1:9 – Aber Ramazanoglu sorgt fürs Highlight!

Kunstschuss bringt Buxtehude gegen St. Pauli in Front

26. Juni 2015, 23:47 Uhr

Foto zum Spiel: noveski.com!

17 Minuten waren vor 2032 Zuschauern im Buxtehuder Jahnstadion gespielt, als der heimische BSV im „Vorbereitungs-Highlight“ gegen den großen FC St. Pauli weiterhin hinten die Null hielt. Mehr noch: plötzlich starrte St. Paulis Schlussmann Philipp Heerwagen völlig verdutzt hinter sich und musste tatenlos zusehen, wie das Leder in seinem Gehäuse einschlug und der Oberligist gegen die drei Klassen höher kickenden „Kiezkicker“ doch tatsächlich in Führung ging!

Hasan Ramazanoglu hieß der Buxtehuder Held, der mit einem Kunstschuss der absoluten Extraklasse aus locker 35 Metern haargenau in den rechten Torgiebel traf! Der 27-Jährige konnte sein Glück selbst kaum fassen, als sich das Spielgerät in den Knick senkte. „Es ist ein einmaliges Gefühl, wenn du gegen eine Profi-Mannschaft ein Tor erzielst und dann auch noch so eins. Es hat riesengroßen Spaß gemacht, vor so einer fantastischen Kulisse zu spielen“, berichtete Ramazanoglu wenig später.

Hasan Ramazanoglu konnte sein Glück selbst kaum fassen. Foto: noveski.com!

Das Buxtehuder Glücksgefühl hielt jedoch nicht allzu lange an. Denn es schien fast so, als hätte der Rückstand die „Braun-Weißen“ aber mal so richtig gereizt. Mit links drosch Ante Budimir die Kugel aus halblinker Position nur 180 Sekunden nach dem 0:1 ins lange Eck (20.) – 1:1. Folglich ging es Schlag auf Schlag. Budimir bediente den äußerst quirligen und stark aufspielenden Neuzugang von Arsenal London, Ryo Miyaichi, der links unten einschoss und sein erstes Tor für seinen neuen Verein erzielte (27.). Einen absoluten Sahnetreffer ließ Marcel Halstenberg folgen, als er Rzatkowskis langen Ball volley mit links aus spitzem Winkel ins lange Eck drosch (29.). Erneut Budmir, nach Maier-Querpass (31.), und Lennart Thy, diesmal von Halstenberg in Szene gesetzt (34.), schraubten das Resultat auf 5:1 in die Höhe. Thy machte noch vor der Pause das halbe Dutzend voll, als er Budimirs Zuspiel verwertete (42.).

Kampf ums einstellige Endergebnis – Bock bärenstark

Die Spieler des BSV Buxtehude herzen ihren Kunstschützen. Foto: noveski.com!

Nach dem Seitenwechsel tauschten beide Mannschaften nahezu komplett durch. Bei den Hausherren, die erstmalig von Neucoach Sven Timmermann betreut wurden, standen lediglich Jean-Marc Tshidibu und Keeper Dennis Bock weiter auf dem Platz. Und jener Bock war es auch, der mit zahlreichen herausragenden Paraden einen noch höheren Rückstand verhinderte. Ob nun gegen Budimir (2.), Thy (22.) oder auch Sebastian Maier (24., 25., 37.) – der gerade vom frisch gebackenen Pokalsieger BU verpflichtete Schlussmann reagierte ein ums andere Mal in glänzender Manier. Auch in der zweiten Spielhälfte, als es über 20 Minuten dauerte, bis „Testspieler“ Vincent Stenzel (Borussia Dortmund II) eine Ecke zum 7:1 einnickte (66.). Ein Doppelpack von John Verhoek stellte den 9:1-Endstand her (72., 73.). Anschließend blieb der Lienen-Elf noch über eine Viertelstunde Zeit, um ein zweistelliges Ergebnis heraus zu schießen. Allerdings nahm man einen Fuß vom Gaspedal und beließ es dabei – auch zur Freude von Timmermann: „Nach 45 Minuten hatte ich schon die Befürchtung, dass es ganz eng werden könnte.“

„Bedingungen waren fantastisch!“

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Ex-Coach René Klawon, der nun als Liga-Manager fungiert und das gesamte Event mit organisierte, scherzte anschließend: „Darüber wird intern noch zu reden sein.“ Vor vier Jahren traf der BSV erstmalig auf den FC St. Pauli. Damals kam man mit einem 1:4 davon. „Das erhöht den Druck auf den Trainer“, merkte Klawon mit einem zwinkernden Auge an. Die Spieler der Gäste wunderten sich indes über das saftige Grün im Jahnstadion. „Der Rasen ist wirklich absolute Top-Klasse!“, befand etwa Lasse Sobiech und fügte an: „Die Bedingungen sind wirklich fantastisch.“ Enis Alushi konstatierte derweil: „Wir bedanken uns, dass so viele Zuschauer gekommen sind. Ich denke, dass es ein rundum gelungener Tag war.“ Dem hatte Ewald Lienen nicht mehr viel hinzuzufügen. „Das ist wirklich eine tolle Anlage. Für ein Vorbereitungsspiel könnten die Bedingungen nicht besser sein. In der ersten Halbzeit hat uns der Gegner wohl ein wenig eingeschläfert und hatte damit Erfolg. Das Tor war natürlich Extraklasse, da war unser Torwart ein wenig überrascht. Danach haben wir angefangen, richtig schönen Fußball zu spielen.“

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