HanseMerkur verleiht zum 36. Mal Preise für Kinderschutz

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06. Juli 2017, 14:33 Uhr

Foto: HanseMerkur

Knapp 500 Gäste, eine gut zweistündige Preisverleihung bei furiosem Bühnenprogramm mit dem Harburger Chor „Gospel Train“ und dem Beatbox-Europameister Robeat sowie Kaiserwetter am Siebenschläfertag. Die Verleihung unserer Sozialpreise ging bis weit nach Mitternacht, wo im Hof sogar getanzt wurde. Nur ein Novum von vielen im Rahmen einer Veranstaltung, die unter die Haut ging.

Foto: HanseMerkur

Nicht nur die begleitenden Gebärdendolmetscher waren eine Premiere, sondern mit Hamburgs Sportlerin des Jahres 2012, Edina Müller, erstmals in 36 Jahren auch eine Schirmherrin im Rollstuhl. Die Parakanu-Silbermedaillengewinnerin von Rio (2016) sagte u.a. in ihrem Grußwort: „Es beeindruckt mich besonders, dass der HanseMerkur Preis für Kinderschutz auch immer wieder inklusive Projekte in den Fokus gerückt hat, lange bevor das Thema gesellschaftlich breiter diskutiert wurde. Dafür danke ich der Jury und dem Preisstifter ganz herzlich. Und so stehen auch die für das Jahr 2016 ausgezeichneten Initiativen für jenen Impetus, der in einem meiner Lieblingssätze zum Ausdruck kommt: ‚Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht‘.“ Und dies waren die „Macher“, die am 27. Juni in unserem Atrium ausgezeichnet wurden:

Hauptpreis:

Im KonTEXT Leseprojekt bieten rund 50 Studierende der Hochschule München seit 2010 ehrenamtlich straffälligen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren über diverse Projektangebote Begegnungen mit Literatur, um Denkanstöße und Reflexionsprozesse zu initiieren. Rund 2.000 Betroffene in Jugendarrestanstalten undU-Haft-Abteilungen in München und Landshut haben daran schon teilgenommen.

Drei Anerkennungspreise:

Foto: HanseMerkur

Die Deutsche Gehörlosen-Jugend e.V. (DGJ) in Berlin setzt sich als Interessenvertretung für taube und schwerhörige Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 27. Lebensjahr ein. Nur 10 Prozent der ca. 10.000 tauben Kinder in Deutschland werden in der Gebärdensprache unterrichtet, sind in der täglichen Kommunikation mit Ausschluss, verpassten Chancen und Unverständnis konfrontiert. Mit einem Strauß an Angeboten, zu denen auch Feriencamps zählen, in denen ausschließlich in der Deutschen Gebärden-sprache kommuniziert wird, gibt die DGJ jungen tauben Menschen Kraft und vermittelt ihnen, dass sie trotz Hörschädigung selbstbewusste und sozialkompetente Menschen sein können.

Die NCL-Stiftung aus Hamburg hat sich Forschungsförderung auf ihre Fahnen geschrieben. Sie möchte so bis zum Jahr 2025 eine Therapie für jene rund 700 jungen Menschen in Deutschland anbieten können, die an NCL, der sogenannten Kinderdemenz, leiden. Es handelt sich dabei um eine seltene, genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit, die zum langsamen Absterben von Nervenzellen führt. Kaum einer der jungen Patienten erlebt sein30. Lebensjahr. Bei der Vergabe von Doktorandenstipendien ist die NCL-Stiftung bereits größter Einzelförderer weltweit.

Das älteste deutsche Kinder- und Jugendhospiz heißt Balthasar und steht im sauerlän-dischenOlpe. Hier werden zwölf unheilbar erkrankte junge Menschen mit verkürzter Lebenserwartung rund um die Uhr von einem erfahrenen Team aus Krankenpflege und Pädagogik betreut, während Eltern und Geschwister im Hospiz für bis zu 28 Tage im Jahr einmal zur Ruhe und zu gemeinsamen Aktivitäten kommen. Rund 700 Familien wurden so bislang schon begleitet und im Sinne des Balthasar-Mottos betreut: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage, aber den Tagen mehr Leben geben.“

Foto: HanseMerkur

Vorstandschef Eberhard Sautter brachte im Rahmen der Festveranstaltung seine Freude darüber zum Ausdruck, „dass Kinder- und Jugendschutz für unser Unternehmen zu einem identitätsstiftenden Engagement a l l e r geworden ist. Von unseren Azubis bis zum bundesweiten Vertrieb werden alljährlich zahllose Benefiz-Aktionen in Eigenregie organisiert, um verdienstvolle Projekte zu unterstützen.“ Und die Besucher wurden im Anschluss an Preisverleihung gleich Zeuge der aktuellen Azubi-Aktion zugunsten des Projekts AmpuKids:So konnten sie für die gute Sache Eis im Wert von 336,60 Euro verkaufen. Chapeau!!

Das Abschlusswort zur 36. Preisverleihung gebührt Heinz Hilgers, dem Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes. Unser mit 21 Jahren Zugehörigkeit ältestes Jurymitglied sagte am Ende seiner Laudationes auf die Anliegen der Gewinner: „Falls ich jemals meine Demut verlieren sollte: hier hole ich sie mir immer wieder.“

Filme zu zwei Preisträgern, Statements von Schirmherrin, Laudator und Preisträgern sind auch unter http://hansemerkur.csr-engagement.de abrufbar. Hier finden Sie auch alle Informationen zum Bewerbungsverfahren. Wenn Sie sich für den HanseMerkur Preis für Kinderschutz interessieren und sich bewerben oder jemanden zur Bewerbung vorschlagen möchten. Bewerbungen können bis zum 30. September 2017 eingereicht werden