Meistertitel beschert der SV Lieth Bezirksliga-Rückkehr

Radde-Krüger: „Da gehört die Mannschaft auch hin“

05. Juli 2017, 14:37 Uhr

Der Titel löste eine riesen Freude bei den Spielern der SV Lieth aus. Foto: SV Lieth

Nachdem die SV Lieth mit ihrer Ersten Herren-Mannschaft aus der Bezirksliga abstieg, dauerte es lediglich zwei Jahre, bis das Team von Coach Michael Radde-Krüger nun wieder in der Sechstklassigkeit angekommen ist. Diese Rückkehr krönte die Mannschaft mit dem Meistertitel in der Kreisliga 8, was einer harmonischen Gemeinschaft und fast keinen aufgetretenen Personalsorgen zu verdanken war. Zudem gibt es im Verein eine Person, die als Akteur, Manager und „Mädchen für alles“ auftritt, weshalb sie als Dank vom Trainer zum „Spieler der Saison“ gekürt wurde.

Die Mannschaft bescherte Trainer Michael Radde-Krüger einen Gänsehautmoment. Foto: SV Lieth

Zwei Jahre nach dem Abstieg aus der Bezirksliga ist die SV Lieth wieder zurück. „Da gehört das Team auch hin. Das muss man ganz klar so sagen“, zeigt sich Trainer Michael Radde-Krüger überzeugt, „mit den Spielern, die in der Mannschaft sind und teilweise über Ober-, Landes- sowie Bezirksligaerfahrung verfügen, musste der Aufstieg einfach klappen.“ Also peilte der Coach für sich seit Saisonbeginn den Titelgewinn. „Dass es tatsächlich mit der Meisterschaft klappte, war zusätzlich noch der i-Punkt obendrauf. Und als wir es dann definitiv fix machen konnten, war das auf jeden Fall ein Gänsehaut-Moment“, lässt Radde-Krüger verlauten. Doch nicht nur die Erfahrung einzelner Spieler führte laut des Übungsleiters zum Erfolg der Mannschaft, sondern auch die Tatsache, dass die SVL über die Saison 2016/17 hinweg großes Glück mit ausbleibenden Verletzungen hatte. Denn dadurch, dass es keine anhaltenden Personalsorgen gab, konnte weitestgehend auf den kompletten Kader zurückgegriffen werden.

Radde-Krüger: „Bo ist die SV Lieth in Person."

Verteidiger Bo Hansen wurde von seinem Coach zum „Spieler der Saison" geehrt, was als Dankeschön für seine geleisteten Dienste stehen sollte. Foto: SV Lieth

Einen Akteur aus dieser Truppe ehrte Radde-Krüger nach dem Erlangen des Titels allerdings besonders: Verteidiger Bo Hansen wurde im Rahmen der Meisterfeier, die im Übrigen mit dem Trainer – der eigentlich einer derjenigen ist, der Feierlichkeiten früh verlässt – bis tief in die Nacht ging, vor die Mannschaft geholt und zum „Spieler der Saison“ ernannt. „Ich sagte zu ihm: T-Shirts und Titel sind jetzt mal völlig egal, denn Du bekommst eine Sektdusche, die Du nicht mehr vergessen wirst.“ Allerdings ging es bei dieser Ernennung eher weniger um die gute sportliche Leistung, die Hansen immer wieder auf das Feld brachte, sondern mehr darum, dass „er einfach sehr viel für die Truppe geleistet hat. Bo ist Spieler, Manager und noch Vieles mehr in einer Person. Er opfert sich immer für die Mannschaft auf und hat sehr viel für die Jungs getan. Er ist einfach irgendwie die SV Lieth in Person.“ Solche und ähnliche Worte fand der Coach auch im Moment der Ehrung, weshalb es nicht nur aufgrund der Sektduschen feuchtfröhlich wurde: „Dieser Augenblick war gerade für Bo sehr emotional. Deshalb ist auch die ein oder andere Träne geflossen. Ich wollte ihm durch die Ernennung einfach mal danke sagen.“

Radde-Krüger: „Natürlich interssiere ich mich dafür, wie es den Jungs privat so geht."

Auch Co-Trainer Kurt Oldenburg leistete, laut des Chefcoaches, eine hervorragende Arbeit. Foto: SV Lieth

Außerdem leistete, so Radde-Krüger, auch Co-Trainer Kurt Oldenburg enorm viel und wurde von seinem Kollegen ebenfalls hervorgehoben wurde: „Die Zusammenarbeit mit Kurt hat richtig gut geklappt und jede Menge Spaß gemacht. Das hat echt super gepasst.“ Doch auch die Gemeinschaft innerhalb der Truppe stimmte zu hundert Prozent, was gerade nach den Spielen am Freitagabend zu sehen gewesen sei, wenn sich die Jungs, im Anschluss an ein Match, nochmal regelmäßig für zwei Stunden zusammensetzten, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen, bevor es die Spieler wieder zurück zu ihren Frauen zog. Teilweise kamen diese an solchen Abenden aber ebenfalls hinzu, was durchaus willkommen geheißen wurde. „Daran hat man jedes Mal wieder gesehen, wie gefestigt unser Team ist. Es war echt schön, das immer wieder miterleben zu dürfen.“ Aber auch der Coach selbst leistete eine Menge dafür, dass zwischenmenschlich ein ganz hohes Niveau herrscht. Denn nicht nur rund um den Fußballplatz ist der Übungsleiter für seine Jungs da, sondern er interessiert sich darüber hinaus auch für ihr Privatleben: „Es gehört für mich dazu, auch mal zu erfahren, wie es den Jungs eigentlich geht, was sie privat beschäftigt und welche Sorgen oder Freuden sie in sich tragen. Ich möchte das dann wirklich wissen und wenn mal ein Spieler von sich aus auf mich zukommt, ist das dann natürlich auch ein sehr schönes Gefühl, da ich dann ein gewisses Vertrauen entgegengebracht bekomme.“


Das alles klingt nach Harmonie pur, was sicherlich auch in der Zukunft helfen wird, um miteinander guten Fußball spielen zu können. In der Bezirksliga West warten allerdings andere, neue und eventuell auch stärkere Kaliber als Gegner auf das Team der SV Lieth. „Deshalb wollen wir zunächst schauen, dass wir so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben, damit wir uns ordentlich in der Liga stabilisieren können“, so Radde-Krüger. Ob er und seine Mannen es dann wieder fertig bringen lediglich zwei Niederlagen einstecken zu müssen, wird die nächste Saison zeigen – aber das ist schließlich auch nicht ihr Ziel.

Autor: Mathias Merk