In der 93.: Schiavone rettet die 93-Reserve!
Im kleinen Derby: zwei Platzverweise, ein Phantomtor und der Siegtreffer in der Nachspielzeit
Die Mitspieler bejubeln Marco Schiavone (re.), der gerade in der Nachspielzeit per Freistoß zum Sieg traf. Foto: Björn Meyer
Im Gegenteil, machte sie es den Gästen durch schwache Raumnutzung und arg durchsichtige Dribblings einfach, den knappen Spielstand auch ohne den, nach einem Pressschlag (27.) spielunfähig gewordenen Kapitän namens Jogchum Van der Zwaag, aber dafür weiter mit jeder Menge Ordnung und leidenschaftlichen Zweikämpfen, zu manifestieren.
Da kam Frust auf, im sonst so spielfreudigen AFC-Lager, den Vorwochen-Heroe Marvin Mathey in Form einer verbalen Entgleisung auf dem Platz gänzlich falsch kanalisierte – Rot nach 33 Minuten!
Was sich innerhalb der nächsten 50 Zeigerumdrehungen abspielte, ist indes schnell erklärt: Der AFC machte weiter zu wenig aus seiner technischen Überlegenheit, während sich auch Blau-gelb treu blieb und die vielen Mittelfeldzweikämpfe engagiert annahm.
In der Causa „Felix Feist gegen Bilal Boyali“ allerdings etwas übermotiviert, wodurch sich der zu spät heranrauschende Feist seine zweite Verwarnung im Spiel abholte (77.).
Wenig später wird wohl aber auch er wieder gejubelt haben, als Schiedsrichter Pascal Lauterbach (TuS Berne) nach Rücksprache mit seinem Assistenten gen Anstoßpunkt zeigte – 1:1 durch ein Tor, das möglicherweise keines war; schien es eher so, dass AFC-Torsteher Marco Kudzia einen Kopfball des eingewechselten Thilo Lezius noch AUF der Torlinie zu fassen bekam. Der Mann mit dem Fähnchen aber legte sich fest: Tor!
Beim parallel siegreichen Altona-Verfolger, dem HFC Falke, aalte man sich bereits in den Freuden der Tabellenführung, doch wie einst Patrik Andersson im Meisterschaftskampf 2001, schoss gelegentlich-Oberligaspieler Marco Schiavone seine Farben in der Nachspielzeit per Freistoß an die Tabellenspitze (HIER gibt's den Treffer im Video zu bestaunen). In diesem Fall direkt und von der Strafraumgrenze aus, womit der 21-Jährige neun Spiele vor Ultimo nun freilich noch keine Vorentscheidung im Aufstiegskampf herbeiführte, die schwarz-weiß-rot gestreiften aber weiter mit zwei Zählern Vorsprung in der Vorhand hält. Über das Wie dürfte sicher noch intern diskutiert werden…
Text: Björn Meyer