„Die Dritte made Egenbüttel great again“: SCE III ohne Punktverlust zum Titel

Coach Mario Schacht: „Das ist wirklich grandios und echt krass!“

12. Juni 2017, 15:45 Uhr

Die unbesiegbare Dritte Herren-Mannschaft des SC Egenbüttel. Foto: SC Egenbüttel III

Die Dritte Herren des SC Egenbüttel feierte in diesem Jahr einen ganz besonderen Meistertitel. Denn in der Kreisklasse 5 gelang der Mannschaft des Trainer-Duos Mario Schacht und Slawo Majer ein siegreicher Durchmarsch durch alle Punktspiele. „Es ist komplett unglaublich, was passiert ist“, lässt Schacht seiner Freude freien Lauf, „wenn man in zehn Jahren im Egenbütteler Clubheim sitzt, wird man immer noch über diese Saison sprechen, weil es sowas nur sehr selten gibt.“ Damit hob der Zepterschwinger stolz und berechtigt die Leistung seiner Mannen in den Himmel, die in 30 Ligaspielen ebenso viele Siege einfuhren.

Coach Mario Schacht (Foto) bildet mit seinem Kollegen Slawo Majer das Meister-Trainer-Duo. Foto: SC Egenbüttel III

Als sich Slawo Majer und Mario Schacht am Ende der Saison 2015/2016 bereiterklärten, für das neue Jahr den SC Egenbüttel II zu übernehmen, mussten sie direkt mitansehen, wie das Team am letzten Spieltag den Abstiegskampf verlor und aus der Kreisliga in die Kreisklasse abstieg. Somit wurde dann aus der „Zweiten“ sogar die „Dritte“ des SCE. Schacht: „Da war erstmal Depressionsstimmung angesagt. Das mussten wir zunächst verarbeiten.“ Und nicht nur das: auch Spieler wurden Mangelware, weshalb die Übungsleiter das Team zu 80 Prozent neu aufstellten. Dabei geschah viel durch Mundpropaganda und am Ende stand ein Kader zusammen, der ausschließlich aus alten Egenbüttelern bestand – oder aus Kickern die zumindest mal für Egenbüttel aufgelaufen sind. „Das war sehr schön für das Team. Es gab Spieler, die sich über Jahre hinweg nicht mehr gesehen haben, aber in der Egenbütteler Jugend miteinander gekickt haben und sich gefreut haben, wieder vereint zu sein. Das hat die Mannschaft sofort zusammengeschwißt und jeder stand für den Anderen ein.“ Ein Umstand, der dazu  führte, dass Coach Schacht, der beim SCE III seine erste Trainerstation anging, ein klares Saisonziel aussprach: „Von vornherein wollte ich mit der Mannschaft Meister werden. Das hat ganz klar etwas Druck bei den Jungs aufgebaut, aber ich bin auch Realist und wenn ich mir meine Truppe angucke, dann gibt es für mich keine Wischi-Waschi-Aussagen, sondern nur ein klares Ziel – und das haben wir erfüllt.“

Schacht: „Dass unsere Gemeinschaft so gut zusammengewachsen ist, ist unglaublich."

Die Gemeinschaft, wie hier Arm in Arm beim Feiern im Vereinsheim, machte es für den Trainer aus. Foto: SC Egenbüttel III

Und dies sogar unschlagbar gut, was durchaus wörtlich zu nehmen ist. Denn: Alle 30 Ligaspiele gestalteten die Schacht-Schützlinge siegreich. Und das, obwohl es anfangs nicht sofort danach aussah, da seine Jungs in der ersten Partieder Saison beim SuS Waldenau II zur Halbzeit mit 0:1 im Hintertreffen war. „Wenn wir jetzt auf die Saison zurückblicken, dann schauen wir auch auf dieses erste Spiel, wo wir zunächst nach 45 Minuten zurück lagen, obwohl wir uns so viel vorgenommen hatten. Aber was ab dieser Halbzeit passierte, war einfach unglaublich. Denn ab da ging es auch für uns in der Saison los, was bekanntlich dazu führte, dass wir alle Begegnungen gewannen.“

Dass dies in dieser Form gelang, lag unter anderem auch an dem voll ausgeprägten Team-Spirit, was sich darin widerspiegelte, dass jeder Einzelne „sein Ego hinten anstellte und immer die Mannschaft sowie das familiäre Gebilde an vorderster Stelle stand“, so Schacht, der weiter ins Schwärmen gerät: „Selbst im Amateurbereich kann man nur erfolgreich sein, wenn sich in bestimmten Phasen der Saison jeder nicht für so wichtig nimmt und einfach mal sagt: Okay die Truppe steht über allem. Dass unsere Gemeinschaft diesbezüglich so gut passte und zusammengewachsen ist, war unglaublich. Genau das ist es, was uns so stolz macht.“ Das und natürlich der Erfolg „der Seinesgleichen sucht“, um es in des Trainers Worten auszudrücken.

Im Heimspiel gegen den größten Widersacher wurde der Titel fix gemacht

Natürlich wurde der große Triumph auch gebührend und mit bester Laune gefeiert. Foto: SC Egenbüttel III

Dabei war die Saison alles andere als einfach, da sich mit Holsatia Elmshorn, dem Heidgrabener SV III und dem TSV Heist durchaus starke Mannschaften in der Staffel befanden, die am Ende aufgrund ihrer guten Leistung allesamt in die Kreisliga aufstiegen. Der ärgste Widersacher für den SCE III war dabei das Team von Holsatia, das immerhin in 29 Spielen beachtliche 23 Siege bei nur drei Niederlagen einfuhr und Vizemeister wurde. Zwei dieser drei Pleiten gab's im direkten Vergleich mit Egenbüttel III – das Rückspiel auf heimischem Platz war für Schachts Equipe die entscheidende Partie, in der dann die Meisterschaft eingetütet wurde, was zur Folge hatte, dass die Freude der Mannschaft zwar vollkommen vorhanden war, aber primär erstmal ein großer Druck abfiel, es endlich – fünf Spieltage vor dem Ende – geschafft zu haben. „Wir hatten vor dem Spieltag bereits zehn Punkte Vorsprung auf Holsatia und uns war klar: Wäre es an diesem Spieltag schief gelaufen, dann hätten wir die Meisterschaft nur verschoben. Das hat leider so ein bisschen die Spannung aus dem Spiel genommen“, so Schacht. Gefeiert wurde der Erfolg mit den obligatorischen Bierduschen beim Grillen und mit anschließender Party im Clubheim aber dennoch ordentlich. 


Doch die Saison war noch nicht vorbei. denn: „Ab dem 20. Sieg hat sich in den Köpfen festgesetzt, dass wir die perfekte Saison spielen und alle 30 Partien gewinnen wollen. Dabei dachten wir uns: Wenn es klappt, ist es geil und wenn nicht, dann ist es auch okay. Aber wir wollten es unbedingt und haben von Sieg zu Sieg bis zum Saisonende runtergezählt.“ Dass die Jungs das auch schafften, setzte dem Ganzen natürlich die Krone auf und führte dazu, dass sich der Verein auf der eigentlichen Meisterfeier vor dem letzten Spieltag sehr großzügig zeigte und dafür sorgte, dass keine Kehle trocken blieb, indem er für die Sause  jede Menge Bierfässer spendierte. Unter dem Motto: „Die Dritte made Egenbüttel great again“ (wörtlich übersetzt: „Die Dritte machte Egenbüttel wieder groß“, Anm. der. Red.) feierte das Team mit Familienmitgliedern und Freunden den Ausklang einer äußerst erfolreichen Saison.

Schacht: „Wir werden auch in der Kreisliga unter den ersten Fünf landen."

„Die Saison endete", laut Schacht, „in einer geilen Meisterfeier", auf der Gläser auch mal überbewertet wurden. Foto: SC Egenbüttel III

„Es ist einfach so: Wenn man in zehn Jahren in unserem Clubheim sitzt, wird über diese Saison noch immer gesprochen, weil das so schnell nicht nochmal passiert. Das ist einfach grandios und echt krass.“, ist sich Schacht sicher und wählt warme Worte: „Ich hätte es mir nicht erträumen lassen, dass mein erstes Trainerjahr zunächst so beginnt und dann auch so endet. Zum Einstieg ist diese Saison für mich natürlich ein Bomben-Anfang, aber ich bin wirklich komplett stolz auf die Jungs. Was sie die ganze Saison über untereinander auf die Beine gestellt haben, endete in einer geilen Meisterfeier. Die Truppe ist komplett intakt und der größte Teil des Erfolges geht ganz klar an die Mannschaft. Der Teamgedanke steht für jeden an erster Stelle. Das gemeinsame Bierchen nach dem Training gehört einfach dazu und ist für uns alle wichtig. Der Verein und die Mannschaft gilt somit als eine Art Rückzugsort, um nach der Arbeit einfach mal ein bisschen runterzukommen und Spaß zu haben, auch wenn wir natürlich zusätzlich erfolgreich sein wollen.“ 


Dabei stellt sich nun die Frage, was der Wunsch nach Erfolg für die kommende Kreisliga-Saison genau bedeutet. Auch dazu findet der Coach klare Worte: „Ich halte die neue  Kreisliga 8 mit zwei Bezirksliga-Absteigern und drei super Aufsteigern für extrem stark. Aber wir brauchen unsere Qualität nicht klein reden, denn wir haben uns eher noch verstärkt. Natürlich haben wir deshalb ambitionierte Ziele und darum sage ich, dass ein Platz zwischen eins und fünf realistisch sein sollte. Auch wenn das jetzt nicht so danach klingt, werden wir aber dennoch nicht blauäugig in die kommende Saison gehen, weil wir wissen, was uns erwartet. Doch was meine Einschätzung angeht, so ist sie einfach nur realistisch. Wenn die Jungs ihre Qualitäten abrufen und wir weiter gut zusammenarbeiten, werden wir weiterhin unsere Ziele erreichen und oben mitspielen.“ Doch jetzt befindet sich die Mannschaft erstmal im Sommerurlaub, was sie sich aufgrund des Titelgewinns verdiente, wozu selbstverständlich die gesamte FussiFreunde-Redaktion zusätzlich gratuliert.

Autor: Mathias Merk