Buxtehude: Zwei Neuzugänge und eine offene Frage

Menzel und von Loh kommen – Konflikt zwischen Fußballern und Gesamtverein

08. Mai 2017, 14:40 Uhr

Sebastian Menzel könnte schon am Freitag im Auswärtsspiel beim FC Süderelbe im Tor des Butehuder SV stehen. Foto: KBS-Picture

Es ist noch nicht lange her, da machte das Gerücht die Runde, die Fußballer des Buxtehuder SV stünden vor einer ungewissen Zukunft. Der Gesamtverein, der zuletzt eine größere Summe für den Bau einer Mehrzweckhalle ausgab, unterstütze – so war es zumindest zu hören – die Fußballer zu wenig. Wir haben mit BSV-Trainer René Klawon sowohl über diese Gerüchte als auch die Personalplanung für die kommende Saison in der Landesliga gesprochen.

„Zu der ganzen Sache kann ich nichts sagen“, erklärt Klawon mit Blick auf den vorherrschenden Konflikt im Verein, „wir haben über Jahre etwas aufgebaut und wollen als Fußball-Abteilung unbedingt weitermachen, aber das hängt vom Hauptverein ab. Ich bin dafür nicht der richtige Ansprechpartner.“ Stand der Dinge sei, so berichtet Klawon, dass im BSV beschlossen wurde, „dass alle Abteilungen kostendeckend arbeiten müssen. Das funktioniert im Fußball nicht. Aber das ist in jedem Breitensportverein so. Auch in den 40 Jahren, in denen ich jetzt beim BSV bin, war das immer so.“

Klawon: „Der Verein soll einfach seine Verantwortung erfüllen“

Skeptischer Blick: BSV-Coach René Klawon weiß um den Konflikt zwischen dem Gesamtverein und der Fußball-Abteilung. Foto: KBS-Picture

Die Fußball-Abteilung, so Klawon weiter, „versorgt sich komplett selbst. Wir wollen vom Verein nur, dass die Trainergehälter übernommen werden. In dem Zuge kann ich nur sagen: Was ich in der Oberliga verdiene, ist ein Witz. Ich habe das auch schon monatelang umsonst gemacht, damit wir kostendeckend arbeiten. Wenn nicht mal die Bezahlung von Trainern übernommen wird, dann entzieht sich der Verein seiner Verantwortung. Da habe ich keine Lust drauf. Der Verein soll einfach diese Verantwortung erfüllen“ Aus Klawons Sicht sei nun der Gesamtverein „an der Reihe zu sagen: Wir können uns eine Fußball-Abteilung leisten oder nicht. Von uns aus steht fest: Wir würden gerne weitermachen.“

Und nach genau dem Gebot handelt Klawon derzeit auch und plant die kommende Spielzeit. In der wird der BSV nach dem feststehenden Abstieg aus der Oberliga dann in der Landesliga antreten. „Wir werden trotz des Abstiegs eine konkurrenzfähige Mannschaft haben“, ist sich Klawon sicher und kann auch bereits die ersten beiden Neuzugänge vermelden: Sebastian Menzel, der nach seinem Engagement beim Klub Kosova, das in der Winterpause vorzeitig endete, und Pascal von Loh (ASC Cranz-Estebrügge) kehren ins Jahnstadion zurück, wo sie einst zu der Mannschaft zählten, die den Aufstieg aus der Landesliga Hansa in die Oberliga schaffte.

Menzel: „Buxtehude bedeutet für mich einfach Heimat“

Pascal von Loh kehrt ebenso wie Sebastian Menzel nach Buxtehude zurück – allerdings erst im Sommer. Foto: KBS-Picture

Im Fall von Sebastian Menzel kann es sogar sein, dass der Keeper schon am Freitag im Auswärtsspiel gegen den FC Süderelbe zwischen den Pfosten des BSV-Tores stehen wird. Seit seinem letzten Einsatz für Kosova sind mehr als sechs Monate vergangen. „Der Pass ist da“, sagt Menzel, der sich zuletzt darauf konzentrierte, das Tor der Futsaler vom FC Fortis zu hüten und beim BSV als Torwart-Trainer zu helfen. Dass sich der 28-Jährige, der Ende des Monats seine Freundin heiraten wird, entschlossen hat, wieder für den BSV zu spielen, liegt daran, „dass Buxtehude einfach Heimat für mich bedeutet“, so Menzel, „der Platz liegt direkt neben unserer Eigentumswohnung, zudem treffe ich dort viele viele Freunde.“ Auch die Problematik bezüglich der Trainingsbeteiligung – Menzel arbeitet in der HafenCity und kann nicht immer gewährleisten, rechtzeitig da zu sein – „haben wir besprochen“, verrät der Keeper, den auch der Abstieg nicht von seiner Entscheidung abbringen konnte: „Die Landesliga kann in der nächsten Saison auch ganz interessant sein.“

Jan Knötzsch/Mathias Merk