Neuer „Welle(n)-Reiter“: Schäffer folgt auf Cirkovic!

Wellingsbüttel geht mit aktuellem Kapitän als Chefcoach in die neue Saison

27. April 2017, 15:29 Uhr

Daniel Schäffer (re.) ist derzeit noch Kapitän beim TSC Wellingsbüttel. Zur neuen Saison übernimmt er das Amt des Cheftrainers. Foto: timelash.de

Vor knapp zwei Jahren übernahm Sascha Cirkovic den damaligen Kreisligisten TSC Wellingsbüttel. Mit einer Mannschaft, bestehend aus fast ausschließlich Eigengewächsen und vielen jungen Spielern, die aus der A-Jugend hochgezogen wurden, legte „Welle“ in der Kreisliga-Staffel 5 einen Durchmarsch par excellence hin. Mit 78 Punkten auf der Habenseite hatte man am Ende zwölf Zähler mehr zu Buche stehen als der ärgste Widersacher Fatihspor. Zudem beförderten die Mannen vom Pfeilshof das Runde sagenhafte 145 Mal ins Eckiges des Gegners. Klar, dass der TSC nach zwei Kreisliga-Spielzeiten wieder in alte und höhere Gefilde zurückkehrte.

Dort angekommen, kämpfen die Cirkovic-Schützlinge nun, ein gutes Jahr später, um den Klassenerhalt in der Bezirksliga Nord. Aktuell hat man als Tabellenvorletzter zwar drei Punkte Rückstand aufs rettende Ufer – aber bis Rang zehn scheint alles sehr eng beisammen zu sein. Will Welle dem drohenden Wiederabstieg von der Schippe springen, muss ein Sieg „im Finale gegen Paloma II“ her, weiß auch Cirkovic, dessen Truppe am Samstag zum Sechs-Punkte-Spiel an der Brucknerstraße gastiert. So oder so wird es für den sympathischen Übungsleiter eines der letzten Spiele auf der Bank des TSC Wellingsbüttel sein. Noch viermal wird er dort Platz nehmen – dann ist Schluss! „Es ist richtig, dass sich der Verein neu aufstellen wird“, lässt uns Cirkovic auf Nachfrage wissen.

Denn: Der aktuelle Kapitän, Daniel Schäffer, wird seine eigene Laufbahn beenden und die Nachfolge des 47-Jährigen antreten! Co-Trainer René Lenz übernimmt derweil die Zweitvertretung des Vereins. Trotz seines bevorstehenden Abschieds geht Cirkovic alles andere als im Groll. Im Gegenteil. „Es gibt überhaupt nichts Negatives zu berichten. Wir ziehen das gemeinsam bis zum Ende voller Vorfreude durch. Ich habe hier so viele tolle Menschen kennengelernt und konnte immer absolut in Ruhe arbeiten. Das Umfeld ist unheimlich familiär – und auch die Jungs sind wirklich super. Der Verein wird mir weiter am Herzen liegen.“

"Das Glück erzwingen und individuelle Fehler abstellen"

Sascha Cirkovic peilt nach seinem Ende in Wellingsbüttel erstmal eine Pause an. Archivbild: KBS-Picture.de

Vielmehr legt Cirkovic den Fokus nun auf die Mission „Klassenerhalt“, um für sich selbst einen erfolgreichen Abgang zu haben. „Die Qualität haben wir allemal. Aber die Mannschaft ist immer noch sehr jung. Als ich vor fast zwei Jahren angefangen habe, haben wir zehn Spieler aus der A-Jugend hochgezogen. Und die Bezirksliga ist natürlich nochmal etwas anderes im Vergleich zur Kreisliga. Hinzu kommt, dass wir in wichtigen Phasen einige Verletzte und Urlauber hatten – und dass in manchen Momenten auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt hat.“ Außerdem betont der scheidende Übungsleiter, dass die Bezirksliga Nord „in diesem Jahr sehr ausgeglichen und stark ist. In den anderen Staffeln würden wir mit unserer bisherigen Ausbeute über dem Strich stehen.“ Dementsprechend „wichtig“ sei das kommende Gastspiel beim direkten Konkurrenten Paloma II, wo eigentlich für beide Mannschaften nur ein Sieg zählt.

Und Cirkovic ist nach wie vor von einem Happyend überzeugt, wie er uns sagt. „Die Jungs trainieren hart und die Moral ist wirklich gut. Wenn wir es schaffen, das Glück wieder für uns zu erzwingen und die individuellen Fehler abstellen, dann haben wir alle Chancen.“ Der ehemalige Sperber-Coach und Familienvater möchte anschließend erstmal eine sechsmonatige Pause machen, erklärt uns gegenüber aber auch, dass er sich „alles anhören“ wird, sollten Anfragen anderer Klubs kommen. „Ich bin aber nicht der Typ, der sich irgendwo aufdrängt oder bei anderen Vereinen selbst ins Gespräch bringt“, so Cirkovic, der einer von sechs Trainern in der Nord-Staffel ist, die zur neuen Saison nicht mehr bei ihrem derzeitigen Verein in Amt und Würden sein werden. Auch Ingo Glashoff (ETV), Andreas Höhn (BU II), Bastian Quast (SC Sperber), Michael Schirmer (GW Eimsbüttel) und Denis Wucherpfennig (Glashütte) hören mit Ende dieser Spielzeit auf.

Autor: Dennis Kormanjos