Huremovic: „Wenn Mucki in dieser Saison nicht für uns spielen darf, melden wir uns ab“

Vertrags-Theater um Neuzugang: Kucukovic derzeit nicht für United spielberechtigt

15. Februar 2017, 17:09 Uhr

Hamm Uniteds Ligamanager Jassi Huremovic ist derzeit auf den Verband überhaupt nicht gut zu sprechen. Foto: noveski.com

Es war alles so schön durchdacht: Am 31. Januar vermeldete Hamm United die Verpflichtung von Mustafa Kucukovic. Der Ex-HSV-Profi wechselte vom Lüneburger SK Hansa zum Landesligisten – doch spielen darf er für seinen neuen Club (zumindest vorerst) nicht. Denn wie HUFC-Ligamanager Jassi Huremovic heute im Gespräch mit den FussiFreunden erklärte, wird der Wechsel des 30-Jährigen erstmal ein Fall für das Sportgericht des Hamburger Fußballverbandes – und darüber ist Huremovic alles andere als begeistert...

„Ich bin aus allen Wolken gefallen“, sagt Jassi Huremovic zu Beginn des Gesprächs – und liefert danach direkt die Erklärung mit, warum er nach eigener Auskunft derzeit auf den Hamburger Fußballverband – vorsichtig gesagt – nicht gut zu sprechen ist: Mustafa Kucukovic, den der HUFC am letzten Tag der Wechselfrist verpflichtete, „ist derzeit nicht für uns spielberechtigt. Wir müssen wegen dieses Wechsels vors Sportgericht“, erklärt Huremovic. Die Gründe? „Mucki soll, weil er seinen Vertrag in Lüneburg am 31. Januar aufgelöst und den neuen bei uns am selben Tag unterschrieben hat, an diesem Tag für zwei Vereine gleichzeitig spielberechtigt gewesen sein, was nicht rechtens ist und ist deswegen jetzt erstmal gesperrt.“

„Der Verband soll den Vereinen helfen, wirft uns aber immer wieder Knüppel zwischen die Beine“

Mustafa Kucukovic (vo.) darf vorerst nicht im HUFC-Trikot auflaufen. Foto: KBS-Picture

Ein Umstand, „der mich selbst mit etwas Abstand betrachtet sauer macht und den ich nicht nachvollziehen kann“, sagt Huremovic und echauffiert sich: „Wir haben bis heute nichts davon gewusst, dass Mucki nicht spielen darf. Gestern habe ich beim Verband nachgefragt, weil ich für unser Testspiel gegen Türkiye heute Abend ja die Pässe brauchte. Da hat man mir dann gesagt, dass die Angelegenheit in der juristischen Abteilung des HFV zur Prüfung liegt. Erst heute haben wir dann eine offizielle Mitteilung bekommen, was Sache ist. Der Verband hat es bis dahin nicht mal für nötig gehalten, uns frühzeitig zu informieren. 14 Tage wussten wir nichts. Was wäre passiert, wenn wir Kucukovic eingesetzt hätten, weil wir von alledem nichts wussten? Der Verband soll den Vereinen helfen. Wir sind alles Amateure und machen noch einen Job nebenbei.“

Die Leute beim Verband „werden von den Beiträgen der Vereine finanziert. Statt uns zu helfen, wirft man uns immer wieder Knüppel zwischen die Beine“, sagt Huremovic und zieht richtig vom Leder: „Da sitzen nur Dilettanten. Das kotzt mich an. Unfassbar, mit welcher Arroganz dort vorgegangen wird.“ Kucukovic habe, so berichtet Huremovic, an jenem 31. Januar einen Aufhebungsvertrag beim Lüneburger SK Hansa unterzeichnet. Der LSK habe diesen dann „mit allem Drum und Dran an den Niedersächsischen Fußballverband geschickt und Mustafa auch im DFB-Net abgemeldet. Er war also in diesem Moment nicht mehr für Lüneburg spielberechtigt. Erst dann hat er um 16.50 Uhr in Oststeinbek seinen Vertrag bei uns unterschrieben, den wir um 17.25 Uhr in den Briefkasten des HFV geworfen haben, weil dort niemand mehr war.“

„Das geht mir so auf den Sack!“

Für ihn, so erläutert Hurrmovic, sei es ein Irrsinn, nun zu behaupten, Kucukovic sei für zwei Vereine gleichzeitig spielberechtigt gewesen. „Ich weiß nicht, was für Machenschaften das da beim Verband sind. So jedenfalls macht es mir als jemand, der den Fußball liebt, keinen Spaß mehr. Da höre ich lieber auf und suche mir eine andere Sportart. Das geht mir so auf den Sack“, ärgert sich Huremovic, der sogar noch einen Schritt weitergeht: „Ich habe unseren Präsidenten Jörn Heinemann zwar noch nicht erreicht, aber wenn es nach mir geht, dann gehen wir dagegen bis zum Ende juristisch vor. Ich bin so sauer, dass ich sogar sage: Wenn Mucki in dieser Saison nicht mehr für uns spielen darf, dann melden wir uns sofort noch vor dem Saisonende vom Spielbetrieb ab und ziehen uns zum 31. Dezember 2017 als Verein zurück...“


Jan Knötzsch