Nach Cordi-Coup – Besonnener Farhadi wird deutlich!

Marienthaler können auch ohne Tormaschine Bambur siegen

22. Februar 2016, 13:27 Uhr

Doppel-Torschütze Maurizio d'Urso (l.) vertrat Top-Torjäger Bambur optimal und holt sich hier letzte Tipps von Chefcoach Cholevas. Foto: noveski.com

Ganze 21 Saisontore in gerade einmal 18 Einsätzen galt es für den WTSV Concordia im Gastspiel beim Niendorfer TSV zu ersetzen: Goalgetter Benjamin Bambur fehlte dem Oberliga-Aufsteiger nach seiner Roten Karte bei der 1:2-Schlappe gegen Türkiye schmerzlich. Doch Coach Diamantis „Aki“ Cholevas griff mal wieder in die tiefe „Rotier-Kiste“, beorderte den zuletzt häufig auf dem Flügel spielenden Michael Kobert in die Sturmspitze und platzierte den gelernten Angreifer Maurizio d’Urso – oft als Sechser aufgeboten – als Unterstützung und Wirbelwind dahinter.

Das Fehlen Bamburs wurde gleich von Beginn an gut kompensiert. Keine sechs Minuten waren gespielt, als sich der bärenstarke Abdel Abou Khalil auf links durchsetzte und in den Rücken der Abwehr passte, wo d’Urso goldrichtig stand und das Leder aus kurzer Distanz in den Giebel donnerte! „Wir hätten nach 15, 20 Minuten eigentlich 2:0 führen können, wenn nicht gar müssen“, befand der leicht angeschlagene Georgios Cholevas, der nach einer Großchance von Niendorfs Buttler zum Ausgleich und einer Drangperiode der Hausherren, die Cordi mit etwas Glück unbeschadet überstand – Yannick Siemsen und Youssef Sbou klärten jeweils auf der Linie –, kurz nach der Pause für den verletzten Oliver Doege, der den „Stahlschädel“ seines Gegenspielers zu spüren bekam und aufgrund einer dicken Beule nicht weiterspielen konnte. „Die erste Halbzeit war von unserer Seite durchaus noch zufriedenstellend, aber danach war es einfach nur katastrophal!“, echauffierte sich der sonst so besonnene Ali Farhadi hinterher über die zweite Hälfte seiner Schützlinge. Gegenüber „hafo“ wurde er gar noch deutlicher: „Die Mannschaft hat zurzeit einfach nicht die Qualität, um kontinuierlich ein gutes Spiel abzuliefern. Die jungen Spieler denken zwar, sie seien bereits soweit, doch ganz viele von ihnen sind noch nicht einmal in der Lage, ihre Schuhbänder zuzubinden. Wir werden in dieser Woche noch einmal genau hinschauen, danach muss sich der eine oder andere wohl umsehen, ob er hier noch weitermachen kann oder nicht. Spieler gibt es schließlich genug!“

Binnen 180 Sekunden machte Concordia den Deckel drauf: Nachdem Adam Benn den zum Einschuss bereitstehenden Abou Khalil regelwidrig auf die Matte schickte und aufgrund jener Notbremse glatt Rot sah (70.), verwandelte Sebastién Mankumbani den fälligen Strafstoß! Kurz darauf machte Neuzugang Abou Khalil seinen „Vorlagen-Hattrick“ perfekt, als er d’Urso auf die Reise schickte und dieser mit einem herrlichen Chip an Marcel Kindler vorbei zum 3:0 vollendete (73.)! „Man darf nicht vergessen, dass ‚Abou‘ ein halbes Jahr lang keinen Fußball gespielt hat. Aber dass er was an der Kugel kann, sieht man sofort. Er bringt viel Erfahrung mit, über 80 Regionalliga-Einsätze und wird auch für uns immer wichtiger und stärker“, so G. Cholevas. In Unterzahl verkürzte Christian Rohweder, als er einen Freistoß des Debütanten Moritz Niemann in die Maschen nickte (79.). Große Spannung kam aber nicht mehr auf – auch nicht nach der Ampelkarte gegen Cordis Sbou (88.). „Er spielt ganz klar den Ball und verletzt sich dabei sogar noch“, nahm nicht nur Cholevas Junior die Situation ein wenig anders wahr. Sbou zog sich bei dieser Aktion eine Bänderdehnung zu und ist für das Topspiel in der kommenden Woche bei Dassendorf fraglich.