Boll: „Es war mir ein Genuss!“

St. Pauli-Legende sagt „Adieu“

16. Oktober 2014, 09:53 Uhr

Auch Fabian Bolls Trauzeuge Christopher Dobirr vom Landesligisten Wedel (re.) hatte sichtlich seinen Spaß.

Am vergangenen Samstag war es soweit: Fabian Boll verabschiedete sich mit einem wahren Stelldichein ehemaliger Weggefährten von der Fußball-Bühne. 17.000 Fans im Millerntor-Stadion und eine Reihe bekannter Gesichter aus dem Fußball-Geschäft, seine „Höllenhunde“, erwiesen dem St. Pauli-Urgestein die Ehre. „Boller“ rief und alle kamen: Von der –Bundesliga-Aufstiegsmannschaft aus dem Jahr 2010 bis hin zu Verwandten und Freunden. Doch nicht alle Gesichter waren den Fans bekannt.

Ein Christopher Dobirr sagt eher den hartgesottenen Fußball-Fans etwas – eher schon den Amateur-Fachleuten. Der Trauzeuge von Boll kickt beim Wedeler TSV in der Landesliga und auch sein ehemaliger Mannschaftskamerad Hauke Brückner hat es sich nicht nehmen lassen, noch einmal auf dem heiligen Rasen des Millerntors aufzulaufen. Der heutige „Palomat“ hatte unter anderem im Jahr 2011 Bundesliga-Luft geschnuppert und stand 2006 kurz davor, den mächtigen Bayern im Halbfinale des DFB-Pokal zu besiegen. Auch Marius Ebbers (aktuell beim SC Victoria) ließ es sich nicht nehmen, St. Paulis Urgestein noch einmal die Ehre zu erweisen.

Zum Abschied gewannen Bolls „Höllenhunde“ gegen die Zweitliga-Truppe der Kiezkicker mit 5:1. Großer Jubel brandete in der 42. Spielminute auf, als Fabian Boll auf Vorlage von Publikumsliebling Deniz Naki höchstpersönlich einnetzte. Die „Nummer 17“ konzentriert sich nun auf seinen Co-Trainerjob bei der U23 des FC St. Pauli. „Es war ein Genuss, sich zwölf Jahre für euch den Arsch aufzureißen!“, sagte ein glücklicher Boll nach dem Spiel. Der 35-Jährige hat sich auf dem Kiez unsterblich gemacht und so bleibt den Fans nichts anderes übrig, als zu sagen: Für immer mit dir!

Text: Jay Becker