„Heinis“ Einwurfkeule ebnet den Weg

St. Pauli VI schlägt gnadenlos zu

07. März 2017, 12:39 Uhr

Heini Intveen entkommt Huntenborg per Hackentrick. Foto: Björn Meyer

Eine bärenstarke Staffel, direkt vor der Winterpause nur drei von zwölf möglichen Punkten geholt und nur Platz fünf – doch das Ziel von St. Paulis Sechster bleibt klar formuliert: „Wir wollen nächste Saison mit Linienrichtern spielen!“, so das Ideal, nach dem die Feldstraßen-Kicker auch 2017 weiter streben werden.

Einen Schritt dazu konnten sie im ersten Punktspiel des neuen Kalenderjahres machen, schickte man die Reserve des FC Alsterbrüder mit 5:1 nach Hause.

Foto: Björn Meyer

Ein Ergebnis, das am Ende spektakulärer daher kommt als das Spiel selber. So gehörten den Gastgebern zwar mehr Spielanteile, die bessere Idee von Fußball aber den Alsterbrüdern, die durch einen blitzschnellen Konter zu ihrer riesen Führungschance kamen, doch St. Pauli-Schlussmann „Toni“ Seibt ließ sich nicht vom heranstürmenden Daniel barcos Beortegui überwinden (18.).

Stattdessen holte St. Pauli nach einer halben Stunde die Intveen´sche Einwurfkeule heraus und ging letztlich durch einen genauen Kopfball von Lennart Ole Michielsen mit 1:0 in Front.

Ein Modell, von dem sich die Gäste in der Schlussphase des ersten Abschnitt gleich ein zweites Mal überrumpeln ließen, warf wieder „Heini“ Intveen lang in den Sechzehner, damit ein Angreifer, in diesem Fall Marc Stäbler, direkt einnetzen konnte.

Nur das Erzielen eines eigenen Treffers bereitete dem gebürtigen Baseler zunächst noch Schwierigkeiten scheiterte er nach gut erkanntem Vorteil (Lennart Förster erhielt sein „Ticket“ nach Foul an Stäbler nachträglich) an Philip Bringmann im FCA-Kasten (48.).

Kein Problem, machte Intveen dafür wenig später aus ambitionierter Linksaußenposition alles richtig – 3:0!
Den Kontrast dazu lieferte auf der anderen Seite der gut von Philipp Huntenburg eingesetzte Sönke Schal, indem er die Kugel im Eins-gegen-eins am Gehäuse vorbei schob (57.), während St. Pauli gnadenlos auf 4:0 und 5:0 erhöhte.

Das Runde ist sein Freund: Heini Intveen in Aktion. Foto: Björn Meyer

Henrik Zech, zentral vor dem Tor in Szene gesetzt, und Michielsen aus 22 Metern, packten den Eimsbüttelern zwei weitere schwere Steine in den moralischen Rucksack. Dennoch erarbeiteten sich Mejid Bihman und Co nach den drei Gegentreffern in nur 13 Minuten weiter gute Gelegenheiten wie seinen Lattenknaller (65.) und Daniel Barcos Beorteguis Rechtsschuss, der jedoch einer Fußabwehr Mathias Seibts zum Opfer fiel (68.).

Immerhin behielt der 29-Jährige per Kopf die Oberhand, als Felix Bosselmann die mittlerweile reichlich ungeordnete und zugriffslose St. Pauli-Defensive mit einem langen Schlag aus dem Spiel nahm. Der 1:5-Ehrentreffer kam jedoch zu spät, zumal sich Mitspieler Lennart Förster noch sein zweites „Ticket“ für ein schwachsinniges Reklamieren wegen eines nicht gegebenen Einwurfs abholte – gelb-rot!

Die Wilhelm-Elf, konnte den Anschluss an die Beletage der Kreisklasse 7 somit auch trotz spielerisch dürftiger Leistung halten und einstweilen sogar Rang vier von den spielfreien Jungs des FC Hamburger Berg erobern, wohingegen die Alsterbrüder wohl schon jetzt im Niemandsland der Tabelle feststecken.

Text: Björn Meyer