Landesliga Hansa

„Ein klassischer Arbeitssieg – untermalt von zwei Traumtoren!“

28. Oktober 2023, 09:19 Uhr

Nick Mohr (Mi.) behauptet den Ball gegen den nachsetzenden Ole Dabelow. Foto: Holger Möller

Es schien so, als hätte der Bramfelder SV den Gästen vom SC Vier- und Marschlande mit einem Doppelschlag nach der Pause endgültig den Zahn gezogen. Doch der doppelte Wirkungstreffer zeigte beim Aufsteiger nur kurze Wirkung. Nach einem Standard schlugen die Schlufter-Schützlinge zurück, verkürzten auf 2:3 und witterten nochmal Morgenluft. Am Ende sei es „ein reiner Abnutzungskampf“ gewesen, befand Bramfeld-Trainer Carsten Henning, „den wir erfolgreich bestritten haben“, schaukelten die Mannen von der Ellernreihe den knappen Sieg über die Zeit und schoben sich vorerst auf den zweiten Tabellenplatz der Hansa-Staffel vor.

BSV-Kunstschütze Maurice Freudenthal (re.) im "In-Fight" mit Lars Vollrath. Foto: Holger Möller

„Wir sind gut reingekommen, haben viel richtig gemacht, kompakt gestanden und den einen oder anderen Umschaltmomente kreiert“, konstatierte Henning – und konnte nach elf Zeigerumdrehungen die Führung bejubeln. Und wie! Auf Zuspiel von Dennis Facklam jagte Maurice Freudenthal das Spielgerät ansatzlose aus 20 Metern halbrechter Position – mit Hilfe der Unterkante der Latte – ins kurze Eck. Ein Traumtor! Aber der SCVM hatte die passende Antwort parat: Stark in Szene gesetzt, vollstreckte Torjäger David Toth aus spitzem Winkel zum Ausgleich (25.)! „Eigentlich haben wir den Ball vorher schon zweimal sicher, sind uns aber uneinig“, haderte Henning mit der Entstehung.

"SCVM griffiger - aber wir machen zwei Tore aus dem Nichts"

Onur Altunel (re.) zeigt es an: "Gib' mir den Ball!" Und tatsächlich: Marten Koehler (Mi.) legt ab, Altunel schweißt ein - 3:1. Foto: Holger Möller

In der Folge sah der BSV-Coach „ein Spiel mit vielen kleinen Fehlern auf beiden Seiten und ohne große Torchancen“, aber mit dem Gefühl, „dass Vier- und Marschlande ein bisschen griffiger war und auch besser aus der Halbzeit gekommen ist. Aber wir machen dann aus dem Nichts zwei Tore.“ Ein zunächst abgewehrter Eckball kam über Facklam zu Marten Koehler, der vom Sechzehner flach durch die Beine eines Verteidigers und gegen die Laufrichtung von SCVM-Schlussmann Jona Schlag einschoss (57.)! Koehler war es auch, der an der vermeintlichen Vorentscheidung beteiligt war. Nach seinem Pass fackelte Onur Altunel nicht lange und hämmerte das Leder aus 23 Metern linker Position in den rechten Giebel – was für ein Strahl (60.)!

"Auch solche Spiele gibt es und auch solche Siege nehmen wir mit"

Die Gäste konnten nach einem ruhenden Ball nur noch zum 2:3 verkürzen. Zu mehr reichte es für den Aufsteiger an der Ellernreihe nicht mehr. Foto: Holger Möller

Einmal kurz geschüttelt, zeigten die „Deichkicker“ erneut ihre Comeback-Mentalität. Der BSV war bei einem Eckstoß unsortiert, konnte einen Kopfball zunächst noch von der Linie kratzen, den Einschlag letztendlich aber doch nicht mehr verhindern. Lenny Mydlach behielt im Tohuwabohu die Übersicht und staubte zum Anschluss ab (71.)! Doch um es vorwegzunehmen: Mehr sollte für die Vier- und Marschländer am Ende nicht mehr herumspringen. Das Fazit von Henning: „Ein klassischer Arbeitssieg – untermalt von zwei Traumtoren. Auch solche Spiele gibt es und auch solche Siege nehmen wir mit. Wir haben uns als Mannschaft gegen ein weiteres Gegentor gewehrt und die drei Punkte an der Ellernreihe behalten.“

Autor: Dennis Kormanjos