Eine einzige Feier: Raspo Uetersen im Partyrausch!

Ehlers: „Ich bin sehr froh, dass wir diesen Schritt gewagt haben“

19. April 2017, 13:22 Uhr

Jubel und Freude kannten keine Grenzen mehr: Nach dem 5:0-Erfolg gegen NCG brachte Raspo Uetersen die Meisterschaft unter Dach und Fach. Foto: Michael Freitag

Nun ist es soweit! Rasenport Uetersen feiert seine zweite Kreisklassen-Meisterschaft in diesem Jahr. Nachdem bereits die „Zweite“ den Titel in der Kreisklasse B5 holte, gelang es nun auch der Liga-Mannschaft, die Schale in die Höhe zu recken. Die Jungs von Trainer Peter Ehlers überrollten teilweise ihre Gegner der Kreisklasse B6. Und trotz aller Feierlichkeiten haben die Rosenstädter noch klare Ziele vor Augen. Ehlers: „Wir wollen am Ende der Saison alle Spiele gewonnen haben!“ Bislang war Raspo nämlich nicht zu stoppen, triumphierte in allen 19 ausgetragenen Spielen. Doch erstmal war das bislang Erreichte Grund genug, um ordentlich zu feiern, was man am liebsten in den kommenden Jahren wiederholen möchte. Das Märchen Raspo Uetersen steht somit also erst am Anfang...

Nach dem Titelgewinn lagen sich die Spieler in den Armen. Foto: Michael Freitag

Sicherlich waren im Laufe der Saison „auch sehr enge Spiele dabei“, wie es Trainer Peter Ehlers bezeichnet, wobei es dem Übungsleiter und seinem Team vor allem darum ging, dass vor der Spielzeit drei wichtige Zielvorgaben ausgeprochen wurden. Dazu gehörte, dass alle Spiele gewonnen werden sollten. „Das soll nicht respektlos den Gegnern gegenüber sein, sondern das ist einfach ein Vertrauen, das ich in mein Team habe, da wir eine starke Mannschaft für die Klasse besitzen“, erklärt der Erfolgscoach, der außerdem die Devise verfolgte, weniger als zehn Gegentore zu kassieren und selbstverständlich die Meisterschaft zu erreichen. „Wir liegen bis jetzt komplett im Plan und voll in unserer Zielsetzung“, so Ehlers, dessen Schüttlinge ein Torverhältnis von 135:4 aufweisen. Bei nur noch drei ausstehenden Partien sollte es schon mit dem Teufel zugehen, wenn es schlussendlich mehr als zehn Gegentore oder sogar Punkte hergegeben werden sollten.

Wirft man einen Blick auf einige Spiele von Raspos Erfolgs-Equipe, dann fallen einem sofort spektakuläre Ergebnisse ins Auge - wie zum Beispiel das sage und schreibe 20:0 gegen den SC Teutonia 10 V. Dennoch müssen sich die Rosenstädter in den nächsten Begegnungen vorsehen, wollen sie ihr Vorhaben am Ende auch erreichen. Denn noch steht der eine oder andere Stolperstein im Weg - allen voran Eintracht Fuhlsbüttel. Die „Santa Fu-Kicker“ werden sicherlich alles dafür tun, die Sensation zu schaffen. Doch all das ist Zukunftsmusik. Aktuell sind ganz andere Dinge vordergründig, wie zum Beispiel die gewonnene Meisterschaft, die am vergangenen Samstag nach dem Spiel gegen NCG FC Hamburg vorzeitig eingefahren und ordentlich begossen wurde!

Meisterfeier endet auf dem Kiez und in Elmshorn

An Trainer Peter Ehlers (li.) wurde kein Fleck trocken gelassen. Foto: Michael Freitag

Wie es sich für frischgebackene Titelträger gehört, wurden die neu übergestreiften Meistershirts erst einmal durch Sekt- und Bierduschen durchnässt. Auch vor dem Erfolgsmacher wurde kein Halt gemacht. „Ich hatte das erste Mal in dieser Saison einen Trainingsanzug und nicht meine üblichen Klamotten an. Zudem bin ich für gewöhnlich nicht der Cap-Träger. Aber ich wusste schon, warum ich an diesem Tag eines getragen habe“, schwante Ehlers schon vor der Partie Böses. Anschließend nahm die Meistersause dann noch weiter an Fahrt auf. „Wir haben riesig gefeiert, was echt Spaß gemacht hat! Zunächst stieg die Party mit unseren Fans und Sponsoren in der Kabine, bevor es in einem kleinen Häuschen an unserem Platz weiterging.“ Doch der Trainer musste seine Zelte bereits früher als gedacht abbrechen. „Ich habe an dem Tag zu wenig gegessen, weshalb ich mich dann schon früher verabschiedet habe und um 23 Uhr glücklich im Bett lag. Während die Jungs teilweise noch auf den Kiez oder nach Elmshorn in einen Club gefahren sind. An dem Tag war schon echt gut was los.“

Dass dieser Erfolg so freudig begossen werden konnte, lag natürlich einerseits am Team selbst, aber auch an vielen Menschen, die im Hintergrund alles für den Erfolg tun. Das weiß auch Ehlers zu schätzen: „Im Sinne der Mannschaft möchte ich mal ein ganz klares Danke an unseren Betreuer Uwe Wolter richten, der zum Training kommt, um uns einfach nur die Trainingsutensilien hinzustellen und um uns dauerhapft tapfer beizustehen. Deshalb möchte ich ihm ein großes Lob aussprechen. Genauso wie unserem Physiotherapeuten Felix Freitag. Er ist ein junger Mann, der eine überragende Leistung an den Tag legt, indem er bei jedem Training und bei fast jedem Spiel dabei ist und die Jungs pflegt, was einen sehr professionellen Charakter hat, so wie er es macht. Diesen beiden möchte ich wirklich ein ganz, ganz herzliches Dankeschön sagen! Sie sorgen dafür, dass sich die Mannschaft wohlfühlt und dass sie immer gerne zum Training sowie zu den Spielen kommt.“

Ehlers: „Es freut mich ungemein, dass wir diesen Schritt gewagt haben"

Die Freude über die "Meisterschale" war natürlich auch generationsübergreifend. Foto: Michael Freitag

Warme Worte für wichtige Menschen im Verein. Und im Moment des ersten großen Triumphes schaut der Trainer bereits in die Zukunft und nimmt die nächsten Ziele ins Visier. „Natürlich haben wir langfristig gesehen das Ziel, wieder in die Landesliga aufzusteigen. Das, was wir jetzt geschafft haben, war der erste Schritt. Wir wissen, dass es mit der Zeit immer schwieriger wird, da uns andere Vereine jetzt auf dem Zettel haben.“ Dennoch will man den diesjährigen Titelgewinn auch im nächsten Jahr wiederholen, so Ehlers: „Um direkt aufzusteigen, muss man in erster Linie Meister werden. Und das wollen wir auf jeden Fall im nächsten Jahr schaffen! Das dann aber ohne zusätzliche Zielvorgaben, wie zum Beispiel ohne Punktverlust die Saison abzuschließen. Das Hauptaugenmerk soll nämlich im nächsten und auch in den darauffolgenden Jahren darauf liegen, mit mindestens einer Mannschaft aufzusteigen. Dafür werden wir definitiv alles tun!“

Das Erfolgs-Geheimnis des Vereins: Alle stehen miteinander und gemeinsam für das Projekt ein. Das spiegelt sich Woche für Woche in den Spielen wider. Die Herren schaut bei den Spielen der Jugend zu und umgekehrt. „Es freut mich ungemein, dass wir diesen Schritt gewagt haben, den uns viele nicht zugetraut haben - und ich bin der Meinung: Dadurch, dass wir alle so eng zusammengerückt sind und dieses Thema gemeinsam bekleidet haben, ist das, was wir jetzt erreicht haben, schon mehr, als wir eigentlich gedacht haben“, so Ehlers, der damit die familiäre, schnelle und strukturell gute Entwicklung des Vereins in den Vordergrund hebt.

Ehlers: „Wir pflegen mittlerweile eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem TSV Uetersen"

Selbstverständlich wollte Jeder mal an das Objekt der Begierde: die Meisterschale. Foto: Michael Freitag

Nun können die Planungen für das nächste Spieljahr bereits in Angriff genommen werden. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es so, dass Christian Kilb aufhören wird, aber alle anderen bei uns weitermachen werden. Wir kümmern uns im Moment darum, noch zwei, drei Spieler zu gewinnen. Wobei ich da relativ flexibel bin, auf welchem Leistungsstand diejenigen sind, da jeder die Möglichkeit bekommt, sich zu entwickeln - so wie es zum Beispiel Yannik Levenhagen und Artur Koziol geschafft haben, die mittlerweile ganz eng in die Stammelf mit eingebunden sind.“ Natürlich geht bei diesem Thema auch der Blick in die zweite Mannschaft, wo es einen Goalgetter gibt, der in dieser Saison weit für 50 Buden erzielt hat. Allerdings entspricht das nicht der Philosophie des Vereins, der Zweitvertretung einen Erfolgsgaranten wegzunehmen. „Na klar haben wir in der zweiten Mannschaft mit Jon Schwertfeger einen Toptorjäger. Aber er spielt dort, weil er mit seinen Freunden kicken möchte. Der Kontakt zu ihm ist sehr gut, aber wir werden nicht einen Spieler aus der Zweiten hochziehen, nur weil wir die Liga-Mannschaft sind. Wenn wir einen Schwertfeger mal als Aushilfe benötigen, fragen wir an. Oder wenn er mal selbst bei uns spielen mag, darf er das selbstverständlich auch tun. Ansonsten bleibt er natürlich Spieler in der Zweiten.“

Was die „Konkurrenz“ zum TSV Uetersen angeht, so sind die Streitigkeiten der Vergangenheit inzwischen beigelegt worden, wenn man Ehlers glauben darf. „Das Schöne dabei ist, dass wir mittlerweile sogar eine sehr gut funktionierende Zusammenarbeit mit dem TSV Uetersen pflegen. Es gibt sehr viele Dinge, die wir jetzt gemeinsam angehen, anstatt dem anderen etwas Schlechtes zu wünschen. Denn es geht wirklich nur noch darum, dass wir den Fußball in Uetersen nach vorne bringen wollen, wozu jeder seinen Teil beiträgt.“ Mit dem verdienten Meistertitel in der Kreisklasse B6 hat Ehlers' Elf jedenfalls etwas großes für den Fußball im Bezirk geleistet. Die FussiFreunde-Redaktion übermittelt Rasensport Uetersen hiermit die herzlichsten Glückwünsche zum Erreichten und bedankt sich im Zuge dessen auch bei Michael Freitag für das zur Verfügung stellen der Meisterschaftsbilder!

Autor: Mathias Merk