Nöthe verhindert Schmach – SCS-Youngster beeindruckt

1100 Schwarzenbeker sehen starken LSK beim Test gegen St. Pauli

25. März 2015, 11:08 Uhr

Erzielte die späte Ehrenrettung gegen den Lüneburger SK. Christopher Nöthe. Foto: KBS-Picture.de

Auf der randvollen Schwarzenbeker Schützenallee konnten sich 1100 Zuschauer ein Bild davon machen, warum sich St. Pauli im Abstiegskampf der zweiten Liga momentan so schwer tut. Gegen den stark aufspielenden Regionalligisten Lüneburger SK konnten sie über 90 Minuten kaum einen Klassenunterschied erkennen lassen, erst in der Schlussphase gelang dem Kiezklub durch Nöthes Siegtreffer die Ehrenrettung. Beeindruckt zeigten sich hingegen die beiden beim LSK zum Einsatz gekommenen Talente des SC Schwarzenbek. „Die zehn Minuten haben gereicht um zu merken, dass die Profis echt was drauf haben“, staunte Tolga Celikten nach der Partie.

Von Anfang an hielt der Regionalligist, der am Sonntag eine empfindliche 0:8-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten Goslarer SC hinnehmen musste, gut mit dem Profiklub mit. Wer Einbahnstraßenfußball des Zweitligisten erwartet hatte, sah sich schnell getäuscht. Immer wieder stockte das Aufbauspiel des Favoriten, bei dem sich vor allem Julian Koch den ein oder anderen Lapsus erlaubte. Die Balleroberungen im Mittelfeld nutzte der LSK des öfteren, um sich schnell über Alawie, Schlottke und vor allem Moslehe in die Spitze zu kombinieren, wo das Innenverteidigier-Duo Rogowski/Gonther gelegentlich unsortiert wirkte. Die beste Chance hatte allerdings St. Pauli, die nach einem Foul im Mittelfeld schneller schalteten und den Ball über Rzatkowski zu Budimir spielten, dessen wenig konsequenter Heber segelte allerdings über den Querbalken. Wenig später machte er es besser: Ein Sobota-Freistoß vom linken Sechzehnereck rutschte zu Budumir durch, der am zweiten Pfosten nur noch einschieben brauchte (32.).

LSK mit couragierten Nadelstichen

Aber auch der LSK, der couragiert kombinierte und forsche Konter setzte, kam zu seinen Chancen. Vor allem über die rechte Außenbahn bereiteten sie Buballa und Choi Probleme, in verheißungsvollen Situationen waren sie allerdings zu ungenau. So zielte Moslehe nach Vorarbeit von Karabulut knapp daneben (28.). Ioannou hätte beinahe das Tor der St. Paulianer kopiert, kam allerdings nicht ganz an den Freistoß heran, der am zweiten Pfosten im Toraus landete (39.) Dann war es allerdings so weit. Schlottke und Moslehe kombinierten über die Mitte, Moslehe legte auf links zu Alawie raus, der wieder den am zweiten Pfosten freistehenden Moslehe fand (40.) - Ausgleich! Ein klasse Spielzug des Aussenseiters, der die Abwehr der Kiezkicker entblößte und die Leistung des besten LSK-Akteurs veredelte.

Nach Lienens Schichtwechsel zur zweiten Halbzeit sah das Publikum ein weniger aufregendes Spiel. Für die Highlights sorgte Nöthe im Alleingang. Erst scheiterte er völlig frei vor LSK-Keeper Wulf kläglich (70.), dann machte er es in der Schlussphase deutlich besser, als er eine Flanke klasse an- und mitnahm und die Kugel zum 2:1 in die Maschen jagte (82.). Für Zungeschnalzer sorgte zudem sein Fallrückzieher in der letzten Spielminute, der den Kasten nur haarscharf verfehlte. Der LSK sorgte nur noch in Ausnahmefällen für Gefahr, Schumanns Fernschuss war letztlich kein Problem für Heerwagen (78.), der nach einer Ecke zwar noch einmal hinter sich greifen musste, beim Luftkampf allerdings gefoult worden war (85.).

Highlight für zwei SCS-Youngster

Ihr Highlight erlebten hingegen Ruven Scharnberg und Tolga Celikten vom SC Schwarzenbek, die zehn Minuten vor Schluss beim LSK zum Einsatz kamen und ganz offensichtlich ihr Talent unter Beweis stellen wollten. Beeindruckt zeigten sie sich vor allem von der physischen Überlegenheit der Profis: „Das waren zwar nur zehn Minuten, aber das hat total gereicht um zu merken, dass die Profis echt was drauf haben. Physisch sind die ein Level höher als wir. Aber es hat Spaß gemacht“, freute sich der 19-jährige Celikten nach der Partie. Auch Scharnberg bestätigte: „Die Zweikampfhärte und Schnelligkeit war auf jeden Fall zu spüren.“ Das schreckte ihn allerdings nicht davon ab, es über Rechtaußen gegen Halstenberg selbst zu versuchen: „Ich wollte auf jeden Fall Eins gegen Eins gehen und habe den Tunnler geschoben, da hätte ich vielleicht früher reinspielen müssen.“ Früher reinbringen müssen hätte sie wohl auch Trainer Ostermann, zumindest wenn man Scharnberg fragt: „Wären wir früher reingekommen, hätten wir vielleicht noch gewonnen“, erklärte er augenzwinkernd.