Nach 20-jähriger Treue: Stegemann wirft das Handtuch!

Germania Schnelsen bleibt ein einziges Chaos

12. April 2017, 22:03 Uhr

Ist mit sofortiger Wirkung von seinem Traineramt in Schnelsen zurückgetreten: Michael Stegemann. Foto: noveski.com

Wenn es so etwas wie Vereinstreue gibt, dann ist Michael Stegemann das beste Beispiel dafür. Der 46-Jährige spielte einst selbst noch für den TuS Germania Schnelsen und ist mittlerweile seit 20 (!) Jahren im Verein - bis jetzt gewesen! Denn nachdem ihm Liga-Obmann Torsten Struckmeyer am Mittwochabend mitgeteilt hat, in der kommenden Saison einen Neuanfang - wohlgemerkt ohne Stegemann - einleiten zu wollen, hat der Coach des Hammonia-Vorletzten mit sofortiger Wirkung das Handtuch geworfen!

"Mir wurde für die jahrelange Loyalität gedankt und gleichzeitig mitgeteilt, dass ich nicht ins neue Konzept passe. Damit habe ich beschlossen, sofort aufzuhören", teilt uns ein sichtlich enttäuschter Stegemann mit. "Ich habe alles für den Verein getan!" Dass es dafür im Fußball-Geschäft keine Dankbarkeit gibt, musste Stegemann nun am eigenen Leib erfahren. "Ich habe meine Zweite aufgelöst und 15 neue Spieler geholt, damit es hier überhaupt weitergeht. Und dann das..." 


Nach seiner eigenen Laufbahn als Spieler fungierte Stegemann jahrelang als Co-Trainer unter bekannten Größen wie Bert Ehm, Jens Paeslack oder auch Klaus Thomforde. Doch nun endet das Kapitel am Riekbornweg, wo das Chaos immer größer wird. Angesichts von zehn Punkten Rückstand aufs rettende Ufer scheint der Absturz in die Bezirksliga bereits so gut wie sicher. Da Stegemann zuletzt einige Spieler davon überzeugen konnte, den Germanen für den Rest der Saison zu helfen und zu unterstützen, scheint nun auch fraglich, wie und ob der TuS in den kommenden Wochen überhaupt eine Mannschaft an den Start bekommt - oder ob sich diverse Akteure mit dem (Ex-)Trainer solidarisch zeigen. Erst vor Kurzem trat Dieter Lehmann von seinem Amt als Liga-Manager in Schnelsen zurück. Der Klub steht vor einem Scherbenhaufen, plant aber insgeheim schon einen Neuanfang - wie auch immer dieser aussehen soll...

Autor: Dennis Kormanjos