Klock: „Ich weiß nicht, ob Süderelbe die Oberliga finanziell revolutionieren will“

Türkiye kann de la Cuesta halten, aber der Manager schießt gegen den Ligakonkurrenten

10. Mai 2017, 12:06 Uhr

Sascha de la Cuesta hat dem Werben des FC Süderelbe widerstanden und bleibt beim FC Türkiye. Foto: KBS-Picture

Der FC Türkiye hat weitere personelle Weichen für die kommende Saison gestellt und kann die Vertragsverlängerung mit gleich mehreren Leistungsträgern vermelden. So hat unter anderem Sascha de la Cuesta für eine weitere Saison zugesagt. „Wir sind glücklich, dass Dela bei uns bleibt“, freut sich Manager Klas Klock, der gleichzeitig aber eine deutliche Kritik an Oberliga-Konkurrent FC Süderelbe sendet. Verlängert hat mit Mustafa Karaaslan auch ein Akteur, der derzeit erst einmal auf Eis liegt.

Die frohe Kunde für den Verein kam am gestrigen Tag des Nachholspiels gegen den SC Victoria. „Ich habe nochmal ein Zwei-Stunden-Gespräch mit dem Dogan Inam, Ismail Uysal und Klaus Klock geführt, in dem ich gesagt habe, was okay ist und was verbessert werden muss. Sie haben mir dann ein noch besseres Angebot gemacht. Dogan hat mir die Augen geöffnet, dass ich bei Türkiye alles habe und mich anderswo neu beweisen müsste.“

„Ich fühle mich bei Türkiye zuhause und weiß, was ich an dem Verein habe“

Auch Bilyal Mustafov wird in der kommenden Saison weiterhin das Türkiye-Trikot tragen. Foto: KBS-Picture

Dass er darüber nachgedacht hat, dem Verein den Rücken zu kehren – daraus macht de la Cuesta keinen Hehl. „Ich war mit anderen Clubs ziemlich weit in den Gesprächen. An einem Tag habe ich mir gedacht: ich bleibe. Am nächsten Tag war ich mir dann sicher, dass ich was Neues brauche. Das ging so hin und her. Ich habe viel mit meiner Familie und meiner Frau Tanita über dieses Thema geredet“, berichtet „Dela“, der unter anderem beim SC Victoria und dem FC Süderelbe auf dem Wunschzettel gestanden haben soll. Vor allem von Seiten des FCS gab es ein starkes Werben, wie eine Aussage von Türkiyes Manager Klaus Klock belegt. „Ich weiß nicht, ob der FC Süderelbe die Oberliga finanziell revolutionieren will. Deshalb sind wir umso glücklicher, dass Dela bei uns bleibt“, soll der Club vom Kiesbarg laut Klock mit mächtig mit Kohle in der Hand an de la Cuesta gebaggert haben.

Der übrigens erläutert im Gespräch mit den FussiFreunden noch ausführlicher, warum er sich letztlich doch für einen Verbleib an der Georg-Wilhelm-Straße entschieden hat. „Ich hatte gute Gespräche mit den neuen Trainern Dennis Kreutzer und Gökhan Acar, die ich ja beide noch aus der Zeit kenne, als sie selbst noch aktive Spieler waren. Außerdem fühle ich mich bei Türkiye zuhause und weiß, was ich an dem Verein habe. Ich kann auch mal beim Training fehlen, wenn es wegen meiner Meisterschule zeitlich nicht klappt“, sagt de la Cuesta, „bei anderen Vereinen hätte ich mir diesen Status erst erarbeiten müssen.“ Zudem fand er im Gespräch mit den FCT-Vorständen Inam und Uysal sowie Manager Klock Gehör mit Dingen, die, wie „Dela“ sagt, „sich im Umfeld ändern müssen.“ Er hoffe zudem, so de la Cuesta, dass sich für Max Weiß und Benjamin Hübbe, die derzeit als Trainer fungieren, „auch im neuen Trainerteam ein Platz finden lässt. Benny könnte als Betreuer oder Manager bleiben, Max vielleicht als Fitnesstrainer. Die Mannschaft mag die beiden!“

Auch die Leistungsträger Mustafov, Braun, Yapici und Karaaslan bleiben

Serhat Yapici bleibt den Wilhelmsburgern ebenso erhalten. Foto: KBS-Picture

Auch darüber hinaus hat der 27-Jährige große Ziele mit Türkiye. „In der Hinrunde haben wir an den ersten acht oder neun Spieltagen gezeigt, wozu wir im Stande sind. Wir waren Cordi-Jäger Nummer eins. Es war alles top! In der Rückrunde ging es dann nach unten. Das war nicht allein die Schuld von Trainer Thorsten Bettin, aber es wurde von Woche zu Woche schlimmer. Ein gutes Umfeld ist das A und O. Wenn wir uns alle zusammenreißen, können wir unter den ersten Drei oder Vier landen. Wir müssen fokussiert und strukturiert arbeiten“, sagt de la Cuesta, der sich darüber freut, dass auch andere Leistungsträger hre Zusage gegeben haben. Wie Gökhan Acar verrät, bleiben auch Bilyal Mustafov (de la Cuesta: „Einer der drei besten Innenverteidiger in Hamburg“), Serhat Yapici (de la Cuesta: „Der wäre in jedem Oberliga-Team Stammspieler“), Keeper Tobias Braun und auch Stürmer Mustafa Karaaslan.

Letztgenannter ist derzeit außer Gefecht. „Ich wurde am vergangenen Mittwoch am Meniskus operiert. Dabei hat der Arzt gesehen, dass mein Kreuzband angeblich auch durch ist“, berichtet Karaaslan den FussiFreunden, „bei der Operation wurden auch Bilder davon gemacht. Ich verstehe nicht, wie den Ärzten das vorher bei der MRT-Untersuchung nicht aufgefallen ist oder es warum es da nicht zu sehen ist.“ Zugezogen hatte sich „Musti“ die Verletzung im Auswärtsspiel bei Concordia am 26. März. Und zwar ausgerechnet bei seinem Treffer zum 2:1 für den FCT. „Als ich anschließend zuhause war, hatte ich übelste Schmerzen. Erst musste ich wochenlang auf einen MRT-Termin warten und dann kam schließlich alles mit der Zeit raus“, so Karaaslan. „Es ist schade, dass Musti ausfällt“, sagt auch Sascha de la Cuesta, der nach eigenem Bekunden Hoffnung hat, mit Tolga Tüter vielleicht in der neuen Saison einen alten Bekannten im Türkiye-Trikot zu sehen: „Ich weiß, dass er bei RW Ahlen weg will und gerne in der Regionalliga bleiben möchte. Aber wenn das nicht klappt, wäre er einer für uns!“

Jan Knötzsch/Dennis Kormanjos