Nüchterlein verschärft Barsbütteler Krise

„Abstiegskandidat Nummer eins“ marschiert ins obere Drittel

26. September 2015, 10:48 Uhr

Jubel auf der einen, Frust pur auf der anderen Seite. Voran Ohe bejubelt den Auswärtstriumph in Barsbüttel. Foto: Wilfried Zerbian

„Jetzt kann man endgültig von einem gelungenen Saisonstart sprechen“, zeigte sich Voran Ohes Übungsleiter Rainer Seibert begeistert von seinen Schützlingen. Beim Barsbütteler SV sprang für die Reinbeker der dritte Sieg aus den letzten vier Partien heraus – dank einer bärenstarken ersten Hälfte und Torjäger Arne Nüchterlein, der seine Topform einmal mehr unter Beweis stellte.

Wenn man Spiele des FC Voran Ohe begutachtet, ist Spektakel garantiert. Nach dem 3:2-Triumph in Barsbüttel haben die „Amselstiegler“ nicht nur ligaweit die meisten Tore erzielt (22), sondern auch am häufigsten hinter sich greifen müssen (23). So lange man ein Tor mehr schießt als der Gegner, wird’s Coach Rainer Seibert aber vermutlich ganz recht sein. Insbesondere die ersten 45 Minuten war aus Oher Sicht „ein Genuss. Wir waren kampf- und laufstark, hatten immer Zug zum gegnerischen Tor.“ Vor allem die beiden Offensivkräfte Arne Nüchterlein und Robin Woost, denen zurzeit fast alles gelingt.

Foto: Wilfried Zerbian

In der 18. Spielminute schlenzte Woost das Leder aus halblinker Position in den rechten Giebel – 1:0 FCVO! Kurz vor dem Pausentee verdoppelte Arne Nüchterlein die Führung, als er einen haarsträubenden Querpass von Baran Aydin abfing und ganz cool flach vollendete (38.)! Was die Hausherren sich in der Kabine für den zweiten Abschnitt auch vornahmen, die Vorgaben waren schnell über den Haufen geworfen. Nach Zuspiel von Phillip Lang marschierte Nüchterlein an der Mittellinie los, ließ sich von nichts und niemandem mehr aufhalten und schob äußerst abgeklärt ins linke untere Eck ein – BSV-Keeper Marco Reksidler konnte einem schon fast leidtun (57.)!

Die Taneli-Elf gab sich allerdings noch nicht geschlagen und wehrte sich. Erdinc Örün verkürzte traumhaft schön mit einem direkt verwandelten Freistoß auf 1:3 (73.)! Nun witterte der BSV wieder Morgenluft und sorgte nur vier Zeigerumdrehungen darauf für eine spannende Schlussphase, da „Joker“ Georg Demircan stach und auf 2:3 stellte (77.)! Doch mit viel Kampf, Einsatz und Leidenschaft rettete Ohe den Sieg über die Runden und durfte sich anschließend über die Punkte elf, zwölf und 13 freuen – die Torjäger Nüchterlein und Woost über ihre Saisontore acht beziehungsweise sechs! „Damit war in dieser Form nicht zu rechnen“, jubelte Seibert. Ganz anders stellt sich die Situation beim Barsbütteler SV dar: Seit sieben Begegnungen ist man sieglos, fünf dieser sieben Spiele gingen verloren. Trainer Aydin Taneli sehnt den Aufschwung herbei...

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