Beim Torerfolg – Haase kugelt sich „zweimal operierte Schulter“ aus!

Rugenbergen-Schock nach Verletzung

23. April 2016, 22:44 Uhr

Musste nach seinem Torerfolg mit ausgekugelter Schulter ins Krankenhaus: Pascal Haase. Foto: KBS-Picture.de

Vor genau zwei Wochen sorgte Rugenbergens Pascal Haase mit seinem „Neunerpack“ gegen den SV Lurup (11:1) für ein Novum in Hamburgs Fußball-Beletage und katapultierte sich damit bis auf vier Treffer an den bis dato einsam an der Spitze der Torjägerliste thronenden Benjamin Bambur (26) heran. Nun kam es in Bönningstedt zum direkten Aufeinandertreffen der beiden „Bomber“, das für Pascal Haase und sein Team mit einem großen Schock – dafür aber mit drei Punkten im Gepäck endete...

Cordi-Keeper Safarov ungestüm gegen Mitspieler Siemsen (2. v. l.) und Rugenbergens Haase (2. v. r.). Foto: KBS-Picture.de

Concordia fand zu Beginn überhaupt nicht statt und lag nach 14 Zeigerumdrehungen bereits mit 0:2 im Hintertreffen! Keine 180 Sekunden brauchte die Palapies-Elf, um auf die Siegerstraße abzubiegen, als sich Dennis von Bastian auf halbrechts durchtankte und scharf nach innen flankte, wo sowohl Cordi-Keeper Kanan Safarov als auch Patrick Hoppe zum Ball stürmten. Letztlich fand dieser den Weg ins Tor – aber wer war der Schütze? „Ich glaube, dass Patrick noch zwei seiner Haarspitzen an die Kugel bekommen hat“, so Coach Ralf Palapies in gewohnt süffisanter Manier. Wenig später landete eine herrliche Worthmann-Hereingabe von links im Gewühl am Fünfer auf dem Schädel von Haase, der prompt auf 2:0 erhöhte (14.)! Doch der 22-Jährige bezahlte diese Bude teuer: Der Goalgetter wurde von dem abermals völlig ungestüm – teilweise planlos durch seinen Sechzehner irrenden – und zu spät aus seinem Kasten eilenden Safarov irritiert, sank zu Boden und kugelte sich die linke Schulter aus! „Für uns war das natürlich ein riesengroßer Schock, da es Pascals zweimal operierte Schulter getroffen hat. Es war ein sehr unglücklicher Zusammenprall – weder Absicht noch rücksichtslos oder sonst irgendetwas! Es war eine Aktion, wie sie im Fußball leider häufiger mal passiert“, klärte Palapies auf und fügte an: „Pascal hat selbst versucht, sich die Schulter wieder einzurenken, hat das aber genauso wenig wie unser Physiotherapeut hinbekommen. Daraufhin ist er sofort ins Krankenhaus, saß aber beim Essen nach dem Spiel schon wieder mit uns am Tisch und hat gleich gesagt, dass er am Dienstag gegen HR unbedingt wieder spielen will“, gab „Palla“ leichte Entwarnung.

Foto: KBS-Picture.de

Die ohnehin schon personell arg gebeutelten Bönningstedter mussten abermals umdisponieren: Hendrik Rühmann kam nach 19 Minuten für den verletzten Haase, woraufhin Dennis von Bastian in die Spitze rückte. Trotz des Schock-Moments und der Umstellung hat Rugenbergen „die erste Halbzeit komplett dominiert“, wie Palapies befand. Dafür kamen seine Mannen weniger gut aus der Kabine. „Da sind wir in der ersten Viertelstunde richtig geschwommen.“ Die Folge war der Anschlusstreffer durch Aldin Kapur (49.)! Der nächste Nackenschlag folgte nach einer guten Stunde, als es auch bei von Bastian aufgrund einer Zerrung nicht weiterging. Folglich durfte sich Patrick Hoppe im Angriff ausprobieren und machte seine Sache gegen die Recken von Concordia äußerst gut. „Wir haben uns aus der Umklammerung gut befreit“, so Palapies, dessen Elf in Minute 65 den alten Abstand wieder herstellte, als Max Scholz, der laut seines Übungsleiters „ein Riesenspiel“ machte, auf rechts unwiderstehlich davon zog und in den Rücken der Abwehr passte, wo Jan Düllberg lauerte und per Linksschuss ins lange Eck vollendete!

Foto: KBS-Picture.de

Sieben Minuten waren noch zu gehen, als die Cholevas-Schützlinge abermals zurückschlugen: Abwehrhüne Yannick Siemsen verkürzte auf 2:3, ehe Hoppe mit seinem zweiten Treffer in der Nachspielzeit den Endstand herstellte, als Viktor Streib auf rechts von Jan Melich steil geschickt wurde und der im Zentrum eingerückte Hoppe nur noch den Fuß reinhalten musste (90. +4)! „Die Jungs nehmen jede Position an, gehen an ihre Grenzen und darüber hinaus und zeigen einfach, welch einen tollen Charakter sie haben!“, war Palapies voll des Lobes. Auch über seinen Torjäger Pascal Haase, bei dem zum Glück nichts gebrochen ist. „Ihm ist es total egal, wie viele Tore er schießt! Natürlich ist es immer schön, wenn man persönlich erfolgreich ist – aber wie mannschaftsdienlich er ist, hat er letzte Woche gegen Türkiye gezeigt, als er freistehend nochmal quer legt, so dass Patrick Hoppe nur noch einschieben brauchte.“ Umso größer dürfte die Freude in Rugenbergen sein, dass der nun schon 23-fache Torschütze auch kommende Saison in Bönningstedt jubeln wird. „Pascal war einer der ersten, der uns zugesagt hat. Natürlich gab es Interessenten, aber die Frage, die er uns gestellt hat, war: Wie lange – ein oder zwei Jahre?“

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