Eimsbütteler Überflieger erreichen „erstes Etappenziel“
Woltemath: „Die Entwicklung des Teams macht mich stolz"
Einer der Eimsbütteler Überflieger ist Markus Appiagyei (li.) - Torschütze zum 1:0. Foto: Mathias Merk
Doch auch für die Beyer-Elf gab es in der ersten Halbzeit nicht wirklich viele gefährliche Torraumszenen. Die einzig nennenswerte Gelegenheit bis zum Pausenpfiff gehörte Markus Appiagyei in der 18. Minute, als er von Konrad Ladendorf in Szene gesetzt wurde, es aber nicht schaffte, aus bester Postion den Führungstreffer zu erzielen, was eigentlich ein Leichtes im Vergleich zu dem gewesen wäre, was ihm 20 Zeigerumdrehungen später dann doch noch gelang, als Sasels Stephan Weckwert im Aufbauspiel die Kugel vertändelte und Appiagyei gedankenschnell reagierte, indem er anlief und aus 24 Metern so wuchtig mit dem Vollspann abzog, dass der Ball wie ein Strich durch den Sechzehner flog und im linken Torknick zum 1:0 einschlug (38.). Torwart Jendrik Winkel kam zwar mit seinen Fingerspitzen noch an das Spielgerät, konnte aber mit einer Parade den Einschlag nicht mehr verhindern – unhaltbar!
Beyer: „Es kommt in der Saison mal vor, dass Nerven strapaziert werden"
A-Jugend Spieler Flynn Semmerling (re.) half das erste Mal bei den Herren aus und erzielte das wichtige 2:0 nach Zuspiel von Jon Pauli (li.). Foto: Mathias Merk
Eine ähnliche Szene hatte in der 60. Minute Sasels Kevin Cyglicki. Das allerdings aus 35 Metern, als er mit rechts einen beachtlichen Schuss auspackte und der Ball wie ein Strahl mit viel Power nur hauchdünn am rechten Winkel vorbei rauschte. Schlussmann Nick Motzke wäre in dem Moment absolut chancenlos gewesen und der ETV hätte den Ausgleich hinnehmen müssen. Doch zählt im Fußball am Ende kein „hätte, wäre, wenn“, sondern ausschließlich die eingefahrenen Punkte, wofür das Runde am besten ins Eckige befördert werden sollte. Und genau das machte der ETV besser, indem er nur wenige Momente später erneut traf und die Führung erhöhte (64.). Dieses Mal war dafür ein Offensivmann zuständig, der das erste Mal für die Liga-Mannschaft des ETV auflaufen durfte, da er sonst noch für die A-Jugend sein Bestes gibt.
Woltemath: „Ich bin mit der Leistung der Jungs sehr zufrieden"
Die Trainer Tom Woltemath (Sasel II, vorne) und Thorsten Beyer (ETV) waren nach dem Spiel voll des Lobes für ihre Teams. Foto: Mathias Merk
Stattdessen erzielte die Auswärtsmannschaft postwendend quasi aus dem Nichts den Anschlusstreffer, als vom ETV ein ruhender Ball von Cardoso schlecht verteidigt wurde und Fabian Bings 13 Meter vor dem Tor aus der Drehung heraus abzog, sodass niemand mehr etwas daran ändern konnte, dass der Vorsprung der Gastgeber auf 2:1 schrumpfte (75.), was den ETV aber nicht merklich aus der Bahn warf. Denn die Truppe vom Lokstedter Steindamm versuchte auch danach weiterhin das Spiel zu dominieren, was ihr zunächst gelang. Je näher aber der Abpfiff rückte, umso mehr investierten die aufopferungsvollen Gäste von Coach Woltemath, was dazu führte, dass Sasel den ETV immer weiter in die eigene Hälfte presste und in der Nachspielzeit nach einer Ecke sogar noch den Ausgleich hätte erzielen können. Am Ende blieb es aber bei dem knappen Ergebnis, womit sich die Eimsbütteler an der Tabellenspitze nun etwas absetzen konnten. Eben mit den besagten sechs Punkten Vorsprung.
Was die Zweitvertretung des TSV anging, sah man berechtigter Weise allerdings keinen Grund, um Trübsal zu blasen, was man den Worten von Coach Woltemath entnehmen konnte: „Klar verlieren wir auch mal ein Spiel und wir werden auch noch weitere Spiele verlieren. Für mich ist dabei aber wichtig, wie die Mannschaft auftritt. Das Team entwickelt sich stetig weiter und das zu sehen, macht mich stolz. Ich bin mit der Leistung der Jungs heute sehr zufrieden, weil sie viel Leidenschaft und Kampfgeist gezeigt haben.“ Genau diese Worte unterstützte auch ETV-Trainer Thorsten Beyer: „Sie haben sich heute mit 110 Prozent gegen uns gestemmt und das sehr gut gemacht. Ich habe sie letzte Woche gegen Wellingsbüttel gesehen und bin beeindruckt, dass sich das Team nochmal um 150 Prozent steigern konnte.“ Aber auch seine eigene Mannschaft ließ Beyer verbal hochleben: „Es muss wirklich mal ein Lob dafür ausgesprochen werden, dass bei uns ein so toller Zusammenhalt und eine echt prima Stimmung in der Truppe herrscht. Das macht Spaß. Mit dem komfortablen Vorsprung haben wir nun unser erstes Etappenziel erreichen können. Nur darauf ausruhen kann sich keiner, denn das was wir jetzt alles erreichen können, müssen wir dann im April oder Mai nicht mehr unter Krampf erzwingen. Es gilt jetzt die nächsten Schritte zu gehen.“