.
In der 26. Minute dann die erste nennenswerte Chance der Heimmannschaft. Roberto Rodriguez Estevez passte aus der eigenen Hälfte mit einem weiten diagonalen Schlag auf den rechten Flügel in die Hälfte des Gegners, wo der eifrige Hüsnü Turan den Ball aufnahm und vom Strafraumeck an den Pfosten setzte. Diese Aktion schien so etwas wie ein "Hallo wach"-Signal für Lurup gewesen zu sein, denn nun wurde die Partie weniger einseitig und entwickelte sich zu einem ansehnlichen Schlagabtausch. In der 28. Minute setzte sich HEBCs Süleyman Günyar schön auf rechts durch, seine als Flanke gedachte Hereingabe touchierte die Latte und sprang nach links weg, wo aber kein Mitspieler eingelaufen war, so dass Lurup klären konnte. In der Folge profitierten beide Parteien von Fehlern des Gegners, aber noch hielten die Abwehrreihen ihren jeweiligen Kasten mit Glück aber auch Einsatz sauber.
Nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit hatte erneut Stefan Hermes in der 48. Minuten die nächste Chance, aber aus dem laufenden Spiel heraus sollte ihm heute ein Treffer verwehrt bleiben. In der 50. Minute bekam der Gast in Lurups Hälfte, etwa in Höhe des Mittelkreises, einen Freistoß zugesprochen. Mike Pegel schnappte sich die Kugel und brachte den Ball hoch an das linke Eck des Fünfmeter-Raumes. Dort stieg Julian Strothmann zum Kopfball hoch, noch gestört von Haris Junuzovic, und dirigierte das Leder unhaltbar vorbei an Lurups Torwart Shawn Erek Klenz zur Führung ins Netz. Fünf Minuten später brachte das Handspiel eines HEBC-Spielers einen Freistoß für Lurup. Jetzt demonstrierte Haris Junuzovic, dass auch er Gefühl im Fuß hat. Sein Ball erreichte Loukianos Kattides, der aus fünf Metern wenig Mühe hatte, den Ausgleich zu erzielen.
Derselbe Spieler hatte kurz darauf sogar die Chance, das Spiel zugunsten von Lurup zu drehen. Ein feiner Antritt auf seiner linken Seite verschaffte ihm etwas Luft, es gelang ihm, mit dem Ball am Fuß in den gegnerischen Strafraum einzudringen und aus relativ spitzem Winkel abzuziehen, allerdings konnte der herausgeeilte Keeper Muzli Kameraj ins Toraus klären. Bei der Hereingabe der fälligen Ecke machte er dagegen nicht den sichersten Eindruck, was Lurup aber nicht nutzen konnte. Trotzdem schien das Spiel nun offen, Lurup dem Sieg näher als der HEBC. Bis zur 63. Minute. Aus ähnlicher Situation wie vor dem 0:1 bekamen die Eimsbütteler einen Freistoß zugesprochen. Erneut schnappte sich Mike Pegel die Kugel, erneut schlug er das Spielgerät in den Strafraum und erneut stieg ein Mitspieler unwiderstehlich zum Kopfball hoch. Diesmal war es der bis dahin glücklose Stefan Hermes, der zur Führung einschädelte.
In der Folge war Lurup das Bemühen, das Spiel zu drehen, nicht abzusprechen. Die Abwehr wurde weit entblößt, zuletzt tauchte sogar Keeper Klenz im Strafraum des Kollegen Kameraj auf. Beide Teams hatten die Möglichkeit, das Ergebnis zu verändern, die beste wohl der eingewechselte Luruper Grzesik, der in der 84. Minute eine mittelhohe Hereingabe mit dem Fuß über den Torwart hob, aber auch über das Tor. Beim Schlusspfiff freute sich das Team vom HEBC II, das insgesamt wacher und hungriger wirkte als der Gastgeber.
Klaas Dierks