Aus der Landes- in die Regionalliga: Sulejmani hinterlässt „sehr guten Eindruck“!

HSV III-Akteur trainiert bei der U21 mit - Kunert traut Youngster den Sprung zu

27. April 2017, 21:18 Uhr

Veli Sulejmani (vo.) beim Training mit der U21. Foto: Mathias Merk

Am vergangenen Montag durfte Veli Sulejmani zum zweiten Mal mit dem Bundesliga-Nachwuchs des HSV trainieren. Eine Chance, auf die der „Flügelflitzer“ des Hammonia-Landesligisten Hamburger SV III lange hingearbeitet hat. Aber ein Schritt, der für seinen jetzigen Trainer keineswegs überraschend kommt. Denn Felix Karch hielt vom allerersten Augenblick an ganz große Stücke auf seinen Youngster. „Ich traue ihm viel zu. Er kann den Sprung in die Regionalliga problemlos schaffen!“

Foto: Mathias Merk

Gerade hatte die U21 des HSV gegen Tabellen-Nachbar Wolfsburg II mit 1:3 verloren – und trotzdem hatte Dirk Kunert ein offenes Ohr, als wir ihn auf die Personalie Veli Sulejmani, der zu diesem Zeitpunkt einmal mit der Mannschaft trainieren durfte, ansprachen. „Er hat mir sehr gut gefallen, einen richtig guten Eindruck hinterlassen und wird jetzt auch häufiger zum Training kommen. Er ist ein guter Fußballer und hat ein gutes Spielverständnis“, geriet der scheidenden Trainer schon fast ins Schwärmen – und beantwortete die Frage, ob er Sulejmani denn den Sprung in die Regionalliga zutrauen würde, wie folgt: „Ja, ich traue ihm diesen Schritt zu.“ Eine Aussage, die den 19-Jährigen „sehr freut und noch mehr pusht“, wie er sagt. „Man geht mit einer noch größeren Motivation ins Training und will der Leistung weiter standhalten.“

„Felix hat einen sehr großen Anteil“

U21-Coach Dirk Kunert (li.) begutachtet das Können von Sulejmani (2. v. re.). Foto: Mathias Merk

Aber fangen wir mal von vorne an. „Als ich die Nachricht erhalten habe, war die Freude natürlich sehr groß und ich konnte es erstmal selbst nicht glauben, dass ich tatsächlich bei der U21 mittrainieren darf. Aber das zeigt, dass sich Felix (Karch; Anm. d. Red.) sehr stark um mich bemüht hat. Dafür bin ich ihm extrem dankbar“, so Sulejmani. Die immense Entwicklung innerhalb kürzester Zeit von einer mittelmäßigen Bezirksliga-Mannschaft hin zu einem absoluten Topteam in der Landesliga, das mit großer Wahrscheinlichkeit bald schon im Hamburger Oberhaus sein Unwesen treiben wird, hat nicht zuletzt mit dem Namen Felix Karch zu tun. „Er hat einen sehr großen Anteil“, meint auch Sulejmani, als wir ihn auf die Entwicklung seiner Person ansprechen. „Felix hat immer an mich geglaubt, mir das Vertrauen geschenkt, nie an mir gezweifelt, mich immer motiviert – und alles versucht, um mich in die U21 hochzuschicken. Das hat letztlich mit Erfolg geklappt. Er und die Mannschaft haben immer auf mich gesetzt, so dass ich mich in dieser Saison zu einem Schlüsselspieler entwickeln konnte.“ Der Gelobhudelte selbst erklärt: „Ich denke, es war eine Frage der Zeit, bis man unsere Arbeit wahrnimmt. Ich freue mich mehr für Veli, als dass ich etwas wie Stolz empfinden würde. Es ist ja eine der Aufgaben als Trainer, junge Spieler weiterzuentwickeln – und Veli ist hochveranlagt, leider ist er im Jugendbereich nie derart aufgefallen. Ihm fehlten am Anfang demnach einige Grundlagen. Da er jedoch motiviert und lernwillig ist, haben wir ihm diese schnell vermitteln können“, so Karch.

„Beide Mannschaften wollen denselben Fußball spielen“

Veli Sulejmani (3. v. li.) hat gut lachen. Foto: Mathias Merk

Aber auch Nikola Zeba erhält von Sulejmani ein Sonderlob. „Er hat mir als Ex-Profi sehr viel mitgegeben und im Training viel beigebracht“, hebt der Shootingstar auch die Verdienste des spielenden Co-Trainers hervor, der die „Rothosen“ am Saisonende verlassen wird. Ein Beispiel: „Er sagt mir immer wieder: Wenn ich einfacher spiele, bin ich noch wichtiger und effektiver für die Mannschaft.“ In 23 Einsätzen traf Sulejmani bislang zehnmal ins Schwarze und bereitete weitere neun Tore direkt vor. Bei der U21 möchte er nicht nur weiter Seite an Seite mit Spielern, die bereits in der Bundesliga zum Zug kamen, trainieren, sondern mit ähnlichen Leistungen wie in der Landesliga weiter auf sich aufmerksam machen, um den Traum zu leben. „Ich wurde von den Spielern sehr gut aufgenommen. Sie haben mir alles gezeigt und auch Tipps gegeben. Auch das Trainerteam hat mich auf Anhieb richtig gut empfangen“, verrät der Linksfuß, der den ersten Eindrücken nach zu urteilen gleich einen großen Unterschied ausmachte. „Das Tempo und die Dynamik sind nochmal etwas ganz anderes. Alle sind heiß, höchst konzentriert und wollen um ihren Stammplatz kämpfen. Da gibt es kein Larifari. Aber eines haben die U21 und der HSV III gemeinsam: Beide Mannschaften wollen denselben Fußball spielen. Deswegen ist es mir ein bisschen leichter gefallen, das Spiel der U21 zu lesen und verstehen.“

Tschana: „Das Ergebnis der Entwicklung des HSV III in den letzten zwei Jahren“

Foto: Mathias Merk

Und wie geht es nun weiter? Fragen wir mal bei Felix Karch nach, der sagt: „Was möglich ist, hängt nicht nur vom Talent ab. Aber er hat beim HSV die besten Voraussetzungen, um die nächsten Schritte zu gehen – und das weiß er auch. Es wird spannend sein, zu beobachten, wie er sich bei täglichem Training unter anderen Leistungsbedingungen und noch stärkerer Konkurrenz entwickelt.“ Sulejmani selbst ist der Meinung: „Ich würde mir den Sprung zutrauen. Die Entscheidung liegt aber nicht bei mir. Ich kann nur mein Bestes geben – und den Trainingseinheiten mit der U21 hatte ich eigentlich immer ein gutes Gefühl. Aber das heißt noch gar nichts. Bei den nächsten Einheiten will ich noch mehr Gas geben, um sie noch mehr von mir zu beeindrucken!“ Vor einem Jahr noch hätten vermutlich die Wenigsten im Verein eine solche Verbundenheit zwischen der U21 und der Dritten Mannschaft für möglich gehalten. Zu groß war die damalige Leistungsdiskrepanz. Doch mittlerweile hat sich der HSV III eine große Akzeptanz erarbeitet.

„Wir freuen uns sehr, dass mit Veli Sulejmani ein Spieler unserer Landesligamannschaft die Möglichkeit erhält im Leistungsbereich des HSV zu trainieren und sich so für die U21 empfehlen kann. Es ist das Ergebnis einer sehr guten Zusammenarbeit mit dem HSV-Nachwuchsleistungszentrum, aber vor allem auch der Entwicklung des HSV III in den vergangenen zwei Jahren. Das Trainerteam um Felix Karch leistet hier sehr gute Arbeit. Mit der Einordnung in das Sportförderkonzepts des HSV e.V. unterstützen wir seit 2015 zudem intensiv die Strukturen rund um das Team“, so Kumar Tschana, Leiter Amateursport des HSV e.V.

Autor: Dennis Kormanjos