Oberliga

Nach drittem Kreuzbandriss: Abou Rashed will wieder angreifen!

03. Mai 2024, 13:12 Uhr

Der verletzte Abdullah Abou Rashed (Mi.) wird von Deran Toksöz (vo.) nach einem Torerfolg geherzt. Foto: noveski.com

Er war gerade wieder auf dem allerbesten Weg zur alten Stärke. Mehr noch. Per Doppelpack entschied er das Spitzenspiel gegen den Eimsbütteler TV (2:1) nahezu im Alleingang. Und doch erlebte er den Gewinn der Hamburger Meisterschaft schlussendlich wieder nur als Außenstehender. Langsam und behutsam führte sein „Förderer“ Danny Zankl ihn wieder heran – und ließ Abdullah Abou Rashed schließlich von der Leine. Nach zwei Kreuzbandrissen wollte der geniale Linksfuß, der beim VfB Lübeck bereits Regionalliga-Erfahrung sammelte, beim TSV Sasel wieder angreifen. Anfang November 2022 folgte jedoch der nächste herbe Nackenschlag: Im Mannschaftstraining zog sich Abou Rashed den dritten (!) Kreuzbandriss und dazu noch einen Meniskusschaden zu. Die Laufbahn des talentierten Edel-Technikers schien ein jähes Ende zu finden…

Vor seinem Wechsel an den Parkweg war Abou Rashed (Mi.) bei Phönix Lübeck aktiv. Foto: noveski.com

„Ich habe eher ans Aufhören gedacht“, verrät uns Abou Rashed anderthalb Jahre nach dem neuerlichen Rückschlag. Doch der mittlerweile 26-Jährige bewies mentale Stärke – und kämpfte sich erneut mit eisernem Willen zurück. „Das hat sich mit der Zeit ergeben, dass ich nochmal angreifen möchte. Ich bin wieder gesund und habe keine Schmerzen mehr – das ist das wichtigste“, unterbreitet er uns die frohe Kunde. Und dennoch war der Weg ein weiter und vor allem steiniger. „Am Anfang war sehr schwer, weil ich wusste, dass der Traum vom Profifußball vorbei ist. Es hat seine Zeit gebraucht, bis ich es akzeptiert habe“, lässt uns Abou Rashed an seiner Gefühlswelt teilhaben.

"Aktuell sehe ich mich bei 50 bis 60 Prozent"

„Jetzt ist es vom Kopf her aber viel einfacher, da ich keinen Druck habe und es für mich mehr Leidenschaft, Hingabe und Spaß sein soll – aber trotzdem mit dem maximalen Erfolg“, hat er seinen Ehrgeiz in keinster Weise eingebüßt. „Ich bin fast täglich im Fitnessstudio und trainiere auch mit einem Personal Trainer, war aber noch nicht auf dem Platz. Aktuell sehe ich mich vielleicht bei 50 bis 60 Prozent“, will er das Pensum nun kontinuierlich steigern. „Das Aufbautraining auf dem Platz wäre jetzt der nächste Schritt für mich.“

Abou Rashed möchte sportlich wieder durchstarten

Den 2:1-Sieg über Dassendorf schaukelte Abou Rashed (Mi.) mit über die Zeit. Danach traf er gegen den ETV doppelt, ehe die Verletzung folgte. Foto: Bode

Das Kapitel am Parkweg hat für Abou Rashed ein jähes Ende genommen. „Obwohl ich nur fünf Pflichtspiele absolvieren konnte, war das eine geile Saison mit einem besonderen Abschluss als Oberliga-Meister“, blickt er mit positiven Erinnerungen zurück – und will künftig sportlich wieder durchstarten. Wo, das steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen – aber: „Ich suche zurzeit eine Ausbildung. Wenn man das mit einem Verein kombinieren könnte, wäre das natürlich top“, erzählt er uns. „Ansonsten muss es einfach ein Verein sein, wo ich gerne zum Training hinfahre, der Ziele hat und wo es Spaß macht, Gas zu geben, aber auch ordentlich zur Sache geht und jeder den maximalen Erfolg möchte.“ Denn: „Entweder richtig oder gar nicht!“

Autor: Dennis Kormanjos