Meistertitel? Für den FC Bingöl 12 eine „Selbstverständlichkeit“

Akkus: „Wir hatten nie Angst, dass wir den Aufstieg nicht schaffen“

27. Juni 2017, 14:48 Uhr

Das Team des FC Bingöl 12 holte sich den Kreisliga-Titel der Vierer-Staffel und somit den zweiten Aufstieg hintereinander. Foto: FC Bingöl 12

Im vergangen Sommer stieg der FC Bingöl 12 noch als Vizemeister aus der Kreisklasse auf, um ein Jahr später noch einen obendrauf zu setzen. Denn in der Kreisliga 4 holte man sich den Titel und geht somit in der nächsten Saison als Bezirksligist an den Start. Jedoch verabschiedete sich Trainer Metin Dogan vom Verein, weshalb sich der bisherige Co-Trainer Ümit Akkus nun der Sache annimmt. Dass sich seine Jungs die Krone aufsetzten, wurde größtenteils „als selbstverständlich aufgenommen“, wie es Akkus ausdrückt, da sich das Team während der kompletten Saison bereits sicher war, das Maximum zu erreichen. Neuzugänge, die bereits höherklassig spielten, seien auch schon im Anflug, wobei zwei Transfers bereits als fix vermeldet werden können.

Ümit Akkus unterstützte in der letzten Saison als Co-Trainer, stieg jetzt aber zum Chef-Coach auf. Foto: FC Bingöl 12

Während der abgelaufenen Saison stand Metin Dogan beim FC Bingöl 12 als Coach an der Seitenlinie und bekam zu Beginn des Kalenderjahres Unterstützung von Ümit Akkus, der als Co-Trainer fungierte. Gemeinsam führten sie ihr Team zum Meistertitel. Allerdings wird Dogan sein Amt als Cheftrainer fortan nicht mehr bekleiden, da sich der Verein und er – laut eigener Aussage – finanziell nicht einigen konnten. Deshalb musste ein neuer Trainer her. Die Lösung lag allerdings schon auf der Hand. Denn: Aus den eigenen Reihen steigt Akkus nun zum Übungsleiter auf. „Ich wurde vom Vorstand gefragt, ob ich mir das zutrauen würde, was ich klar mit 'Ja' beantworten konnte.“

Seine Mannschaft absolvierte im vergangenen Spieljahr eine größtenteils souveräne Saison. Durchgehend zeigte sich man sich ganz entspannt, da „wir von Anfang bis Ende wirklich keine Panik oder Angst hatten, den Aufstieg nicht zu schaffen. Der Vorstand war vielleicht etwas nervöser, da man dort das Ziel hatte. Das ist aber auch verständlich, da diese Leute viel Zeit und Kraft in die Truppe investiert haben. Als wir am vorletzten Spieltag gegen Fatihspor alles klarmachen konnten, war dann aber auch der Vorstand zufrieden“, so Akkus. Allerdings hatte man das große Ziel nicht immer so dicht vor Augen. Denn immerhin stand man nach der Hinrunde, mit zwei Punkten Abstand auf Fatihspor, nur auf dem zweiten Tabellenplatz, weshalb das damalige Nervenflattern des Vorstandes durchaus seine Berechtigung hatte.

Akkus: „Es mag arrogant klingen, aber wir haben den Titel als selbstverständlich aufgenommen"

Locker, lustig und fröhlich genoss man bei einem Grillfest den Erfolg. Foto: FC Bingöl 12

Nichtsdestotrotz holten sich die Akkus-Schützlinge am Ende dann doch noch mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung recht souverän den Titel, der jedoch nicht gänzlich ausgelassen gefeiert wurde, wie der Coach verrät: „Wir haben die Meisterschaft als selbstverständlich hingenommen. Es mag jetzt zwar arrogant klingen, aber das war wirklich so, weil wir wussten, dass wir Meister werden. Der eine oder andere Spieler hat sich etwas mehr gefreut, denn sie haben das komplette Jahr durchgezogen und hart gearbeitet. Aber insgesamt war es für uns einfach nur selbstverständlich. Deshalb haben wir lediglich ganz gemütlich beim Grillen zusammengesessen und nicht großartig gefeiert.“ Einen Spaß gönnte sich die Liga-Mannschaft des FC Bingöl aber doch noch, als es um die Aufstellung gegen den Tabellenzweiten TSV Wandsetal am letzten Spieltag ging: Das Los entschied, auf welchen Positonen die Akteure spielen werden. So kam es unter anderem dazu, dass plötzlich ein Stürmer zwischen den Pfosten stand. Die Partie entschieden die Hinschenfelder letztlich mit 4:2 für sich, doch Akkus ist sich sicher: „Wäre es hart auf hart gekommen, hätten wir sie auch vom Platz gefegt.“

Für die kommende Saison in der Bezirkliga Süd will der Verein jedenfalls enorm aufrüsten. Akkus: „Da werden viel schwierigere Gegner auf uns zukommen, wenn man zum Beispiel nur mal Hamm United betrachtet. Meiner Meinung nach ist der Unterschied zwischen der Landes- und der Bezirksliga sehr gering.“ Deshalb bräuchte man auch noch einige neue Leute: „Wir werden insgesamt acht oder neun neue Spieler verpflichten. Darunter werden einige sein, die Landesliga- oder auch schon Oberliga-Erfahrung besitzen.“ Und genau zwei solcher Personalien stehen bereits fest: Denn vom Hansa-Landesligisten FC Elazig Spor werden sich ab der kommenden Saison Hami Simsek und Christian Szubert das Trikot des FC Bingöl 12 überstreifen. „Mit unserem bisherigen Kader werden wir ganz sicher die Klasse halten, aber wir wollen auch ein bisschen mehr“, ließ Akkus verlauten und stellte anschließend klar, dass der Klassenerhalt so schnell wie möglich gesichert werden soll, um dann einen sehr guten Mittelfeldplatz mit Tendenz zur oberen Tabellenhälfte zu erreichen.

Als Belohnung gibt es jede Menge Trainingskleidung für die Spieler

Feyzi Baybars ist Präsident und Hauptsponsor des Vereins. Foto: FC Bingöl 12

Als Bonbon für die vergangene Leistung und sicher auch als Motivation für die kommende Spielzeit lässt der Verein für jeden Spieler neue Trikots, Regenjacken, Taschen, Polo- und Aufwärmshirts, Trainingsbekleidung für Sommer und Winter sowie Schuhe springen, worum sich Teammanager Selim Güzel kümmert, der zudem für die Spielerwechsel zuständig und für Coach Akkus eine ganz besondere Bezugsperson ist: „Er ist in meinen Augen die wichtigste Person im Verein und mein Ansprechpartner. Ihm gönne ich die zwei Aufstiege hintereinander, da er so viel für die Jungs macht“. Doch genauso gönnt der neue Cheftrainer es auch Feyzi Baybars, der als Vereinspräsident und Hauptsponsor der Macher des FC Bingöl ist.

Autor: Mathias Merk