Balzis verlässt den AFC: „So ist das halt manchmal im Fußball...“

Auch Kemo Kranich künftig nicht mehr im Altona-Kader

13. Juni 2017, 14:27 Uhr

Ein Bild, das es künftig nicht mehr geben wird: Ricardo Balzis und Altona 93 gehen getrennte Wege. Foto: KBS-Picture

Die Aussage kommt kurz und knapp daher, aber mit einem großen Ton des Bedauerns: „Ja, dass stimmt leider!“ Ricardo Balzis macht keinen Hehl daraus, dass er in der kommenden Saison nicht mehr zum Kader von Altona 93 zählen wird. Wir haben mit dem 23-Jährigen über seinen doch überraschenden Abgang von der „AJK“ gesprochen und auch AFC-Manager Andreas Klobedanz kommt zu Wort, warum der Spieler und der Club künftig getrennte Wege gehen. Zudem verrät „Klobe“, dass auch Kemo Kranich künftig nicht mehr in Altona am Ball sein wird.

„Wir haben mit Arnold Lechler, Björn Dohrn, Marco Schultz und Pablo Kunter für die neue Saison insgesamt vier zentrale Stürmer unter Vertrag – das sollte ausreichen“, erklärt Klobedanz und berichtet, dass mit der heute vermeldeten Verpflichtung von Jan-Ove Edeling (wir berichteten) die Personalplanungen des AFC für die neue Saison in der „Regio“ so weit abgeschlossen sind. „Nur auf der Torhüterposition müssen wir abwarten. Da sieht es so aus, dass Tobias Grubba nach seiner Verletzung (Mittelfingerbruch, Anm. d. Red.) noch etwas länger braucht. Mit zwei Keepern sind wir da nicht ausreichend besetzt. Drei Mann wären da besser. Da werden wir wahrscheinlich noch etwas tun“, sagt Klobedanz und ergänzt: „Auf anderen Positionen werden wir nur noch etwas machen, wenn sich jemand verletzt.“  

Balzis: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es zur Trennung kommt“

Noch ein Abgang: Stürmer Kemo Kranich verlässt den AFC. Foto: Heiden

In der Personalie Balzis versichern derweil beide Seiten, dass es keinen Ärger gegeben habe. Zwar gibt Balzis im Gespräch mit den FussiFreunden zu Protokoll, er könne „im Endeffekt gar nicht sagen, was den Ausschlag zu dieser Entscheidung gegeben hat“, doch er stellt klar: „Ich mache weder Andreas Klobedanz noch Berkan Algan einen Vorwurf. Wir haben ein gutes Verhältnis. So ist das halt manchmal im Fußball.“ Er habe allerdings „nicht damit gerechnet, dass es zur Trennung kommt und ich in der nächsten Saison nicht mehr für den AFC spielen werde. Es hat perfekt gepasst, die Mannschaft war top, aber Berki hat sich eben anders entschieden.“ Letztlich, so Balzis vielsagend, „haben unsere Vorstellungen nicht mehr zusammengepasst.“ Was den 23-Jährigen aber stört, ist die Art und Weise, wie ihm die Trennung mitgeteilt wurde: „Wir hatten am Dienstag ein Gespräch, am Donnerstag habe ich dann eine Whatsapp-Nachricht erhalten, dass man nicht mehr mit mir plant.“

Wohin ihn sein fußballerischer Weg nun führe, könne er noch nicht sagen, so Balzis: „Ich hatte vor der Aufstiegsrunde Anfragen anderer Clubs, habe aber klar und deutlich gesagt, dass ich erst mit dem AFC und Berkan Algan sprechen möchte, weil Berki auch während und nach meiner langen Verletzung (Kreuzbandriss, Anm. d. Red.) immer zu mir gehalten und mir meine Chance gegeben hat.“ In den letzten Tagen „habe ich erst einmal die Trennung verarbeiten müssen und wollte keine Gespräche mit anderen Interessenten führen“, konstatiert Balzis, der zumindest aber für sich weiß: „Ich möchte gerne in Hamburg bleiben, weil ich aus Osnabrück nicht nur wegen des Fußballs, sondern auch wegen meines Studiums, das mir wichtig ist, hergekommen bin.“

Klobedanz: „Es ist nicht so, dass wir mit Ricardo im Streit auseinander gehen“

Auch Andreas Klobedanz sagt mit Blick auf die Entscheidung, dass sich die Wege von Balzis und dem AFC trennen: „Das ist so im Leben: Der eine hat die Vorstellung, der andere möchte etwas anderes. Es waren letztlich sowohl finanzielle als auch sportliche Dinge, die den Ausschlag gegeben haben. Wir können als Verein niemandem zusichern, dass er Stammspieler sein wird. Das ist eine Sache, die man sich sportlich erarbeiten muss.“ Zudem, so „Klobe“ weiter, „haben wir uns ja nicht nur von Ricardo getrennt. Es ist normal, dass man im Anschluss an eine Saison Gespräche führt und guckt, mit wem es weiterhin passt und mit wem nicht. Wir behalten 18 oder 19 Spieler, dazu kommen die Neuzugänge. Irgendwann ist so ein Kader einfach voll. Es ist aber nicht so, dass wir mit Ricardo im Streit auseinander gehen. Da herrscht Frieden.“

Jan Knötzsch