„Wir laufen nicht den ganzen Tag lachend durch Norderstedt“

Krisenduell in der Oberliga Hamburg: Aufsteiger HSV III gegen Vizemeister Buchholz

14. September 2017, 14:45 Uhr

Bisher stehen HSV III-Coach Felix Karch und sein Team noch immer ohne Sieg in der Oberliga da. Foto: KBS-Picture

Wenn am Freitagabend um 20 Uhr das Oberliga-Spiel zwischen dem Hamburger SV III und dem TSV Buchholz in Norderstedt angepfiffen wird, dann ist das so etwas wie das Duell zweier Krisenkinder der Liga. 
Für beide Mannschaften ist der Saisonstart  alles andere als geglückt. Der TSV Buchholz 08  holte nur vier Punkte aus sieben Spielen, ist Vorletzter. Für Konkurrent HSV lll sieht es sogar noch schlechter aus: Der Aufsteiger  konnte erst einen Punkt einfahren und wartet als Schlusslicht noch auf den ersten Sieg.

Dass es für die Drittvertretung des HSV nicht einfach werden würde, hatte sich angedeutet: Das Team musste die Abgänge gleich dreier Leistungsträger verkraften. Nikola Zeba (TSV Bogen/Bayern) und Veli Sulejmani (Teutonia 05) schlossen sich neuen Vereinen an, Mladen Tunjic beendete seine Karriere. „Wir haben gute Spieler verpflichtet, die wir natürlich erst in der Mannschaft und in der neuen Liga integrieren müssen. Das dies schwierig wird, war uns vorher klar. Die Mannschaft weiß um ihre Stärken und wir sind uns sicher, dass der Weg den wir gegangen sind, der richtige ist“, sagt Felix Karch, der Trainer des HSV lll, der ausgerechnet in dieser schwierigen Situation mit Bazier Sharifi einen erfahrenen Neuen ersetzen muss. Der Stürmer hat sich einen Achillessehnen-Riss zugezogen.

Schneider: „Es gibt noch keinen Grund zur Panik“

Buchholz-Coach Thorsten Schneider verlor vor der Saison Leistungsträger Arne Gillich – ein Verlust, der den Nordheidern weh tut. Foto: KBS-Picture

Am morgigen Freitag nun kommt es zum Krisenduell mit dem TSV Buchholz, dem Vizemeister der vergangenen Saison. Die Marschroute für diese Partie ist für Karch ganz klar. „Niemand hätte damit gerechnet, Buchholz dort unten vorzufinden. Sie haben zurzeit eine Schwächephase und diese müssen wir ausnutzen. Wir müssen versuchen, ihnen den Schneid abzukaufen. Dies ist nur durch eine geschlossene Mannschaftsleistung möglich. Ich wünsche meiner Mannschaft ein Erfolgserlebnis, auch wenn dieses glücklich zu Stande kommt“, sagt der Übungsleiter, und stellt fest, dass die derzeitige Serie ohne Erfolgserlebnis nicht unbedingt förderlich für die Stimmung im Team ist: „Wir laufen sicher nicht den ganzen Tag lachend durch Norderstedt.“  

Beim TSV Buchholz 08 sind die Sorgen ähnlicher Natur wie beim Tabellennachbarn. Erst einen Sieg und ein Unentschieden konnten die Kicker aus der Nordheide einfahren, mit vier Punkten steht die Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der größte Verlust für das Team von Thorsten Schneider war im Sommer der Abgang von Vereinslegende Arne Gillich, der seit 2008 Spieler des TSV war und in knapp 300 Spielen 172 Tore erzielen konnte. „Wir hatten nie vor Arne Gillich zu ersetzen, dass ist auch nicht möglich“, erklärt der TSV-Coach. 

Zurzeit plagen den Buchholz-Trainer allerdings andere Sorgen. „Wir haben viele Verletzte und somit keine Möglichkeit, zwei Spiele hintereinander im identischen System zu spielen. Daher hat auch kaum ein Spieler die Möglichkeit, sich zu beweisen“, so Schneider. Trotz des miserablen Starts ist „die Stimmung in der Mannschaft gut und es gibt bis jetzt noch keinen Grund zur Panik. Gewinnen wollen wir immer, auch gegen stärkere Gegner.“ Mit Blick auf die Partie gegen den direkten Konkurrenten sagt der 50-Jährige: „Wir wollen nicht verlieren. In den letzten Spielen haben wir zu viele Gegentore bekommen und sind vorne viel zu harmlos. Wie heißt es im Fußball immer so schön: Wir müssen hinten sicher stehen und vorne die Tore machen und daran werden wir weiterhin arbeiten.“

Autor: Kevin Sager

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