Acht 85er – insgesamt 15 Neue: Lohbrügge will „unter die ersten Fünf“

Neucoach Mitrovic und Manager Meyer geben einen kleinen Ausblick

03. Juli 2017, 15:43 Uhr

Antonio Kobas (re.) war in der Vorsaison bester Torschütze des FC Bergedorf 85 - und wechselt nun ebenso zum Nachbarn VfL Lohbrügge wie Duro Arlovic (Mi.). Archivbild: Bode

Alles neu beim VfL Lohbrügge: Neuer Trainer, neuer Liga-Manager, 15 neue Spieler und eine neue Anstoßzeit! Nur an den Zielen hat sich nicht allzu viel geändert. Denn schon in den vergangenen Jahren hat man sich am Binnenfeldredder stets zur Aufgabe gemacht, eine gewichtige Rolle zu spielen. Stattdessen landete man Jahr für Jahr im Niemandsland der Tabelle oder aber sogar in den unteren Regionen. Das soll sich nun ändern. Neucoach Mato Mitrovic: „Wir wollen unter die ersten Fünf – das ist unser Ziel!“

Für Stephan Meyer, seit 1. Juli Liga-Manager beim VfL Lohbrügge, ist es das erste Tätigkeitsfeld im Herrenbereich. Zuvor arbeitete er viele Jahre lang überaus erfolgreich in der Jugend – unter anderem bei Rahlstedt und Concordia. Nun hat er sich gleich eine wahre Herkulesaufgabe ausgesucht. „Natürlich habe ich den Wunsch geäußert, welche Spieler ich gerne dabei hätte. Aber die Spielergespräche hat alle Stephan geführt“, erklärt Mitrovic, der offenbar nicht gerade wenige Wünsche hatte – wenn man mal einen Blick auf die Neuzugänge des VfL wirft. Von Mitrovic‘ Ex-Klub stoßen nämlich gleich acht (!) Mann an den Binnenfeldredder, wie uns Meyer verrät. Darunter die komplette „Kroaten-Fraktion“. Namentlich handelt es sich um Torhüter Alen Brandic, Alexander Ballach, Nikola Benkovic, Duro Arlovic, Gerrit Betzin, Antonio Kobas, Duro Maskaljevic und Anto Zivkovic.

15 Neuzugänge am Binnenfeldredder

Doch Meyer betont auch: „Wir haben die Mannschaft ganz stark verjüngt. Der Altersschnitt liegt bei 21,8 Jahren. Ich baue – allein schon durch meine erfolgreiche Vergangenheit im Jugendbereich – sehr auf die Jugend und sehe es gar nicht ein, den Wahnsinn, der im Herrenbereich in Sachen Spielergehälter abgeht, mitzumachen. Sasel hat vorgemacht, wie es geht.“ Neben den erfahrenen Tammim Yousofzai (Hamm United FC) und Alan Szymborski (ASV Hamburg) stoßen mit Mayco Almeida Teixeira (FC Türkiye), Hamza Erkan (Rahlstedter SC U19), Fabian Reimers (Rahlstedter SC U19) und Jonathan Tydecks (eigene Zweite) vier Spieler aus dem 98er-Jahrgang sowie Justin Loesche (SSC Hagen Ahrensburg) als 99er zum Team. Damit habe man einen „25-Mann-Kader mit 22 Feldspielern und drei Torhütern“, so Meyer, der anfügt: „Wir haben viele gute Kicker dabei und sind auch technisch stark aufgestellt.“

Die vielen Neuzugänge sind aber nur ein Anfang. Denn Meyer weiß auch: „Das Drumherum ist in einem Fußballverein das wichtigste. Wenn das stimmt, läuft es auch sportlich gut.“ Also hat sich der neue Manager gleich mal beim ebenso neuen Trainer beliebt gemacht. Als Mitrovic nämlich aus dem Urlaub zurückkam und dem Trainingsstart entgegenblickte, war er „extrem positiv überrascht, was in dieser Zeit alles auf die Beine gestellt wurde“, wie er erzählt. „Ich kam an und es lagen nagelneue Klamotten bereit, neue Anzüge und Trikots. Das hat mich wahnsinnig gefreut.“ Denn, so Mitrovic ganz offen: „In Bergedorf war es am Ende nicht mehr so, dass man sein Hobby ausleben konnte. Die Zeit, als wir von der Bezirks- in die Landesliga aufgestiegen sind, war sehr schön. Danach war es eigentlich nur noch stressig.“

Meyer: "Ich möchte immer ganz oben sein"

Mitrovic‘ Rücktritt an den Sander Tannen ließ damals eigentlich kaum annehmen, dass er so schnell wieder auf die Hamburger Fußballbühne zurückkehrt. Auf Nachfrage lässt er uns wissen: „Ich kenne Sven (Schneppel, Sportchef; Anm. d. Red.) ja noch aus seiner Zeit in Ohe. Die erste Kontaktaufnahme verlief sehr, sehr positiv. Im ersten Gespräch wurden nur Ideen ausgetauscht. Beim zweiten Mal wurde es dann schon etwas intensiver und als wir ein drittes Mal zusammensaßen, habe ich denen mitgeteilt, dass ich das Angebot gerne annehmen würde. Für mich war es sehr wichtig, dass ich eben nur als Trainer arbeiten wollte.“ Zudem meint der 48-Jährige: „Lohbrügge hat eine gute Anlage und gute Voraussetzungen. In den letzten Jahren hat immer irgendwas gefehlt, um ganz oben dabei zu sein.“ Das soll sich nun ändern – genauso, wie es am Binnenfeldredder auch in Sachen Anstoßzeit eine Neuerung geben wird. „Wir trainieren auf Rasen und wir werden auch nur noch auf Rasen spielen – und das ab jetzt samstags um 14 Uhr. Wir hoffen, dass wir mit unserem Spiel und mit unseren Leistungen auch wieder viele Zuschauer anlocken können.“ Während der neue Übungsleiter eine Platzierung „unter den ersten Fünf“ anpeilt, geht Meyer noch etwas weiter. „Ich möchte immer oben sein. Bei mir ist der Zweite schon der erste Verlierer. Aber wir haben halt eine recht neue und vor allem sehr junge Mannschaft. Das braucht etwas Zeit. Und die werden wir den Jungs auch geben.“

Autor: Dennis Kormanjos