„Wir haben die Qualität, auch in der Oberliga unter den Top Fünf zu landen“

„T05“-Trainer Liborio Mazzagatti blickt zurück und wagt einen Ausblick

05. Mai 2017, 13:28 Uhr

Jubelnde Teutonia 05-Spieler – ein Bild, das es in dieser Saison oft gab. Foto: Heiden

Es war ausgerechnet der 100. Saisontreffer des FC Teutonia 05, der den Kickern von der Kreuzkirche am Dienstag im Nachholspiel gegen den VfL Pinneberg II den Aufstieg aus der Landesliga Hammonia in die Oberliga sicherte. Daran, dass die Teutonen am Ende hoch gehen würden, hatte allerdings schon lange keiner mehr einen Zweifel. Zu stark ist der „Landesligist im Oberliga-Mantel“ bereits in dieser Saison besetzt gewesen, als dass die Konkurrenz „T05“ hätte stoppen können. Dennoch blickt Trainer Liborio Mazzagatti auf nicht ganz einfache letzte Wochen zurück, schaut aber auch jetzt schon optimistisch auf die nächste Spielzeit. 

Gegenwart und Zukunft lagen eng beieinander. Liborio Mazzagatti stand am vergangenen Sonntag im Heimspiel des FC Teuonia 05 gegen den SV Eidelstedt im Schatten vor seiner Bank. Auf der anderen Seite des Platzes hatte es sich Sören Titze hinter der Werbebande auf der kleinen steinernen Tribüne bequem gemacht. Während Mazzagatti, derzeit Coach von „T05“ sich mit seinen Mannen auf den letzten Metern der Zielgeraden Richtung Oberliga-Aufstieg befand, sah sich Titze, der künftige Coach der Teutonen, in Ruhe seine neue Mannschaft an.

Wiedergenesener Eybächer direkt wieder verletzt

David Eybächer muss erneut verletzt aussetzen. Archivfoto: noveski.com

Der 32-Jährige Bald-Teutonen-Trainer, der mit seinem jetzigen Verein TSV Winsen in der niedersächsischen Bezirksliga noch um den Aufstieg spielt, bekam einen überzeugenden Auftritt der „Kreuzkirchler“ zu Gesicht. 6:2 hieß es am Ende für Teutonia gegen den SVE – und das, obwohl den Hausherren gleich acht Stammspieler fehlten. Die Letzten, die sich neu ins Lazarett einreihten, waren Aytac Erman, der sich in der Woche zuvor gegen Union Tornesch verletzte (Mazzagatti: „Er wird zwei Monate fehlen“) und David Eybächer, der sich – gerade von einem Nasenbeinbruch genesen – im Training laut Manager Bert Ehm einen doppelten Bänderriss und einen Riss der Patellasehne zuzog. „Für ihn ist die Saison gelaufen“, so Ehm am Rande des Spiels gegen Eidelstedt.

„Das ist eine schwere Landesliga-Saison. Wir müssen seit Wochen immer wieder Ausfälle wegstecken und die Kräfte dosieren. Die Saison ist lang und hart. Wir haben gemerkt, dass auch wir gegen jede Mannschaft der Liga in dieser Verfassung Probleme bekommen können“, konstatiert Coach Mazzagatti, „viele waren verletzt und mussten dann wieder schnell von null auf 100 kommen, weil sie spielen müssen. Dann verletzen sie sich. Das passiert schnell, wenn du den Trainingsrückstand nicht aufholen kannst. André Martens zum Beispiel musste nach drei Wochen Urlaub direkt wieder spielen, weil uns Leute fehlten und dann verletzt er sich. Gerade auch die 0:4-Niederlage gegen Tornesch war so ein Spiel, wo einige von null auf 100 gehen mussten...“

„Wenn Sören den Einstieg packt und Erfolg hat, stehen ihm alle Türen offen“

Meldet sich da etwa ein Neuzugang? Der künftige Coach Sören Titze blickt am Rande des Spiels gegen Eidelstedt aufs Handy. Foto: Heiden

Überhaupt, so Mazzagatti, sei „eine Rückrunde immer schwieriger als eine Hinrunde.“ Und hinzu kommt: „Es ist nicht einfach, einer solchen Mannschaft immer wieder zu sagen, dass sie noch nicht durch ist“, erklärt „Libo“. Nun aber ist „T05“ durch – und der Blick kann nach vorne gehen. „Der Kader soll in großen Teilen so zusammenbleiben“, verrät der Trainer. Als Neuzugänge stehen Beytullah Atug, Seyhmus Atug und Frederic Böse fest. Weitere namhafte Kicker sollen folgen – und auch Mazagatti wird bleiben: „Ich bin Teutone durch und durch! Der Verein, die Spieler und ich wollen weiter zusammenarbeiten.“ Allerdings in anderer Funktion als jetzt: Der Coach wird Bestandteil des Trainer-Teams des neuen „Chefs“ Sören Titze und ist an der Verpflichtung des Ex-Oberliga-Kickers als Trainer nicht ganz unschuldig.

„Ich habe Sören hier ins Gespräch gebracht. Er ist ein guter Typ. Ich bin gefragt worden, ob und welche Konstellation auf dem Trainerposten ich mir vorstellen kann. Ich habe gesagt, dass ich mir ein Team mit Sören, Matthias Reincke und mir vorstellen kann“, erzählt Mazzagatti, „wir kennen uns, seit wir gemeinsam die B-Lizenz gemacht haben. Ob die Konstellation mit uns dreien Erfolg hat, wird die Zukunft zeigen.“ Er werde, so Mazzagatti, „loyal zu Sören sein, ihm helfen und ihm den Einstieg leicht machen. Wenn er den Einstieg packt und Erfolg hat, dann stehen Sören alle Türen offen. Er weiß allerdings, dass er sich beweisen muss und nicht jeder Oberliga-Spieler auch gleich ein guter Coach ist.“ Das Ziel, das Titze, Reincke und Mazzagatti mit dem Team eine Etage höher erreichen worden, formuliert der Noch-Cheftrainer deutlich: „Wir haben die Qualität, auch in der Oberliga unter den Top Fünf zu landen.“

Jan Knötzsch