Dedes faire Geste: „Keine Frage: Ich würde es nochmal tun!“

ATSV-Torjäger blickt auf besonderen Moment zurück und aufs Spitzenspiel voraus

12. Oktober 2017, 16:54 Uhr

Zeigte im Spiel gegen Croatia großen Sportsgeist und will seine Laufbahn im ATSV-Dress beenden: Serkan Dede. Foto: Volker Reinhard

Solche Spieler wie Serkan Dede gibt es selten. Da wäre zum einen seine Vereinstreue. Seine Karriere begann der 31-Jährige beim Ahrensburger TSV. „Ich habe sechs oder sieben Jahre in der Jugend gespielt, bevor es mich woanders hinzog“, blickt Dede im Gespräch mit der FussiFreunde-Redaktion zurück. Mittlerweile sind weitere vier Jahre bei den ATSV-Herren hinzugekommen – und es sollen noch einige mehr werden. „Ich werde nicht mehr wechseln und meine Schuhe hier an den Nagel hängen“, erklärt der Offensivspieler, der noch in einer anderen Hinsicht etwas Besonders darstellt: Er zeichnete sich im  Bezirksliga Ost-Spiel der laufenden Saison gegen Croatia durch eine Fair-Play-Geste aus.

„Mein Gegenspieler erhielt den Ball von seinem Torwart. Er stand mit dem Rücken zu mir und ich bin ihn dann angelaufen. Beim Zweikampf bin ich ihm auf dem Fuß gestiegen, er fiel zu Boden und ich bin dann alleine Richtung Tor marschiert", berichtet Dede. Eine Szene, wie sie nicht nur auf Hamburgs Fußballplätzen oft vorkommt. Doch dann folgte der besondere Moment: „Ich habe den Ball ins Aus gespielt, da ich gemerkt hatte, das es eine Berührung gab“, schilderte der 31-jährige die Situation beim Spiel des neunten Spieltags. 


Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:0 zugunsten des ATSV. Ob Dede die Geste auch bei einem 0:0 so vollzogen hätte „kann ich nicht genau sagen, da ich noch nicht in dieser Situation war. Ich hätte aber wahrscheinlich mit dem Gedanken gespielt, wenn ich merken würde, dass ich meinen Gegenspieler berühre. Auch wenn wir auf dem Platz als Konkurrenten agieren, sollte die Gesundheit immer im Vordergrund stehen“, erklärt Dede und antwortet auf die Frage, ob er es denn wieder machen würde, kurz und knapp: „Klar, keine Frage!“

„Alle reißen sich in der Defensive den Arsch auf“

Sportlich läuft es für Dede und seinen Club gerade richtig rund. Der Aufsteiger aus Ahrensburg belegt derzeit den zweiten Tabellenplatz in der Ost-Staffel. Ein Grund dafür: die Defensive. Sagt zumindest Serkan Dede. „Alle reißen sich in der Defensive den Arsch auf. Es sind zwar auch neue Spieler hinzugekommen, doch auch diese harmonisieren sehr gut miteinander. Natürlich schießen wir auch viele Tore, doch ein Spiel wird immer aus der Abwehr heraus gewonnen“, so der Offensivspieler, für den das jetzige Team „die beste Ahrensburger Mannschaft ist, in der ich bis jetzt gespielt habe.“ 

Und das will schon was heißen, trägt Dede das ATSV-Trikot doch – wie eingangs erwähnt – nicht erst seit gestern. Seine schönsten Momente bei den Schloss-Städtern seien für ihn „die beiden Aufstiege, bei denen ich dabei war. Ein unschöner Moment hingegen war der Abstieg aus der Bezirksliga Nord. Ein Tor fehlte uns da, um die Liga zu halten. Wir haben Unentschieden gespielt, hätten aber einen Sieg gebraucht“, konstatiert Dede.

Ein weiterer Vorzug am ATSV: „Im Verein sind wir alles Kollegen und jeder hält zum anderen. Das macht die ganze Sache auch sehr familiär, das alles macht den Ahrendsburger TSV aus“, sagt Dede. All diese Faktoren sind es, die die Mannschaft so stark machen und diese Stärke benötigen die Schützlinge von Coach Matthias Nagel auch, wenn die Mannschaft am kommenden Samstag zum Tabellenführer nach Düneberg reist. „Ich erwarte ein hitziges Spiel. Das Team, dass sich mehr den Arsch aufreißt, wird das Spiel gewinnen. Es wird wohl ein kampfbetontes und schnelles Match werden. Warum wir als Sieger vom Platz gehen werden, kann ich nicht sagen, ich habe es aber irgendwie im Gefühl“, blickt Dede auf das Topspiel voraus.