Ein Traum in Gelb und Blau…

BU feiert gelungene „Anfield 2.0“-Premiere

21. Januar 2016, 22:44 Uhr

Die widrigen Umstände ließen keinen optischen Augenschmaus zu. Aber die Atmosphäre auf der "Anfield 2.0" konnte sich bereits mehr als nur sehen lassen.

Es hatte schon fast etwas Ultrakitschiges und erinnerte an einen urkomischen Hollywood-Streifen, als ausgerechnet Ivan Sa Borges Dju die neue Heimstätte des HSV Barmbek-Uhlenhorst an der Dieselstraße mit dem allerersten Torerfolg „einweihte“. Ein ganz besonderer Moment für den bulligen Angreifer, der damit gleich doppelt in die Geschichtsbücher des Klubs eingeht: Denn Sa Borges Dju war es auch, der an der alt-ehrwürdigen Anfield das letzte Tor schoss. Beim 3:0-Triumph über „Rivale“ Altona 93 schnürte „SBD“ einen Doppelpack und machte fünf Minuten vor Schluss den Deckel aufs Spiel und die Historie am Rupprecht-Platz. Nun geht er auch als die Person in die Annalen ein, die auf der neuen Anlage den ersten Torerfolg bejubeln durfte.

Die neue schmucke Tribüne. Foto: Olaf Both

Gleich dreimal biss sich der 29.Jährige im „Eröffnungsspiel“ gegen den VfL 93 an Gäste-Keeper Axel Möring oder aber am Pfosten die Zähne aus, ehe Tolga Odabas in der 40. Spielminute einen Eckball von links punktgenau auf den Kopf des gebürtigen Portugiesen schlug – und dieser gekonnt am ersten Pfosten stehend ins kurze Eck einnickte! Bei eisigen Temperaturen um die minus sechs Grad auf dem verschneiten Kunstgeläuf versammelten sich rund 150 Zuschauer, um diesem Moment beizuwohnen. Am Ende behielt der Oberliga-Zweite gegen den sehr tapfer agierenden Kreisklassisten, den die Verantwortlichen der Barmbeker aus Dankbarkeit für die tolle Zeit am Borgweg als ersten Gegner auspickten, mit 3:0 die Oberhand. Kurz vor Ende der Partie erhöhte „Eigengewächs“ Luis Honig nach einer Polzin-Hereingabe von links auf 2:0 (83.), ehe Tolga Odabas einen von Möring an Lasse Keunemann verursachten Foulelfmeter ganz souverän verwandelte (85.).

„Mit unseren Fans im Rücken wird das richtig schön“

Die Mannschaften betreten das neue Geläuf. Foto: Olaf Both

„Für uns alle ist es natürlich ein wunderschönes Gefühl, endlich wieder ein ‚zu Hause‘ zu haben und auch für den ganzen Verein ist es etwas ganz Besonderes, ein solches Stadion bekommen zu haben“, freute sich auch BU-Co-Trainer Peter Paczkowski, der den auf einer Klassenreise weilenden Frank Pieper vertrat. Für die Spieler war es ebenfalls ein einzigartiges Gefühl – schließlich war es auch für sie das erste Mal, dass sie den Platz betraten. „Ab dem heutigen Tag können wir auch den Trainingsbetrieb hier gewährleisten, aber dieses Spiel war auch für uns der allererste Kontakt mit dem neuen Geläuf – wir haben vorher noch nicht hier trainiert“, verriet Paczkowski und fügte an: „Obwohl wir uns auch am Langenfort und vor allem am Borgweg – das war eine wirklich tolle Zeit – wohlgefühlt haben, ist man schon wahnsinnig glücklich, wenn man das hier so sieht. Mit unseren Fans im Rücken wird das richtig schön, kuschelig und hoffentlich auch erfolgreich werden. Wir werden hier viel Spaß haben!“ An eine lange Umgewöhnungszeit glaubt der 49-Jährige indes nicht. „Wir haben ja auch am Langenfort auf Kunstrasen trainiert. Für uns ist das keine große Umstellung. Einzig an die neue Atmosphäre und den Platz an sich wird man sich gewöhnen müssen. Aber das ist definitiv kein Nachteil. Klar ist aber, dass wir unser Spiel der neuen Umgebung anpassen und ein wenig verändern müssen. An der alten Anfield konnte man noch ‚einfach‘ spielen, hatte meist nur eine Option und die war lang und weit. Hier wird man mehr Wert aufs Fußballerische legen müssen. Aber wir haben eben auch super Fußballer in unserer Truppe und deshalb würde ich sogar sagen, dass und das entgegen kommt.“

„Solch eine Hinrunde war nicht zu erwarten“

Zu den sportlichen Zielen für die Rückrunde sagte „Patsche“: „Wir sind überaus glücklich, wie die Hinserie gelaufen ist. Das war nicht zu erwarten nach der Belastung der letzten Saison und dem Pokalsieg, dass man wieder ganz, ganz oben dabei ist. Wir haben schon gehofft, um Platz fünf herum mitspielen zu können, aber dass es für uns bis zu diesem Zeitpunkt um den ersten Platz geht, damit haben wir in keinem Fall gerechnet. Man muss gucken, wie wir aus der Winterpause kommen und wie sich das alles entwickelt. Das Programm hat es gleich in sich.“ Der Anfang ist aber schon mal gemacht…